Kapitel 3: Willkommen in Junas Welt

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Junas Sicht:

"Ladies and gentlemen, and the Oscar goes to ..... me". Kichernd ließ ich das Mikrofon fallen und hüpfte hin und her. Meine Freundin klatschte Applaus und verbeugte sich. Klar war das alles nur gespielt, aber es machte einfach so unheimlich viel Spaß so zu tun, als wäre man ein Star.  In gewisser Weise war ich das eigentlich auch. Ich hatte superreiche Eltern und konnte mir einfach alles kaufen, was ich wollte. Ich liebte es zu shoppen und auszugehen. Einfach feiern und abdancen. Aber nun erst mal zu mir. Mein Name ist Juna Amalia Summers, bin 18 Jahre alt und wohne mit meinen Eltern in Los Angeles. Ich liebte diese Stadt und zwar nicht nur wegen seines Glamours und den megacoolen Shoppingmöglichkeiten, nein hier wohnte auch meine beste Freundin Kim mit ihrem extrem heißen Bruder Tobey. Sie war meine "Schwester" und er mein Freund. Mit beiden zusammen gehe ich eigentlich jeden Abend feiern. Schule brauchte ich nicht habe ja das Geld, um mir all das zu kaufen, was ich wollte. Deswegen machte ich mir auch keine Gedanken darüber jemals zu arbeiten. Solange meine Eltern das taten, musste ich es ja wohl nicht tun. Sie waren beide Immobilienmakler und verkauften Luxusvillen in der Umgebung. Die Schönste von allen hatten natürlich sie für sich selbst gekauft. Ich hatte ein riesen Zimmer, ein eigenes Bad und einen begehbaren Megakleiderschrank.
 Ja wie ihr jetzt sicher gemerkt habt ist mein Leben eigentlich perfekt. Doch in letzter Zeit haben meine Eltern ihre Ansichten bezüglich arbeiten etwas geändert. Sie wollten doch tatsächlich, dass ich langsam auf eigenen Beinen stehe. Lächerlich, warum denn? Ich habe doch alles was ich will.
 So machte ich mir auch nie wirkliche Gedanken darüber. So wie auch jetzt. Ich schüttelte sie ab und schenkte mein Glas erneut voll mit Champagner. Kim hatte es sich auf der Couch bequem gemacht und winkte mich zu sich. Schon etwas wackelig auf den Beinen durchquerte ich mein Zimmer und ließ mich etwas ungeschickt zu ihr aufs teure Leder fallen. Dabei schwappte mein Glas leicht über und das Getränk sog sich in den weißen Teppich. Aber das störte mich wenig. Wir hatten 7 Putzfrauen. Das würden die schon Regeln. "Nun Juna, wie läuft es im Moment mit meinem Bruder?", horchte Kim mich aus. "Ach passt schon. Er ist richtig süß und macht mir die ganze Zeit Geschenke", antwortete ich knapp. Ich hatte nun wirklich keine Lust mit ihr über ihren Bruder zu reden. Das war einfach zu intim. Wenn sie ihn nicht so gut kennen würde, dann könnte ich mich gar nichturückhalten mit Schwärmerreien. Sie gab sich geschlagen. Sie wusste, dass es mir unangenehm war. Sie versuchte es zwar immer wieder, aber ich konnte sich auch schnell verstummen lassen.
 Gerade als ich die Musik noch etwas lauter machen wollte, betrat ein grimmig dreinblickender Mann mein Zimmer und zog kurzerhand den Stecker der Anlage. Typisch, das war mein Vater. "Hey, was soll das..", begann ich zu protestieren, aber sein Blick ließ mich verstummen. "Bin schon weg", sagte Kim rasch, nahm ihre Sachen und rannte eilig aus meinem Zimmer. Sie hatte verstanden, dass mein Vater mit mir alleine reden wollte.
 Und schon begann er damit:"So geht das echt nicht weiter Juna. Diese laute Musik hört  man noch einige KIlometer entfernt. Hast du dir endlich überlegt was du nun machen willst, arbeitstechnisch mein ich natürlich. Ich habe keinen Bock dich den Rest meines Lebens mit durchzufüttern. Du musst Verantwortung übernehmen. Haben wir uns da verstanden?" Ging das schon wieder los dachte ich. Er nervte echt einfach nur. Ich verdrehte die Augen und blickte stur in die andere Richtung. "Hallo Juna Amalia Summers ich rede mit dir," er schrie schon fast. Jetzt war er echt sauer. Er sagte nur ganz selten meinen ganzen Namen. Langsam drehte ich mich zu ihm um und blickte ihn trotzig an. "Nein, ich habe es nicht verstanden. Warum sollte ich auch. Du bist so egoistisch. Mum und du verdient so viel Geld, es fällt doch gar ned auf, wenn ich etwas davon nehme." Mein Vater war sprachlos. Doch nur ganz kurz. Dann explodierte er. "Ok, jetzt reicht es mir. Ich habe mir etwas überlegt. Du gehst für zwei Wochen nach Afrika und lernst dort mal Verantwortung zu übernehmen." "Bitte was?" Ich war geschockt. "Nein... ganz sicher nicht, ich bleibe hier." "Das wirst ganz sicher nicht junge Dame. Ich habe die Nase gestrichen vol. Du machst das jetzt und danach, wenn du wiederkommst wirst du dir einen Job suchen. Dort in Afrika gibt es viele verschiedene Programme. Da kannst du mal schauen, was dich interessieren könnte und ganz nebenbei kommst du auch mal aus der Großstadt raus in die Natur."
 Bevor ich weiter protestieren konnte, war er auch schon rausgegangen. Schniefend setzte ich mich auf mein Himmelbett und brach schließlich komplett in Tränen aus. Das konnte der doch nicht machen. Ich würde nicht überleben in der Natur. Ich war für die Stadt, das Shoppen und Feiern einfach geboren.
 Doch ich wusste. Mit meinem Vater konnte man nicht ansatzweise diskutieren, Wenn er das beschlossen hatte, so konnte man es nicht mehr ändern. Aber das ich da diese Programme mitmachen würde konnte er vergessen. Dort würde man mit Sicherheit auch super Party machen können.
 Mit etwas besserer Laune begann ich meine Taschen zu packen. Natürlich würden es bestimmt 5 Koffer werden, aber wenn ich schon da hin musste, dann mit meinen Regeln.

Verschollen in der grünen HölleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt