Kapitel 17: Wie die Wildnis dich verändert

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Hi ihr Lieben,

es tut mir total leid, dass so lange kein neues Kapitel mehr kam. Ich hoffe ich schaffe das jetzt scheller. Da ich jedes Kapitel spontan schreibe und kein wirkliches Ende im Kopf habe, könnt ihr mir gerne eure Wünsche und Anregungen in die Kommis schreiben (oder auch privat) und ich versuche das dann einzubauen ;)

da ich im Prolog diese Szene mit der Schlange schon ausführlich geschrieben habe, werde ich das jetzt relativ zügig überspringen ;)

viel Spaß beim Lesen

eure Crissi

Mikas Sicht:

Die giftgrüne Schlange wand sich immer enger um meinen Hals. Wo verdammt noch mal war Killian? Er war doch gerade noch neben mir gewesen. Wie konnte er mich nur alleine lassen?

Panisch stolperte ich zur Seite, fiel schließlich auf den weichen Moosboden. Ich konnte mich kaum noch bewegen und Luft bekam ich auch keine mehr.

Sternchen tanzten vor meinen Augen, bis schließlich alles Schwarz wurde und alle Geräusche und der unglaubliche Schmerz verstummte.

Als ich das nächste Mal die Augen aufschlug, blickte ich direkt in die braunen, flauschig umrandeten Augen eines Tieres. Panisch riss ich die Augen auf und wollte schon aufspringen, als ich bemerkte um was für ein Tier es sich handelte. Als das süße kleine Äffchen bemerkte, dass ich wach war, sprang es von dem kleinen Ast, der direkt über meinem Kopf war, hinunter und landete auf meinem Bauch.

Jetzt hatten auch die anderen bemerkt, dass ich wieder zu mir gekommen war und versammelten sich mit sorgsamen Augen um mich herum.

"Alles ok mit dir?", fragte Killian. Aus seiner Stimme klangen ganz deutlich Schuldgefühle.

"Ja es geht langsam wieder", antwortete ich leicht hustend und mit einer rauen Stimme. Mit jedem Schlucken wurde mein Hals wieder freier und ich bekam besser Luft.

"Was ist passiert? Wer von euch hat die Schlange von mir runter bekommen und vor allem: Woher kommt ihr beide auf einmal und der Affe?", wollte ich nun wissen. Fragend blickte ich einen nach den anderen an.

"Also das mit der Schlange war ich", gab Armas zu. "Killian war ja leider ohnmächtig, aber durch seine Rufe und panischen Schreie hat er uns direkt hier her geführt."

Killian wurde knallrot. Es war ihm sicherlich peinlich, dass es nicht er war, der mein Leben rettete.

"Die Schlange hatte leicht abgelassen von dir, als du ohne Bewusstsein warst und die Gelegenheit hab ich genutzt und auf das Biest mit einem dicken Ast eingeschlagen."

"Das war ganz schön ekelig", gab Juna dazu. "Überall war Blut. Richtig widerlich."

"Aber dafür haben wir jetzt ein Abendessen." Armas grinste von einem Ohr zum anderen. Triumphierend hob ein dickes Stück der Schlange in die Luft.

Während wir uns langsam auf den Weg zum See machten, den Armas und Juna gefunden hatten, erzählten mir die beiden ihre Affengeschichte und ich war echt erstaunt wie gut die beiden sich mittlerweile verstanden. Sie lachten und neckten sich und ich hatte das Gefühl, dass ich echt so einiges verpasst hatte, wobei ich nur ein paar Stunden ohnmächtig gewesen war.

Killian war es immer noch peinlich, dass er nicht mein Retter war und so lief er nur stumm und abwesend als letzter auf dem dünnen Pfad zu der kleinen Lichtung.

