Kapitel 3

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„Ich hatte mir nie vorgestellt, dass ich wegen einem Buch in die Nockturngasse gehen würde und wieder herauskomme, nur um auf dem körperlosen Jungen-der-lebt zu landen. Das hier muss wirklich mein Glückstag sein, denken Sie das nicht auch, Mr. Potter?"

Oh. Scheiße.

„Überrascht mich zu sehen?"

OH! SCHEIßE!

Tom Riddle grinste Harry an, während er den Tarnumhang öffnete. „Wo hast du den denn her? Er ist sehr nützlich, vermute ich."

„Runter von mir", schaffte es Harry mit krächzender Stimme zu sagen.

Tom zog eine Augenbraue hoch. „Ich finde es hier sehr gemütlich, danke schön."

Harry blitzte den Mann an, der seine Eltern umgebracht hatte.

Tom grinste lediglich zurück.

Nein, das war definitiv NICHT sein Glückstag.

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Harry funkelte den Dunklen Lord an, der ihm gegenüber an einem Tisch in einem kleinen Café in der Muggelwelt saß. Voldemort hatte seinen Zauberstab und seinen Umhang. Er saß richtig tief in der Scheiße.

Der ältere Zauberer ließ einen langen, leidenden Seufzer von sich. „Ich werde dich nicht umbringen, Potter."

„Warum nennst du mich dann Potter, Tom?"

Voldemort warf dem Retter der Zaubererwelt einen genervten Blick zu. „Ich werde dir erlauben, mich so zu nennen, wenn auch nur, weil es einen Aufstand geben würde, wenn du in einer netten Unterhaltung plötzlich mit voller Lautstärke Voldemort rufen würdest. Massenpaniken können nett sein, aber ich entscheide lieber selbst, wann sie passieren."

„NETTE Unterhaltung?", brachte Harry ungläubig hervor.

„Wenn du aufhörst, mich anzufunkeln, ja."

„Was ist damit, dass du mich versuchst umzubringen?"

„Ich bin es leid, dass auf meinem Ego herumgetrampelt wird, okay?" Voldemort verengte seine roten Augen zu Schlitzen. „Warum bist du alleine mitten in London unterwegs?"

Harry seufzte. „Meine Tante hat mich hier sitzengelassen."

„Warum?"

„Frag sie", funkelte Harry den Mann erneut an. „Warum fragst du?"

Voldemort bot dem Jungen eine hochgezogene Augenbraue an. „Gewöhnlicherweise kümmert sich Dumbledore besser um seinen Goldjungen."

„Oh, das tut er. Meine Verwandten hassen mich."

„Warum schickst du Dumbledore keine Eule, damit er dich abholt?" Die Stimme des Dunklen Lords war angefüllt mit Neugier.

Harry schüttelte den Kopf. „Meine Eule ist noch bei meiner Tante und meinem Onkel. Und Dumbledore hat gesagt, dass ich ihn nicht stören soll, wenn es nichts wirklich Wichtiges ist."

„Und das ist nicht wichtig?"

Harry konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Du klingst wie meine Freundin Hermine."

Voldemorts Lippen zuckten. „Beantworte die Frage, Potter."

„Das hängst alles von dir ab. Versuchst du gleich, mich umzubringen?"

„Eine Frage mit einer Gegenfrage zu beantworten ist unhöflich."

„Ich hab nicht die zuverlässigste Erziehung genossen. Du musst mir das verzeihen", kam Harrys sarkastische Antwort.

Abandon (Tomarry)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt