Feelings- boyxboy - Weiss- Fortsetzung

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Gedankenverloren drehte ich meinen Kugelschreiber zwischen den Fingern.
Eigentlich sollte ich den Aufsatz bis morgen Abgabebereit haben, aber immer wenn ich auch nur versuchte weiterzuschreiben drängte sich sofort das Bild von River zwischen mich und die Geschichte. Seine so perfektes Gesicht und diese warme, beruhigende Stimme. Seine weiche, makellose Haut.

Frustriert legte ich den Stift hin und schaute auf die Uhr. Es war mittlerweile nach elf Uhr. Also war die Sonne schon untergegangen. Ich stand auf und lief zu meinen dicken, schweren Vorhängen. Sie waren schwarz und hatten weiße Sternchen drauf. Ich liebte diese Vorhänge!
Vorsichtig öffnete ich ein Stück, als ich sicher war, dass es nicht mehr hell war zog ich den Fensterbehang ganz auf und öffnete das Fenster. Die kühle Nachtluft strömte in mein Zimmer. Genüsslich saugte ich die frische Luft ein.

Das mit dem Aufsatz schien nichts mehr zu werden. Meine Privatlehrerin wird mich dafür lünchen. Naja, dann hätte die arme Seele ihre Ruhe.

Ich wollte ein bisschen spazieren gehen, vielleicht war ich danach konzentrierter. Also zog ich mich an und verabschiedete mich noch kurz von meiner Mutter. Ich gab ihr einen Kuss auf die Wange "Bye", "Bist du sicher, dass du raus willst? Ich bin sonst besorgt um dich und mir tut es immernoch leid, dass du letztens gezwungen warst Lissa zu holen." Sie sah mich besorgt an.
"Ist schon gut. Ich lauf nur einmal die Straße rauf und wieder runter, ich bin also in wenigen Minuten wieder zurück. Und du hattest dich an dem Tag so verletzt, dass es genäht werden musste, also war es die logische Konsequenz, dass du mit Dad zum Arzt musstest und ich Lissa abholte."
Meine Mam nickte, sah aber nicht froh aus.

Ich küsste sie nochmal und lief zur Tür.
Als ich sie öffnete erschrak ich, da unerwarteter Weise jemand draußen vor der Tür stand. Und diesen jemand erkannte ich sofort. Ich lächelte den Mann mit den ozeanblauen Augen an. Dieser erwiderte mein Lächeln "Hey Kyle", "Hey" hauchte ich und starrte ihn nur an.

"Kyle, mit wem redest du?" rief meine Mutter aus dem Wohnzimmer. Ich antworte ihr jedoch nicht, da ich viel zu beschäftigt war aufzupassen nicht zu sabbern.
Wie schön konnte eine eigene Person eigentlich nur sein?

Meine Mam kam aus dem Wohnzimmer zu uns. River reichte ihr sofort höflich die Hand "Hallo ich heiße River", "Oh, hallo. Sind Sie ein Freund von Kyle?", "Ja, das bin ich. Dürfte ich denn reinkommen?", "Mein Sohn wollte eigentlich gerade spazieren gehen."
"Nein, nein, komm ruhig rein!" ich zog ihn an meiner Mutter vorbei in mein Zimmer und schloss die Tür hinter uns.

River sah sich in meinem Zimmer um. Es hatte meiner Meinung nach eine angenehme Größe. Es stand ein bequemes großes Bett sowie ein Schreibtisch, ein Kleiderschrank eine Couch und ein Fernseher sowie Schrank voller Bücher. Vor diesem blieb er stehen und musterte die Bücher.
"Du hast einen guten Geschmack" meinte er und drehte sich zu mir. "Danke! Warum bist du eigentlich hier?" fragte ich ihn. Er lächelte mich an. "Ich musste dich einfach sehen. Irgendwie gehst du mir seit Tagen nicht mehr aus dem Kopf!" gestand er.

Mein Herz machte vor Freude einen Sprung. Mir ging es ja ebenfalls so.

