Kapitel 39

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Ron las einen Brief, weitere lagen auf dem Bett verstreut, als Harry den Raum betrat. Er schien noch nicht mal bemerkt zu haben, dass der etwas jüngere Zauberer den Raum betreten hat.

„Ich sehe, dass Fred und George es geschafft haben, ihre Beherrschung zu behalten", meinte Harry, lehnte sich gegen den Türrahmen und verschränkte die Arme vor der Brust.

Ron sah auf. „Was willst du, Harry?"

Harry trat vor und warf einen Blick auf einen der Briefe. Er war von Percy und zurück in den Oktober datiert. „Du hast  mit Percy geschrieben. Ich verstehe. Bist du deswegen in die Luft gegangen, als es Ginny nichts ausgemacht hat?"

Ron riss den Brief aus Harrys Griff und stapelte sie alle ordentlich auf. „Vielleicht."

Harry lächelte kalt. „Er sagt etwas über mich, nicht?" Ron erstarrte, die Augen auf seiner ausgestreckten Hand. „In dem Brief, den du gelesen hast? Es sah so aus, als wäre das der Neueste ."

„Er hat einige Dinge gesagt, ja."

„Hat er mich einen Todesser genannt, Ron? Dir gesagt, dass ich eine Nebengruppe des Dunklen Ordens anführe?", fragte Harry ruhig.

Rons Augen schossen zu dem gelassenen Gesicht über ihn. „Woher weißt du..."

„Weil das der gleiche Kram ist, den er Dumbledore erzählt hat, nachdem er versucht hat, mich und Hermine zu töten."

Ron verengte seine Augen. „Er würde nie Hermine verletzten. Ich hab ihm gesagt, dass ich sie mag."

„Aber mich nicht? Ich bin verletzt, Ron."

„Du warst in letzter Zeit gemein zu mir", stellte Ron heraus.

„Du hast es verdient", sagte Harry sanft und Rons Mund klappte zu. „Du hast Hermine geschwängert, obwohl sie das nicht wollte, hast die Beziehung zwischen mir und Ginny angegriffen, dann hast du Ginny direkt angegriffen. Alles davon war auf seine Art unverzeihlich. Sag mir, Ron, was hält mich davon ab, dich jetzt auf der Stelle zu töten, dafür, dass du Ginny dieses Mal angegriffen hast? Sie hat ihre Stimme verloren, Ron. Sie wird nie wieder sprechen." Er lehnte sich vor, so dass er Nase-an-Nase mit dem Rotschopf da saß, seine Stimme sanft und emotionslos. „Was hält mich auf?"

„Meine Eltern...", begann Ron mit trockenem Mund.

„Molly und Arthur sind nicht begeistert von dir. Denkst du, sie hätten mich hier alleine hochkommen lassen, wenn sie besorgt über dein Wohlbefinden wären?"

„Dumbledore..."

„Was außerhalb des Schulgeländes passiert, geht ihn nichts an."

„Der Orden..."

„Zu beschäftigt wahnsinnige Zauberer zu jagen und herauszufinden, wo ich die ganze Nacht gewesen bin, um sich wegen dir Sorgen zu machen."

Ron schüttelte den Kopf. „Du bist wehrlos."

„Ich lerne Karate, Ron, und Dumbledore hat mir meinen Zauberstab zurückgegeben, nachdem Percy uns angegriffen hat."

„Du wirst mich töten", realisierte Ron und seine Augen weiteten sich. „Percy hatte Recht, oder? Du bist ein Todesser..."

Harry grinste. „Sehr gut." Er setzte sich vorsichtig aufs Bett, seine Augen verließen niemals die geschockten braunen des Jungen, den er einmal seinen Freund genannt hatte. „Willst du hören, wie Percy gestorben ist, Ron? Ich kann es dir sagen, weißt du. Ich hab es getan."

„Du-nein..." Ron schüttelte den Kopf.

„Der Dunkle Orden lebt", flüsterte Harry. „Die, die sich uns anschließen, leben ihr Leben als Schwarzmagier oder sterben so schnell wie die Weißen. Percy hat sich als Verräter herausgestellt und wurde getötet. So regeln wir die Dinge immer."

Abandon (Tomarry)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt