Ich fand die Antwort darauf nicht und lehnte mich wieder an seine Brust. Er fuhr mir sanft und beruhigend über den Rücken und starrte auf das Meer.
Doch schon bald wurde es unangenehm und ich wischte mir die Tränen aus meinem Gesicht. ,,Tut mir leid", sagte ich mit kratzender Stimme und deutete auf den nassen Fleck auf seiner Brust. ,,Keine Sorge", sagte er lachend und räusperte sich, als seine Stimme zum ende hin vom langen Schweigen versagte.
Es nieselte noch leicht und Nico brachte mich dazu, mit ihm wieder ins Internat zurück zu gehen. ,,Was machst du hier?", fragte er irgendwann und durchbrach die Stille, die sich, erneut, langsam zwischen uns gelegt hatte.
Ich konnte nur mit den Schultern zucken da mir schon wieder die Tränen kamen. Er versand es und fragte auch nicht weiter nach.
Immer noch mit Nico unter dem gelben Regenmantel gequetscht, lauschte ich den Wellen wie sie an den Strand kamen und wieder zurück wichen. Es sah so aus, wie wenn sie immer wieder einen Neuangriff starten wollten um den Strand einzunehmen, es aber nur ein paar Zentimeter weiter schafften.
Bei dem Gedanken musste ich lachen. ,,Was ist?", fragte Nico schmunzelnd. Ich zuckte wieder nur mit den Schultern, lachte ihn diesmal aber an. Für einen Moment fing er mich mit seinen grünen Augen ein und zwang mich bei ihn zu bleiben.
Ich hätte für einen Moment schwören können, das ich sein Atem auf meinem Gesicht spüren konnte, doch schließlich liebte ich doch Luan.
,,Wir sollten das lieber lassen", ich trat unter seinem Mantel hervor, es hatte aufgehört zu regnen. ,,Versteh es bitte nicht falsch. Es ist nur wegen Luan und mir", erklärte ich sanft.
,,Immer ist es wegen Luan! Er wickelt alle mit seinen Blonden Haaren, seinen grünen Augen und seinem guten Stil um die Finger! Es ist immer Luan...", er kickte eine Muschel in das weite Meer. ,,Wie meinst du das?", fragte ich. ,,Es war schon früher so. Er hat sich immer jedes Mädchen geschnappt für welches ich mit interessiert hatte", er schaute verlegen über das Meer. Seine Worte trafen mich. ,,Ist Luan wirklich so ein Typ der immer auf der suche nach was besserem ist?", fragte ich vorsichtig. Ich traute mich nicht ihn anzusehen, die Angst über seine Antwort machte sich in mir breit.
Er zuckte mit den Schultern ,,Früher", antwortete er schroff.Ich merkte wie Erleichterung in mir aufstieg und sich verbreitete. ,,Willst du das mit gerade vielleicht alles wieder vergessen?", fragte er dann. ,,Was meinst du?", natürlich wusste ich was er meinte. Doch ich wollte es nich einmal hören. Ich wollte ihn sagen hören das er mich küssen wollte. Das er mich begehrt.
Und ich wusste nicht weshalb. ,,Das ich dich Küssen wollte..", nuschelte er verlegen.Meine Wangen färbten sich rötlich. Ich konnte nicht anders als ihm einen leichten Kuss auf die Backe zu drücken. Er hielt für einen Moment inne bevor er wie ein Honigkuchenpferd anfing vor sich hin zu grisen. ,,Ist das Antwort genug?'', frage ich leicht lächelnd. Er nickte und hatte dieses seltsame grinsen im Gesicht.
,,Was hast du vor?'', frage ich panisch lachend und rannte augenblicklich los.
Natürlich ließ er nicht lange auf sich warten und versuchte mich einzuholen.
Mit seinen starken Wadenmuskeln hatte er mich natürlich gleich eingeholt und schmiss sich auf mich.Meine Nase berührte den Sandboden und war danach voll mit Sand.
Nico lachte mich aus und ich versuchte den nassen Sand von meiner Nase zu bekommen. ,,Shit!", zischte ich als sich ein Sandkorn in mein Auge verirrte. ,,Alles in Ordnung?", fragte Nico. ,,Ja geht schon...", sagte ich voll auf mein Auge konzentriert.Nachdem das Sandkorn immer noch drin war wischte ich einfach irgendwie über mein Augen und siehe da, es hatte aufgehört zu brennen.