Ich machte einen Schritt auf ihn zu. "Wirklich?" ich fuhr ihm über den Arm.
Wow, wo nahm ich gerade plötzlich das Selbstbewusstsein her?
Grinsend legte er seine Hände auf meine Backen. "Ja", hauchte er, "Du bist so wahnsinnig niedlich! Und darauf stehe ich total" während er sprach kam er mir immer näher.
Ich wollte ihn küssen, seine Lippen waren sicher warm und weich.
Er machte mich noch wahnsinnig, ich kannte ihn eigentlich überhaupt nicht, aber ich wollte ihn mehr als sonst jemand auf der Welt!

Die Chemie zwischen uns passte einfach perfekt! Wir waren wie füreinander geschaffen.
Gerade als ich mir den Ruck geben wollte ihn zu küssen entfernte er sich von mir und setzte sich auf mein Bett.
Na toll!
Ich stellte fest, daß er wirklich gut in mein Zimmer passte. Ich setzte mich neben ihn. "Du bist wirklich wunderschön" meinte ich und bereute sofort was ich sagte, da ich jetzt rot wie eine Tomate war.
Er lächelte "Du aber auch", "Blödsinn, ich seh nicht aus wie ein Mensch. Ich hab weisse Haut sowie Haare. Ich habe graue, nichtssagende Augen und könnte in einer Freakshow auftreten."
"Das will ich nie wider hören! Du bist etwas Besonderes und nichts abartiges!" sagte er im bestimmten Ton.

Oha, so etwas hatte noch nie jemand zu mir gesagt. Es tat irgendwie gut.
Kurzerhand schwang ich mich auf seinen Schoß. "Dann zeig mir wie besonders ich bin" raunte ich. Ich saß breitbeinig auf ihm und er legte seine Hände an meinen Po und zog mich enger an sich. Dann küsste er mich. Es war nicht schwer für ihn, da wir mit unseren Köpfen auf selber Höhe waren.
Seine Lippen fühlten sich noch traumhafter an als ich es angenommen hatte. Und seine Hände wanderten unter mein Shirt. Ich begann vor Erregung zu zittern als er meine Nippel streichelte.

"Kyle, ich brauch nur kurz..." meine Mutter stand plötzlich im Raum. Ich schreckte auf und fiel beinahe von seinem Schoß. Er jedoch hielt mich glücklicherweise fest.
"Maaam!" rief ich etwas verärgert.
"Tschuldigung!" meinte sie und verließ das Zimmer wieder.
Ich musste lachen und legte meine Stirn an seine Brust und nuschelte "Wie peinlich..."
River lachte "Alles gut, so sind Mütter eben. Neugierig..." ich stimmte brummend zu.
Ich sah ihn wieder an. "Du hast so wunderschöne Augen!" schwärmte ich. Er antwortete darauf mit einem kurzen Kuss.
"Gehst du mit mir morgen Abend ins Kino?" fragte er als es von mir ablies. "Ein Date?", "Ja!", "Okay" ich freute mich riesig darüber.
"Aber erst sobald die Sonne untergegangen ist", "Klar, wir schreiben einfach noch einmal. Leider muss ich langsam wieder nach Hause. Morgen muss ich Elaijah in die Kita bringen."
"Nein, geh noch nicht" jammerte ich und drückte mich etwas fester an ihn. Er lächelte küsste meine Stirn und schubste mich dann auf die Matratze.
"Gib mir noch kurz deine Nummer." ich nickte und diktierte ihm diese. Dann rief er mich an und ich speicherte ihn sofort ein.

"Mmmh, geh noch nicht!" jammerte ich nochmal als er gerade dabei war aus dem Zimmer gehen wollte. Er lachte und lief weiter. "Warte ich bringe dich raus" ich brachte ihn zur Tür und verabschiedete mich wehmütig von ihm.

Ich winkte noch zum Abschied und schloss dann die Tür.

"Kyle?" fragte meine Mutter vorsichtig
"Ja?", "Es tut mir leid, ich wusste nicht das er dein Freund ist", "Ist er nicht, noch nicht". Meine Mutter nahm mich in den Arm "Er macht dich glücklich oder?" ich nickte. "Okay, ich freu mich für dich. Gute Nacht mein Schatz!" sie ließ mich los "Gute Nacht"
Ich lief zurück in mein Zimmer, mal sehen ob ich schlafen konnte, da er wahrscheinlich die ganze Zeit in meinem Kopf sein würde.

Ich freute mich schon riesig auf unser Date!

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