Kapitel 36

1.2K 92 5
                                    

Luan nahm meine Hand und wir liefen in den Essensaal.
Keine Minute war es her das wie den Saal betraten, da hatte auch Ayla uns schon in Visier.

,,Aww wie süß! Das verlassene Entlein und sein Gefolge'', quietschte sie neben uns.

,,Aww, ist da jemand eifersüchtig! Leute schaut mal wie cute! Och, du musst dich nur ändern, dann wird alles wieder gut'', ich tätschelt ihre Schulter und ging an ihr vorbei.

,,Du hast ja keine Ahnung.'', hörte ich sie noch knurren.

,,Cute? Deine ernst?'', lachte Luan als wir uns von ihr entfernten.

,,Ich hasse dieses Wort. Zwar nicht so sehr wie Ayla, aber ich dachte dad würdr bestimmt ganz gut harmonieren'', lachte ich und holte mir was zu essen.

Wir setzten uns an den Tisch zu Nico welcher uns keines Blickes würdigte. Okei?

,,Mhh.. Da war der Koch heute aber schwer verliebt'', sagt ich und deutet auf meine versalzenen Nudeln.

,,Und bei mir fehlt voll das Salz!'', Vio deutete auf ihre Kartoffelpüree.

Wir waren gerade fertig gewoden mit unserem Hauptmenü und machten uns an unseren Nachtisch, welcher aus Himbeerquark mit Schokstücken bestand, als Nico einfach aufstand, sein Tablett wegbrachte und aus der Mensa verschwand.

Luan stand ebenfalls auf und lief ihm hinterher. Vio warf mir einen fragenden Blick zu genauso wie Julian, doch ich hob nur abwehrend meine Hände. Auch Julian wollte aufstehen doch Vio hob ihn am Arm fest.

,,Aber..", stotterte er.

,,Nein".

,,Aber das muss ein Mannergespräch werden!", protestierte er.

,,Nein hab ich gesagt!"

,,Aber warum nicht!", fragte er wieder und ließ sich trotzig auf seinen Stuhl fallen.

,,Weil die zwei das alleine können".

,,Können sie nicht...", murmelte Julian wie ein kleines Kind das darauf bestand sein Eis jetzt essen zu dürfen und nicht erst später.

,,Doch, ganz bestimmt sogar".
Ich musste lachen

,,Da siehst du mal wie gut dich deine Freundin dich in der Mangel hat", ich schaute belustigt zwischen den zweien hin und her. Julian aß trotzig sein Kartoffelpüree weiter und Vio warf mir einen schmunzelnden Blick zu.

,,Na los geh schon", sagte Vio dann und erlöste Julian.

Er sprang ruckartig auf und stieß mit den Oberschenkeln an den Tisch.

Da wir dieses mal nur an einem der keinen und leichten Tisch saßen, kippte dieser nach vorne und mein Tablett mit meinem Nachtisch und der Wassertasse kippte über mich.

Julian stand nur Stock steif da und hatte sich die Hände vor den Mund gedrückt. Augenblicklich wurde es in der ganzen Mensa leise und ich fing an zu lachen.

,,Master of Desaster Julian!", rief ein Junge zwei Tische weiter.

,,Fick dich Noah!", er steckte ihm den Mittelfinger entgehen und schenkte ihm ein lachen hinterher.

,,Sorry Layla!", lachte Julian und stellte den Tisch wieder hin. Dann kniete er sich vor mich hin und sammelte Vio und mein Besteck ein.

Da der schöne Nachtisch immernoch auf meiner Hose lag, war ich so frei um die Pampe zu nehmen und sein Haar damit zu stylen.

Er quiekte erschrocken auf.
,,Man das war doch keine Absicht!", jammerte er.

,,Ups, da ist mir ja jetzt wohl meine Hand ausgerutscht", ich pustet los.

,,Aha ha ha...", auch er schmunzelte.

,,Ja Leute, ihr könntet mir ruhig auch mal helfen", lachte Vio die dabei war ihren Nachtisch vom Boden aufzusammeln.
,,Ja süße, chill dein life", lachte Julian und half mit.

,,Hau ab und geh zu deinem Männergespräch", lache ich und schickte ihn los. Als er aufspringen wollte sagte ich noch schnell

,,Aber langsam". Er lächelte und verschwand aus der Mensa.

,,Wie ein kleines Kind", lachte Vio und ich stimmte ihr zu.

Nach zehn Minuten hatten wir alles aufgeräumt, den Boden abgewischt und das gröbste von meiner Kleidung entfernt. Draußen dämmerte es langsam und der Himmel wurde in ein orange-gelb-rötliches Licht getaucht. Die Luft wurde unangenehm schwül und drückend. Von irgendwoher drang Musik. Ab und an hörte man das schnaufen eines Pferdes.

Collor...
Ich wünschte ich könnte ihn noch einmal in die Arme schließen. Über sein weiches Fell streicheln, ihn Umarmen und seinen gewohnten Duft einsaugen. Wieviel würde ich dafür gebe. Nichts. Denn was hätte ich schon anzubieten?
Kein Eltern, kein Zuhause, kein Pferd..
Lediglich die Sachen in meinem Schrank, ebenso wie mein Laptop und Handy könnte noch irgendetwas wert sein.

,,Wo die Jungs wohl sind?'', fragte Vio und holte mich aus keinen Gedanken zurück. Ich zuckte nur mit den Schultern

,,Keine Ahnung. Sollen wir sie suchen gehen?''. Auch Vio zog ihre Schultern nach oben.

,,Ist mir egal'', sie lächelte, woran ich erkannte das sie es wollte.

,,Nagut, wo fangen wir an?''.

,,Strand? Weiden? Stall beziehungsweiße Boxen oder Strohboden?'', meinte sie.

,,Mhh.. Fangen wir im Stall an, gehn dann auf den Heuboden, zu den Weiden und dann an den Strand'', ich überlegte gerade wie wir am besten vorgehen konnten ohne den gleichen Weg drei mal gehen zu müssen.

,,Da sind sie!'', Vio zeigte auf die drei Jungs welche aus dem Wohn- und Schulgebäude kam und Richtung Strand liefen.

,,Oder so'', grinste ich und lief mit ihr los.

,,Ja wenn du mal mit ihr redest? Ich mein, das ist bestimmt nur ein Missverständniss'', meinte Julian zu Nico, welcher in der Mitte lief. Ich sah Luans finsteren Blick, als er seinen Besten Freund betrachtet.

,,Ich weiß nicht.. Und wenn sie erst garnicht mit mir reden will?'', fragte Nico.

,,Ach laber halt. Wer will mit dir nicht reden?'', sagte wieder Julian und legte Nico einen Arm um die Schulter. Luan lief immer noch finster drein blickend, mit den Händen in der Hosentasche, neben beiden her.

Ich zog Vio hinter einen großen Baumstamm einer Linde.

,,Was machst du?'', fragte sie leise. Ich legte nur meinen Finger auf die Lippen, bevor ich weiter lauschte.
Um was es wohl ging?

Reitinternat SchlossbergWo Geschichten leben. Entdecke jetzt