Kapitel 36

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Petunia öffnete die Vordertür von ihrem Haus und fand sich einem sehr sauer aussehenden Albus Dumbledore und einem amüsierten Harry gegenüber, der seinem Koffer hinter sich herzog. Sie entschied sofort, dass das nicht gut war. „Was kann ich für euch tun, Gentlemen?"

„Ich bin für zwei Monate suspendiert worden", meinte Harry fröhlich und trat an ihr vorbei. „Wenn ich gewusst hätte, dass es soviel Spaß macht, diesen Kerl zur Weißglut zu bringen, dann hätte ich es schon vor Jahren versucht. Ich nehme einfach mein altes Zimmer. Ist das okay, Tante Petunia?"

Petunia schaffte es, ein Nicken zustande zu bringen. Dann sah sie den Direktor an. „Was hat er getan?" Harry verschwand die Treppen hinauf

„Er wollte seinen Mund nicht schließen, als es das Beste für ihn war", erklärte Dumbledore zugeschnürt.

„Mit anderen Worten hab ich nicht aufgehört, ihn zu beleidigen, bis er endlich die Beherrschung verloren hat und mich nach Hause geschickt hat", meinte Harry und kam die Treppe wieder runter. „Ich hoffe, ich bin nicht im Weg, Tante Petunia."

„Nein, nein, gar nicht...", murmelte Petunia. „Ich bin sicher, wir finden etwas, womit wir dich beschäftigen können."

„Brillant! Wir sehen uns in zwei Monaten, Professor!"

Dumbledore streckte eine Hand aus. „Du bist suspendiert, Harry. Also musst du für die zwei Monate deinen Zauberstab abgeben!"

„Ich bin erwachsen!", rief Harry und schien plötzlich gar nicht mehr so fröhlich.

„Und du bist suspendiert."

„Was, wenn Voldemort angreift!"

„Sehr unwahrscheinlich", erwiderte Dumbledore monoton. „Und es werden Ordensmitglieder das Haus überwachen."

„Oh, gut. Ich fühl mich gleich viel sicherer", spie Harry wütend aus, zog seinen Zauberstab aus seinem Ärmel und reichte ihn dem Direktor. „Dann können wir nur hoffen, dass Mundungus nicht wieder einen guten Handel für Kessel findet."

Dumbledore nahm den Zauberstab und steckte ihn in seine Tasche. „Können wir." Er drehte um, um zu gehen. „Ich sehe dich in zwei Monaten. Hoffentlich hat sich deine Einstellung bis dahin verbessert."

„Träumen Sie weiter", gab Harry knapp zurück. „Oh, und Professor?" Dumbledore drehte sich, um ihn wieder anzugucken. „Nur weil ich nicht in Hogwarts bin, heißt das noch lange nicht, dass ich keine Kontrolle in der Schule habe. Mit oder ohne Zauberstab, ich bin nicht machtlos."

„Ist das eine Drohung, Harry?", fragte Dumbledore milde.

Harrys Augen glitzerten. „Nein, Sir. Das ist ein Versprechen." Damit knallte er dem Zauberer die Tür vor der Nase zu.

Petunia seufzte bei dem leeren Blick auf dem Gesicht ihres Neffen. „Komm und hilf mir, Abendessen zu machen."

„Ich wusste nicht mal, dass du kochen kannst", schnarrte Harry und folgte ihr.

Petunia warf ihm einen Blick über die Schulter zu und sagte sehr ruhig: „Natürlich wusstest du das."

Harrys Blick richtete sich auf seine Füße. „Sorry."

Petunia lächelte, legte ihm einen Arm um die Schultern und stoppte sie so mitten in der Küche. „Was ist passiert?"

„Ich hab ihn endlich dazu gebracht, zuzugeben, dass ich ein schrecklicher Schüler bin." Harry zuckte mit den Schultern. „Wirklich, er hätte mich schon vor Monaten rausschmeißen sollen, aber er braucht mich, also kann er nicht." Der Teenager fuhr sich durch die Haare. „Aber irgendwie bin ich jetzt besorgt. Meine Freundin, Herm, ist schwanger und ich bin nicht sicher, wie sie weiterhin ohne mich zurecht kommt. Ich vermute sehr gut. Aber ich sorge mich darüber, was Ron machen wird, ohne das ich ihn aufhalten kann."

Abandon (Tomarry)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt