Kapitel 4: Willkommen in Armas' Welt

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Armas' Sicht:

Wie sieht euer Alltag so aus?

Mit Sicherheit ist euer Leben nicht so entspannt wie meines. Ich heiße Armas Thomas Jones, bin 17 Jahre alt und habe letztes Jahr meinen Hauptschulabschluss gemacht. Ich weiß normalerweise sollte ich jetzt arbeiten und so ... Aber nein, das ist nichts für mich. Mein Leben ist sehr monoton, aber einfach perfekt. Jeden Morgen ausschlafen bis mittags und dann erst einmal ne Pizza und ne zwei Liter Cola. Der Rest des Tages verbringe ich dann auf der Couch oder auf meinem Bett videospielend. Ab und zu kommen ein paar meiner Kumpels vorbei und dann trinken wir ein Bierchen und spielen zusammen.
Meine Mum findet das nicht ganz so toll. Sie hat drei Jobs und hat so fast keine Freizeit. Ich weiß ich sollte sie etwas unterstützen, aber ich bin dazu einfach zu faul.
So auch gerade in diesem Moment. Ich sitze gemütlich mit Leon auf meinem Bett und spiele gerade ein Mittelalteractionspiel, als meine Mutter total gestresst mein Zimmer betrat: "Armas kannst du bitte mal durchsaugen? Ich muss gleich wieder los und die Wohnung sieht aus wie ein Saustall."
Genervt verdrehte ich die Augen. "Mama du siehst doch, dass ich gerade Besuch habe. Kannst du das nicht machen, wenn du wieder da bist?" Meine Mutter seufste laut aus. "Armas kannst du mir nicht ein Mal helfen? Du hast ständig Besuch und wenn du mal alleine bist hilfst du mir ja auch nicht." Ich blickte sie einfach nur kurz an, dann stubste ich Leon an und drückte wieder auf play.
Während ich auf den riesigen Bildschirm starrte, hörte ich, wie meine Mutter das Zimmer verließ und einige Minuten später auch die Wohnung. Endlich war sie weg und wir hatten unsere Ruhe. Ich weiß eigentlich sollte ich jetzt ein schlechtes Gewissen haben. Aber nein dafür liebte ich chillen einfach zu sehr.

So vergingen einige Stunden. Es wurde dunkel und mein Kumpel und ich tranken ein Bier nach dem anderen. Wir hatten aufgehört zu spielen und schauten einen Abenteuerfilm. Es ging um eine Gruppe Jungs, die einen Trip in den Dschungel machten und dort um ihr Leben kämpfen mussten. Er war total spannend und wir alberten, als er zu Ende war, herum, dass wir das auch mal machen würden.
Wir schaukelten uns hoch und kamen zu dem Entschluss, dass wir es als Mutprobe machen würden.
Wir suchten etwas im Internet und fanden Reise, die schon morgen Nachmittag losgehen würde. Bevor ich widersprechen konnte, hatte er schon einen Flug von Stuttgart aus gebucht.
"Also dann. Wir sehen uns morgen früh am Flughafen. Sei bitte pünktlich. Oh man das wird so hammer. Wir beide in Afrika. Zum Glück haben wir chillige Eltern und keinen Job, bei dem wir uns erst Urlaub nehmen müssten", sagte er grinsend und verließ meine Wohnung. Ich konnte nur tapfer grinsen und ließ mich, als er fort war, etwas hilflos auf mein Bett fallen. Was hatte ich mir da nur eingebrockt. Ich war schon seit Monaten nicht weiter von meiner Wohnung entfernt gewesen als bis zum nächsten Kiosk. Und jetzt nach Afrika. Doch es war zu spät, um noch einzuknicken. Also packte ich meinen Koffer und ging dann ins Bett.

Am nächsten Mittag stand ich total aufgeregt vor dem Eingang des Flughafens und wartete angespannt auf Leon. Ich hatte meiner Mutter erst vor ein paar Stunden von der Reise erzählt und komischerweise war sie gar nicht sauer geworden. Ganz im Gegenteil. Sie fabd es toll, dass ich mal aus dem Haus kam, auch wenn sie meinte, es hätte ja nicht unbedingt gleich so etwas Großes sein müssen.
Vor einer Stunde hatte sie mich hier abgeladen und nun stand ich da und versuchte meinen Kumpel zu erreichen. Nach dem zehnten Versuche reichte es mir und ich betrat den Flughafen. Eigentlich hatten wir uns vor dem Eingang verabredet, aber vielleicht war er auch schon reingegangen. Ich ging zum Schalter und schließlich durch den Sicherheitsscan. Nun wartete ich vor einem Kiosk und wurde langsam panisch. Noch immer fehlte jede Spur von ihm und der Flug rückte inmer näher.
Ich entschied für mich, dass ich auch alleine fliegen würde, wenn er nicht kam. Ich fand das zwar unmöglich, dass er mich alleine ließ, aber ich hatte schon bezahlt und so saß ich nun im Flugzeug und wartete auf den Start. Ich hatte aufgegeben daran zu glauben, dass er noch kommen würde.

Nervös krallte ich meinje Fingernägel in das Polster und merkte, wie ich immer stärker schwitzte. Anscheinend hatte ich Flugangst. Ich war auch nie geflogen und wusste es so nicht. Doch für einen Rückzieher war es zu spät, denn die Motoren starteten und das Flugzeug hob ab. Hoch hinauf über die Wolken in mein ganz persönliches Abenteuer.

Verschollen in der grünen HölleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt