Junas Sicht:
Die erste Nacht in dem Hotel mitten im Urwald war die reinste Hölle gewesen. Noch immer verfluchte ich meinen Vater dafür, dass er mir das angetan hatte. Immer und immer wieder hatte ich verzweifelt versucht ihn umzustimmen, wie man sieht ohne Erfolg.
Gestern Abend war ich mit einem riesigen Flugzeug in Afrika angekommen. Ein Jeep hatte dann mich und einige andere Feriengäste zu der großen Hotelanlage gebracht. Viele der Urlauber waren erwachsene oder alte Leute, was mich etwas negativ stimmte, da ich mich dadurch etwas fehl am Platz fühlte. Nur drei Jugendliche waren unter ihnen gewesen. Eine Frau mit dunkelblonden Haaren, die genervt dreinblickte, so als hätte sie auch gar keine Lust auf diesen Trip. Dann war da noch ein mega gutaussehender Junge mit schwarzen Haaren und teddybraunen Augen, der mir sogleich gut gefiel. Der dritte junge Mensch in meiner Nähe war etwas unscheinbarer. Er war im Vergleich zu den anderen beiden nicht sehr modisch gekleidet und wirkte irgendwie sehr nerdig auf mich. Solche Menschen konnte ich gar nicht leiden. Er sah so aus, als wäre er nicht viel unter Menschen und ich fragte mich, wie man es schaffte ohne Parties und so auszukommen.
Der Abend war nicht besonders aufregend gewesen. Ich hatte mich schnell auf mein Zimmer verzogen, um dort meine gigantischen Koffer auszupacken. Da die Einrichtung im afrikanischen Stil mir nicht besonders zusagte, versuchte ich durch das Auspacken mir das Zimmer etwas wohnlicher zu machen. Dann war ich aber auch schon ins Bett gegangen.
Nun war es halb Neun am nächsten Morgen und ich musste mich beeilen, um nicht zu spät zu der Tour durch den Dschungel zu kommen. Schnell zog ich mir etwas langärmliches, aber auch dünnes an, was Schutz vor den Mosquitos brachte und mich gleichzeitig nicht so schwitzen ließ. Ich wurde jetzt schon missmutig, wenn ich nur daran dachte, dass meine seidenweiche und immer gut gepflegte Haut irgendwelche Stiche oder gar Kratzer abbekommen könnte. Seufzend packte ich meine High-Heels wieder in den Koffer, die konnte ich hier, also zumindest heute, echt nicht gebrauchen. Ich hoffte, dass ich noch die Zeit finden würde mich nach einer Disko umzuschauen. Zwei Wochen ohne Party, Alkohol und Jungs würde ich mit Sicherheit nicht überstehen.
Nach einem ausgiebigen Frühstück ging ich einen großen Innenhof, der der Treffpunkt für die bevorstehende Tour sein sollte. In einer Ecke im Schatten stand der gut aussehende Junge von gestern. Meine Stimmung erhellte sich sofort bei seinem Anblick. Er würde bestimmt auch mit auf den Ausflug kommen und diesen erträglich machen. Während der Fahrt hatte ich sicher etwas Zeit mit ihm zu flirten. Ich dachte in diesem Moment zwar an meinen Freund daheim, aber es war mir egal, ob das nun einer Beziehung erlaubt war oder nicht. Er musste es ja nicht erfahren und ich war auch nicht auf was Ernstes aus, ich wollte einfach nur etwas Spaß, damit die zwei Wochen schnell vergehen würden.
Gerade als ich zu ihm rüber gehen wollte hielt ein kleiner Bus in dem Hof. Der Junge stieg ein und ich versuchte mich zu beeilen, um schnell zum Fahrzeug zukommen, damit ich mich neben ihn setzen konnte. Doch als ich es fast erreicht hatte, schob sich die Dunkelblonhaarige von gestern an mir vorbei und ließ sich auf den freien Sitz fallen. Sie grüßte ihn freundlich und er war sichtlich glücklich über ihr Erscheinen. Böse blickte ich sie an, aber sie schien mich nicht einmal zu bemerken oder sie ignorierte mich absichtlich. Gefrustet ließ ich mich auf den jetzt noch einzigen freien Platz fallen und rutschte gleich so weit es ging an den Rand. Ich musste doch tatsächlich neben dem Nerd sitzen. Schnell hielt ich mir die Nase zu. Ein wirklich unerträglicher geruch ging von ihm aus. Duschte der sich etwa nie?
Der Kleinbus fuhr los und ich beschloss es dieser dummen Bitch, die mir den Sitzplatz weggenommen hatte heimzuzahlen. Niemand und ich meine wirklich Niemand durfte es wagen mir einen Jungen wegzuschnappen, der mich interessierte. Ob es ihr wirklich bewusst war, dass ich mich neben ihn setzen wollte oder nicht war mir egal. Es zählte alleine, dass sie mir in den Weg gekommen war und das würde sie noch zu spüren bekommen. Der Typ war meiner. Ich wollte ihn haben und Punkt.
Und ich wusste, dass ich mein Ziel erreichen würde. Denn das was ich wollte bekam ich IMMER.
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Verschollen in der grünen Hölle
De TodoMika ist eine ehrgeizige junge Frau. Ihr größtes Ziel ist es eine erfolgreiche Modedesignerin zu werden. Killian hingegen hasst es zu arbeiten. Sein Wunsch ist ein sehr guter Boxer zu werden und damit sein Geld zu verdienen. Juna liebt ihr Leben...