Dort angekommen ließ ich mich an einen Baum, in der Nähe des Wassers sinken, da ich mich immer noch nicht besonders fit fühlte. Ich beobachtete Killian und Armas dabei, wie sie ein Lagefeuer entfachten und die Schlange auf Spieße über die Flammen steckten. Juna sammelte währenddessen Bananen mit ihrem Affen auf der Schulter. Das Tier war wirklich unglaublich niedlich, was ich schon merkwürdig für ein wildes Tier fand, aber noch viel skurriler fand ich die Tatsache, dass es Juna war, die Schickimickitussi, die das Äffchen mochte.

Doch auch generell hatte sich viel bei jedem von uns getan. Juna zickte nicht mehr so viel rum und beschwerte sich auch nicht über jeden Scheiß, Armas war offener und netter geworden und auch Killian zeigte, dass er mehr war, als nur ein knallharter Boxer.

Und ich?... Ich hatte schon lange nicht mehr über meine Arbeit nachgedacht und auch wenn das hier alles andere als erholsam war, fühlte ich mich innerlich doch ruhiger. Jim hatte schon irgendwie sein Ziel erreicht. Wenn ich wieder kommen würde, würde ich mein Leben ändern und nicht mehr nur alles, was ich tat aufs Arbeiten ausrichten.

Es wurde langsam dunkel und die Sterne erklommen am nächtlichen Himmel. Wir fanden uns alle am Lagerfeuer zusammen und teilten uns die Schlange. Sogar Juna probierte diesmal und ich musste zugeben, das Tier schmeckte wirklich gut. Nur der Gedanke, dass ich eigentlich das Essen der Schlange hätte sein sollen und ich nun sie verspeiste, war etwas merkwürdig. Aber wie ich schon gesagt hatte: Hier galt das Gesetz des Stärkeren und in diesem Fall war Armas der überlegene gewesen.

"Was sollen wir jetzt machen?", brach Killian die Stille. Alle blickten von ihrem Essen auf und starrten ihn an. Keine wusste Rat.

"Ich finde wir sollten uns auf jeden Fall selber hier rausschlagen. Ich glaube nicht, dass wir uns noch auf andere verlassen können. Selbst wenn uns jemand sucht, der Wald ist viel zu groß. Wir können nicht warten bis sie zu uns kommen, denn wenn sie das nicht tun werden wir irgendwann sterben", teilte ich meine Gedanken und sprach eine Tatsache aus, die allen bewusst zu sein schien, niemand aber wahr haben wollte.

Armas nickte. "Jetzt denken wir doch mal logisch nach. Wir sind mit den Bussen in einer relativ kurzen Zeit an den Wasserfall gekommen. Das heißt wir können uns niemals mitten im Urwald befinden, wo es Wochen dauert zu Fuß herauszufinden. Klar haben wir uns jetzt verlaufen, aber dennoch sind wir nicht unendlich weit gekommen. Hier in der Nähe sind doch Hügel. Ich bin dafür, dass wir da rauf klettern und dann dort auf einen hohen Baum. Von dort aus müsste man wirklich extrem weit sehen können. Wenn wir die Richtung haben, schlagen wir uns zusammen da durch. Als Team und keiner macht mehr Quatsch."

Armas hatte Recht. Wir könnten es wirklich schaffen.

Alle nickten zustimmend. "Der Plan ist gut. Vielleicht sehen wir dann auch den Fluss, der zum Wasserfall führt. Das wäre die perfekte Lösung."

"Alles klar", nuschelte Juna, während sie es sich im Gras neben dem Feuer bequem machte. "Aber erst Mal schlafen wir. Das haben wir uns wirklich verdient."

Keiner hatte etwas einzuwenden und so legten wir uns alle hin. Noch lange beobachtete ich die Flammen, wie sie das Holz verzehrten und schließlich nur noch Glut übrig blieb.

Die Grillen zirpten und der Affe gab ein leichtes Schnarchen von sich. Er hatte sich neben Juna zusammengerollt. Grinsend drehte ich mich zur Seite und kurz nachdem ich die Augen geschlossen hatte war ich auch schon eingeschlafen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 21, 2016 ⏰

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Verschollen in der grünen HölleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt