Metanoia • Taekook [✓]

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Taehyung konnte es kaum erwarten, dass es endlich Montag war.
Nach der Nacht bei ihm zu Hause verabschiedete sich der Jüngere am nächsten Tag früh morgens mit einem schüchternen Kuss von dem Silberhaarigen. Taehyung versuchte vergebens Jungkook noch bei sich zu behalten, besonders weil ihm der Gedanke an Jungkooks Vater absolut nicht geheuer war. Aber der Schwarzhaarige wollte unbedingt sichergehen, ob es seiner Schwester gut ging und versprach Taehyung sich zu melden, falls etwas nicht in Ordnung sein sollte.
Weshalb der Silberhaarige ihm vertraute und ihn mit einem mulmigen Gefühl gehen ließ.

Seitdem hatte Taehyung nichts mehr von dem Schwarzhaarigen gehört oder ihn gesehen. Auch wenn es nur zwei Tage waren, für den Älteren fühlte es sich an wie eine Ewigkeit. Weswegen er genervt auf sein Lenkrad trommelte, als er auf dem Weg zu seiner Universität war und das Auto vor ihm in gefühlter Schrittgeschwindigkeit fuhr. Warum mussten sich auch immer solche Schlafzapfen auf der Straße herumlungern?

Dass Jungkook sich nicht bei ihm meldete erklärte er sich ganz simpel. Der Schwarzhaarige musste sich, genau wie Taehyung selbst, erst einmal im Klaren werden, was das zwischen ihnen war. Von einer einfachen Freundschaft war ganz sicher nicht mehr die Rede und der Silberhaarige hoffte insgeheim, dass Jungkook zu ihm mit dem gleichen Endergebnis kommen würde, wie er es sich die letzen zwei Tage selbst ausmalte - nämlich eine Beziehung anfangen.

Alleine bei dem Gedanken fühlte Taehyung all die Schmetterlinge aufkommen, die er schon seit Wochen in der Nähe des Schwarzhaarigen spürte und lächelte verträumt, während er in den riesigen Parkplatz der Universität fuhr. Er war so glücklich und voller Vorfreude, den Jüngeren gleich wiederzusehen, dass er sich nicht mal darüber aufregte, dass wie immer alle Parklots besetzt waren.

Bei der Erinnerung, wie die beiden die ganze Nacht lang liebevolle Küsse austauschten und stundenlang über Belangloses redeten, ehe sie fest Arm in Arm einschliefen, wurden Taehyungs Hände schwitzig und etwas anderes schlich sich unter seine Vorfreude.
Angst, wie er Jungkook gegenübertreten sollte. Würde der Jüngere zu ihm kommen und ihn zur Begrüßung küssen? Nein sicherlich nicht, schließlich war er immer noch der Bad Boy der Uni, der keine Emotionen preisgab. Würde er ihn umarmen? Sicherlich, das tat er meist ganz unauffällig, wenn er den Älteren sah, aber was passierte danach? Würden sie sich nur ansehen? Sich anlachen? Oder wieder getrennte Wege gehen, ohne ein Wort darüber zu verlieren, was das war zwischen ihnen?
Nein, sicherlich auch nicht, sie hatten immerhin die erste Vorlesung gemeinsam, also konnte Jungkook gar nicht vor ihm davon laufen.
Oder tauchte er vielleicht gar nicht erst auf? Taehyung spürte, wie ihn eine gewisse Unsicherheit übermannte. Schließlich war es immer noch Jungkook und Taehyung wusste immer noch viel zu wenig über den Jungen, der ihm vollkommen den Kopf verdreht hatte.  

Nachdenklich biss sich der Silberhaarige die Unterlippe wund, während er Richtung Eingang lief.
So in Gedanken versunken merkte er nicht, wie sich auf dem Gelände direkt neben ihm ein besorgniserregendes Szenario abspielte. Er erreichte fast die Eingangstür, als er plötzlich eine bekannte Stimme wahrnahm und aus seiner Traumblase erwachte.

Taehuyng sah zu seiner Rechten, aber konnte nicht viel erkennen.
Ein ganzer Schwarm Studenten umkreiste etwas, was der Silberhaarige nicht sah und immer wieder konnte er besorge Stimmen heraushören, die etwas stoppen wollten. Auch der Ausdruck, den viele auf dem Gesicht trugen, ließ Taehyungs Herz plötzlich schneller schlagen. ‚Eine Schlägerei' war das Erste, was ihm in den Sinn kam und automatisch bewegten sich seine Füße zu dem Geschehen, das er immer noch nicht sehen konnte. Zu viele Menschen standen drum herum und versperrten ihm die Sicht.
Als er die ihm bekannte Stimme wieder hörte, die ein „Hör sofort auf!" Schrie, rutschte Taehyung das Herz in die Hose.

Das war eindeutig Yoongi.
Der Silberhaarige beschleunigte seine Schritte und kam am an den ersten Studenten, die das Schauspiel mitansahen, an, die er beherzt zur Seite schob, um zu sehen was sich in aller Welt vor ihnen abspielte.