"Oh... Bei Merlin..."
"Was ist los, Mine", fragte Harry und sah nicht von seinem Toast auf.
Der Tagesprophet wurde ihm unter die Nase geschoben. Er legte seinen Toast ab, um ihn zu nehmen und las die große Überschrift auf der Vorderseite:
TODESSERRAUBZUG IM MINISTERIUM, GETÖTET 16, VERWUNDET 69
Harry hustete und ließ die Zeitung fallen. Ginny fing sie, bevor sie auf dem Toast landete und las die ganze Geschichte, je weiter sie kam, desto blasser wurde sie.
"Hast du was von Dad gehört", fragte sie Ron, als sie zu Ende gelesen hatte.
Ron hielt den Brief hoch, den er unbemerkt von allen anderen gekriegt hatte, reichte ihn Ginny ohne ein Wort, denn es hatte ihn immer noch keiner von dem Schweigezauber befreit und Harry hatte nicht vor, das selbst zu tun.
"Er ist in Ordnung. Und Percy auch. Sie hatten keinen Dienst", erklärte Ginny den anderen. Am ganzen Tisch waren Seufzer der Erleichterung zu hören.
"Leider gilt das nicht für alle", murmelte Harry und nickte zu den Schülern, die von ihren Hauslehrern aus der Halle geführt wurden. Ein paar jüngere Gryffindors gingen mit McGonagall und die Erleichterung verschwand. "Das wird ein verdammt trauriger Hogsmeadetrip. Wenn sie uns jetzt überhaupt noch gehen lassen."
"Sollten sie besser", rief Lavender Brown, die gelauscht hatte.
Harry wandte seine müden, grünen Augen dem Mädchen zu. "Lavender, Schüler haben ihre Familien verloren. Man weiß nie, wo Voldemort das nächste Mal zuschlägt. Riskierst du lieber dein Leben für ein paar Süßigkeiten oder bleibst du in Hogwarts, wo du die Hauselfen um was anbetteln kannst"
"Er wird schon nicht tagsüber zuschlagen", rief ein Viertklässler wütend.
"Und wir müssen doch noch unsere Kostüme für den Halloweenball kaufen", rief Parvati Patil aus.
Ginny stand auf und legte eine Hand auf Harrys Schulter. "Harry, komm. Lass uns woanders hingehen. Schreien bringt jetzt überhaupt nichts."
Harry stand ebenfalls auf, aber wenn Blicke töten könnten, wären diejenigen in seinem Haus, denen alles egal zu sein schien, auf der Stelle tot umgefallen. "Das ist kein Spiel, ihr Idioten. Du kannst nicht umfallen, wieder aufstehen und es noch mal versuchen. Du hast nur eine Chance. Eines Tages, vielleicht eher als ihr denkt, wird das eine Realität für euch werden. Bis dahin seid glücklich über eure Unwissenheit. Tatsächlich gibt euch das mehr Kraft. Aber wenn ihr irgendwann mal dem Zauberstab eines Todessers gegenübersteht und erkennt, wie ernst das hier eigentlich ist, dann versucht nicht mich zu finden. Ich werde euch nicht helfen." Und damit fuhr er herum und stürmte aus der Halle.
In der Stille, die folgte, sah Ginny hoch zum Lehrertisch und bemerkte, dass Tom nicht da war. Dann rannte sie davon, um ihren ,Freund' zu finden.
Die Stille wurde gebrochen, als sie durch die Türen trat und sie zuckte bei der Lautstärke zusammen. /Harry, ich denke, du hast sie endlich zum Nachdenken gebracht./
-
"Komm schon."
"Gin, hast du nicht mitgekriegt, was ich vorhin gesagt habe"
"Habe ich." Ginny rollte mit den Augen. "Und Dumbledore schickt uns in Gruppen zusammen mit den Lehrern. Die anderen Gryffindors sind schon weg. Wenn wir uns beeilen, dann können wir mit den Slytherins gehen. Und nebenbei weißt du so gut wie ich, dass Hogsmeade nicht angegriffen wird."
Harry funkelte das Mädchen über sein Buch von den Dunkle Künsten an, das er als Verwandlungstext getarnt hatte. "Ich hab keine Lust für Süßigkeiten und Streiche, Gin. Geh alleine."
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Abandon (Tomarry)
Fiksi PenggemarNachdem der 16 jährige Harry von seiner Tante in London ausgesetzt wird, muss er sich alleine zurechtfinden und trifft dabei auf Tom. Diese Geschichte gehört "Batsutousai" und ich übersetze sie lediglich.