Kapitel 24

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Ich stellte mich vor sie und war überrascht, als sie mir kreischen um den Hals viel. ,,Was ist?", fragte ich lachend und taumelte zurück. ,,Danke, danke, danke!", kreischte sie mir ins Ohr. Ich lächelte nur und es schien so, als ob sie mich garnicht mehr loslassen wollte.

,,Vio?", lächelte ich. ,,Oh upsi ja stimmt!", sie ließ mich los und hüpfte ins Bad. Man war sie glücklich!

Am nächsten Morgen war eigentlich wieder alles normal. Jeder wollte natürlich wissen was passiert war. Selbst unsere Lehrerin, Frau Rayen war interessiert.

Nach unserer kleinen Erzähl Runde, folgte Mathematik. Dann Deutsch, zwei Stunden Sport und Physik.

Nach dem Mittagessen hatten wir Reitstunde bei Herr Schmid. Wir machten einfache Sachen wie Stellungen, Wendungen, und ein paar Volten. Collor lief heute eigentlich richtig gut. Doch für meinen Geschmack ein wenig zu gut.

Ich machte mir ernsthaft sorgen um ihn. Er war komisch. Gelassen. Ruhig. Das ist nicht mein Collor. Ihm fehlte das Temperament, die Hochmut, der Stolz, und trotzdem machte er fleißig mit.

Ich sattelte ihn ab und brachte ihn in seine Box. Normalerweise stürzte er sich sofort auf sein Futter wenn ich ihn von seinem Halfter befreit hatte.

Doch heute war es anders.

Ich lief mit einem mulmigen Gefühl ins Zimmer. Dann duschte ich, zog mir eine Jeans an und eine Weste über mein rotes T-shirt und verließ das Zimmer. Vio war noch nicht da. Sie war wahrscheinlich bei Julian.

Sie waren aber auch wirklich süß!

Ich ging langsam den Kiesweg vor unserer Schule entlang und lief wieder Richtung Stall.

Collor stand mit hängenden Kopf in seiner Box. Er brummelte nicht einmal als er mich sah, oder hob wenigstens den Kopf.

Ich öffnete die Box und holte eine kleine Möhre aus der Tasche. Er beschnupperte sie einmal und ließ seinen Kopf dann wieder sinken.

Ich strich ihm über seine Blässe und machte mich dann auf die Suche nach Fritz. Er war eine Zeit lang im Urlaub gewesen und kam erst ein paar Tage nach Jens Verhaftung wieder.

,,Du? Könntest du vielleicht mal nach Collorado schauen? Er ist heute so abwesend und ruhig.", fragte ich ihn als ihn gefunden hatte.

,,Ich komm sofort.", er starrte noch konzentriert über seinen Brillenrand auf den Bürokram, bevor er dann seine Brille nach oben schob und mir folgte.

Seine ernste Mine, als er Collorado sah, ließ mich schaudern.

Er horchte seinen Bauch ab, schaute nach seinen Zähnen, tastete seine Beine ab. Alles war normal!

Ich hatte wirklich Angst um ihm.

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