Nico nahm mein Gesicht in seine weichen Hände und schaute in mein Augen. Ich drohte wieder in seinen zu versinken und schaute schnell woanders hin. Dahinten, da war etwas. Ich nahm mein Gesicht aus seinen Händen, rieb mir noch einmal über mein Auge und konzentrierte mich dann auf die Person.
Oh Gott nein. Falsches Timing!
Ich wollte mir nicht ausmalen was er nun dachte was wir hier taten, doch diese Statur und sein Gang verrieten ihn. So lief nur Luan.
,,Oh fuck! Nico, sorry wirklich aber ich muss gehen'', sagte ich schnell und lief los.Ich rannte den Strand entlang. Doch die Person war noch verdammt weit weg. Naja, ich konnte mir natürlich nicht ganz sicher sein das er es war. Ich mein, ich glaubte ihn am Gang erkannt zu haben. Aber ich hoffte das er es war, sonst rannte ich hier einer womöglich wild fremden Person hinterher.
Ein paar Meter von ihm entfernt verließ mich die Kraft und ich blieb stehen um erst einmal durch zuatmen. Dann nahm ich noch einmal alle Kräfte zusammen und lief ihm hinterher. ,,Luan?", fragte ich leise. Keine Antwort.
Sollte ich noch einmal fragen? ,,Luan?", fragte ich wieder etwas lauter und diesmal blieb die Person stehen, drehte sich aber nicht um. ,,Bist du es?", fragte ich und machte einen Schritt auf ihn zu. Sein Kopf neigte sich nach unten, bevor er dann seine Kapuze abzog und ich ihn an seinen blonden, zerzaust und ultra anziehenden Haaren erkannte.
Ich legte meine Hand auf seine Schulter, doch er schubste sie wieder weg. ,,Alles in Ordnung?", fragte ich vorsichtig. ,,Kommt drauf an", antwortete er nur schoff. ,,Auf was?", fragte ich noch vorsichtiger.
Er zuckte mit den Schultern und spielte mit seinem Fuß im Sand.
Ich trat noch einen Schritt auf ihn zu um ihn endlich von vorne zu sehen.. ,,Luan?", fragte ich sanft.
,,Was?", sein Barsche Ton ließ mich erschauder.
,,Was ist los?"
,,Was soll schon los sein...", murmelte er dann vor sich hin.
Ich erwiderte nichts.
,,Verdammt! Diesen Blick mit dem du Nico ansiehst.. '', antwortete er bedrückt und spielte mit seinem Fuß im Sand bevor er mir in die Augen sah.
,,Was ist damit? Er hat absolut nichts zu bedeuten Luan! Du weiß, das ich mich in dich verliebt hab und nicht in ihn'', ich nahm seine Hand ,,Ich liebe dich. Dich ganz allein'', flüsterte ich und drückte ihm einen langen und innigen Kuss auf die Lippen.
Er erwiederte den Kuss nicht.Seine Augen waren mit Tränen gefüllt. ,,Ich.. Ich ertrags nich dich zu verlieren Layla'', er wendete sich von mir ab. Was sollte das denn jetzt heißen?
,,Luan?'', meine Stimme zitterte.
Verlass mich nicht! schrie alles in mir.Er drehte sich um und ich blickte wieder in diese unfassbar schönen Augen. Grün. Grün wie die Hoffnung.
,,Bitte verlass mich nicht'', er biss sich auf die leicht zitternde Unterlippe. Ihm war es unangenehm zu weinen. Das merke ich.
Doch die Anspannung viel von mir ab als sich seine Lippen zart auf meine legten.Ich legte meine Hände an seine Brust und seine legten sich schützend um mich.
,,Ich schaff das ohne dich nicht....", flüsterte ich. ,,Was ist denn passiert?", fragte er leise. Ein schluchzen ließ meine Stimme versagen und ich kniff einfach nur meine Augen zusammen, ehe ich es ihm zu erklären versuchte.
Er blieb Still und drückte mich einfach nur fester an sich. Er gab mir halt.
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Reitinternat Schlossberg
Adventure- BAND 1 - Ein Mädchen. Ein Pferd. Und die unendliche Liebe zum Reiten. Layla ist 14 und neu auf das Reitinternat gekommen. Schnell findet sie neue Freunde und vielleicht auch ihre große Liebe. Doch was sie nie geahnt hätte, dass in diesem Internat...