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Für @_godless : Mögen die Schmetterlinge dir wieder einen Besuch abstatten ;) <3 

Houston

Ein zittriger Atemzug dringt über meine Lippen, während ich in seine schiefergrauen Augen blicke. Schiefergraue Augen, die alles andere als Wärme ausstrahlen sollten. Doch in diesem Moment sind sie seltsamerweise ein Ruhepol in Mitten des stürmisch, wilden Orkans von Angst und Besorgnis, der nun durch meinen Körper wütet. Etwas Warmes zieht an meinem Inneren, lässt mich meine Hand ausstrecken und nach Jays Shirt greifen. Langsam schiebe ich den weichen Stoff hoch, um erneut die Wunde freizulegen. Jays Hand landet plötzlich auf meiner und stoppt mich mitten in der Bewegung.

Für einen kurzen Moment verweilen meine Augen, auf seiner großen tätowierten Hand, die auf meiner liegt. Wärme dringt durch meine Hand bis zu meinen Fingerspitzen. Ich hebe schließlich meinen Kopf und blicke in Jays Augen.

„Du trägst mein Shirt", stellt seine tiefe Stimme nun fest, etwas flackert in seinen Augen auf, während seine Mundwinkel sich dabei leicht nach oben ziehen.

„Müssen die Halluzinationen wegen der Schmerzen sein", antworte ich ihm scherzend mit leicht belegter Stimme, während meine Hand zu seinem dunklen Haar wandert und ihm sanft ein paar Strähnen aus seiner Stirn streicht.

„Mm..", brummt er leise, seine Augen fallen zu und plötzlich neigt er seinen Kopf meiner Hand ein wenig entgegen.

Kurz halte ich inne, lasse meine Augen über seine geschlossenen Augenlider, seine markanten Gesichtszüge und seine vollen Lippen wandern. Dann fahre ich damit fort meine Fingerspitzen in sanften, rhythmischen Bewegungen durch sein Haar gleiten zu lassen.

„Dann lass mich am besten verbluten, Sweetheart", flüstert er mir nun mit rauer Stimme zu, seine Augen immer noch dabei geschlossen.

Ich halte inne und schüttele leicht meinen Kopf, obwohl Jay mich nicht sehen kann.

„Nein, du bist viel zu wertvoll. Blake braucht seinen Bruder", entgegne ich ihm leise.

„Mm...", das tiefe Bariton seiner Stimme dringt durch meinen Körper, bevor er seine Augen wieder öffnet und sich nun zwei eisblaue Kristalle in mich bohren.

Für einen kurzen Moment bin ich gefangen in den eisblauen Tiefen seiner Augen.

„Kein Eigennutz?", fragt er mich schließlich, seine Stimme leicht heiser dabei.

Ein warmer Schauer rinnt bei seinen Worten meinen Rücken herunter.

Tausend Worte, die ich ihm antworten könnte liegen auf meinen Lippen, mein Herz pocht wild in meiner Brust, dennoch bringe ich kein einziges von ihnen hervor. Stattdessen stehe ich von der Position zwischen seinen Beinen auf und sage etwas Anderes.

„Komm ich säubere deine Wunde und flick sie wieder zusammen."

♥♥♥

Mein Kopf schwebt über der Mittelkonsole des Cudas, während meine Augen, in der Dunkelheit des Wagens, über Jays nun weichere, schlafende Gesichtszüge gleiten. Seine Augen sind geschlossen, während sein Brustkorb sich regelmäßig hebt und senkt. Er sieht so friedlich aus, wenn er schläft.

Sanft beiße ich mir auf die Unterlippe und verfluche mich dafür, dass ich ihn aufwecken muss, aber ich muss auf die Toilette und habe den Wagen deshalb vor einer kleinen Tankstelle in La Fayette geparkt. Ich lehne mich ein weiteres Stück über die Mittelkonsole, meine Hand ausgestreckt, um sanft an Jays Schulter zu rütteln.

Ein kleiner, erschrockener Aufschrei dringt über meine Lippen, als Jay urplötzlich seine eisblauen Augen einen Spalt öffnet, im gleichen Moment schießt seine Hand blitzschnell nach vorne und greift nach meiner Hüfte. Ein erstaunter Laut dringt über meine Lippen, als Jay mich nun in einer flinken Bewegung über die Mittelkonsole zieht und mich schließlich auf seinem Schoß platziert, meine Knie kommen neben seinem Sitz auf. Sein eisblauer Blick hält meinen als seine Geisel gefangen, während sein tätowierter Arm sich nun um meine Mitte schlingt und mich auf seinem Schoß festhält.

The one who owns my soul ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt