Feelings Kurzgeschichten

Feelings- Ava boyxboy

Kraftlos schleppte er sich in den Wald. Aus der Stichverletzung rann unentwegt das Blut. Er wollte nur etwas ausreiten und wurde überfallen.
Und nun lehnte er mit schmerzverzerrtem Gesicht am einem Baum und verlor das Bewusstsein.

Ich sammelte gerade Stöcke für die Feuerstelle als ich etwas seltsames am Baum sah. Als ich näher kam erkannte ich, dass es ein Mensch war. Schnell lief ich hin.
"Hallo? Könnt ihr mich hören?" Er regte sich nicht. Ich erkannte wie verletzt er war und handelte schnell.
"Ivan, komm schnell" rief ich nach meinem älteren Bruder. Da unsere Hütte nicht weit weg war, konnte er mich gut hören und war auch gleich zur Stelle.
"Was ist Ava?" ich zeigte auf den schwach atmenden Körper. Sofort hob mein Bruder den blutverschmierten jungen Mann hoch. Er war kräftig und konnte ihn tragen, ich hingegen war schwächlich und klein.
Ich würde alles dafür tun um so stark wie mein Bruder zu sein.
Er arbeitete jeden Tag mit unserem Vater auf dem Feld während ich unsere kleinen Schwestern hüten musste.
Unsere Mutter war der Geburt unserer jüngsten Schwester gestorben.
Ich vermisste sie sehr. Ivan sprach nie von ihr und wurde immer direkt wütend wenn wir in seiner Gegenwart über sie redeten.

Ivan und ich brachten den jungen Mann in unsere Hütte und legten ihn auf das Stroh vor der Feuerstelle.
Ich schöpfte frisches Wasser aus dem Eimer und schnappte mir ein paar saubere Tücher.

"Kümmere dich um ihn, kleiner Bruder. Ich geh zu Vater" Ivan ließ mich allein.
Ich setzte mich zu dem Mann auf den Boden. Vorsichtig untersuchte ich seinen Körper. Die Menge Blut kam aus einem Stich im Bauch.
Vorsichtig entfernte ich sein blutverschmiertes Gewand. Ebenso zaghaft säuberte ich die Wunde. Sie schien nicht sehr tief zu sein.

Ich hatte vor wenigen Tagen eine Salbe aus Heilpflanzen hergestellt. Diese holte ich schnell und verteilte sie auf der Wunde.
Seine Hände waren auch voll Blut weshalb ich diese ebenfalls wusch.

Er blieb noch weitere Tage bewusstlos und entwickelte ein starkes Fieber. Ich hatte Angst, dass er starb. Ich tat alles um sein Fieber zu senken. Nach einigen Tagen wachte er endlich auf, als ich ihm gerade das Gesicht mit kühlem Wasser wusch.

Ich lächelte ihn an "Ihr wart bewusstlos" flüsterte ich. Er schaute sich um "Wo bin ich, wie lange bin ich schon hier? Ich muss zurück" sagte er schwach und wollte sich aufsetzen. Seine Kraft ließ dies aber nicht zu.

"Ich habe euch von einigen Tagen im Wald, verletzt, aufgefunden und hier her gebracht. Hier wohne ich mit meiner Familie. Ruht euch noch ein bisschen aus" versuchte ich ihn zu beruhigen.

"Nein, ihr versteht das nicht, es ist wirklich wichtig, dass ich wieder ins Schloss gehe. Es wird bestimmt schon nach mir gesucht" erneut versuchte er sich aufzurichten während mir klar wurde wen ich da eigentlich gepflegt hatte.

"Prinz Amaury" hauchte ich. Wie konnte ich ihn nur nicht erkennen? Vermutlich weil er seine edlen Gewänder nicht trug und seine Haare zerzaust waren.

Ich senkte meinen Blick und verbeugte mich. Er lachte leise und stöhnte dann schmerzvoll auf. Ja, mit einer Verletzung im Bauch sollte man nicht lachen.

"Danke für die Pflege!" sagte er. "Selbstverständlich, mein Herr"

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Einige Tage später, der Prinz war mittlerweile wieder im Schloss, hörte ich, wie sich Pferde unserem Hof näherten. Einige Ritter und vorran der Prinz. Er sah prächtig aus auf seinem Ross.

Ich war, als ich die Pferde gehört hatte, aus dem Haus gekommen. Ich verbeugte mich ehrfürchtig und der Prinz schwang sich von seinem Pferd.

"Ich wollte euch hiermit danken, dass ihr mein Leben gerettet habt" er reichte mir einen schweren Sack. Ich öffnete ihn und traute meinen Augen nicht.
Goldmünzen und Edelsteine.

"Mein Herr, ich kann dies unmöglich annehmen" sagte ich und streckte ihm den Beutel wieder entgegen.
"Nein, ich bitte darum."
"Ich danke Ihnen!" erneut verbeugte ich mich.

"Und ich möchte, dass ihr bei mir im Schloss wohnt und für mich arbeitet"

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Ja, und so war es dann auch. Der Prinz und ich entwickelten eine tiefe Freundschaft. Ich konnte meine Familie mit genug Gold versorgen, sodass es ihnen ebenfalls sehr gut erging.