Metanoia • Taekook [✓]

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Jungkook fing mit kleinen Schritten an, Taehyungs Herz für sich zu gewinnen. Auch wenn ihm im Unterbewusstsein klar war, dass dies nicht einmal mehr nötig war.

„Du kannst ihm mit verschiedenen kleinen Gesten zeigen, dass du dich bei ihm wohl fühlst und dir seine Hilfe unendlich viel bedeutet."
Jungkook nahm sich die Worte seiner Therapeutin in den nächsten Wochen zu Herzen und fing an, sich indirekt für Taehyungs Hilfe zu bedanken. Er konnte nicht für immer einfach dessen Hilfe annehmen und nichts zurückgeben, so funktionierte das Leben nun mal nicht.

Wenn der Silberhaarige länger an der Universität sein musste und abends müde nach Hause kam wurde er von frischgekochtem Abendessen auf dem Tisch überrascht.

„Du siehst schön aus" oder „Du bist das Beste, was mir passiert ist" flüsterte Jungkook dem Silberhaarigen zu, wenn er sich zu ihm ins Bett legte. Innerlich machte der Jüngere jedes Mal einen Freudensprung, wenn Taehyung daraufhin rot anlief und schüchtern sein Gesicht in Jungkooks Halsbeuge vergrub.

Er ging, auch wenn es ihn sehr viel Überwindung kostete, endlich selbstständig in ihrem Stamm-Supermarkt einkaufen, damit Taehyung nicht den Wocheneinkauf erledigen musste.

Die größte Freude machte Jungkook dem Silberhaarigen, als er den Blumenladen um die Ecke besuchte, um diesen mit einem weiteren kleinen Geschenk zu überraschen.

Der Silberhaarige stürmte daraufhin in ihr Schlafzimmer, in dem sich Jungkook befand und ihn mit großen Augen anschaute. Bevor er aber irgendetwas sagen konnte wurde er stürmisch in eine Umarmung gezogen und kurz darauf lagen Taehyungs Lippen liebevoll auf seinen eigenen.
Die rote Rose, die der Ältere kurz davor in seiner Wohnung vorfand, hatte er nun fest mit seiner Hand umschlossen, was Jungkook stolz zum Lächeln brachte.

Schlussendlich überwindete der Jüngere sogar seine Angst und bewarb sich auf Teilzeitjobs, um endlich Geld verdienen zu können, damit er Taehyung die ganzen Kosten wieder zurückzahlen konnte. Er sagte dem Silberhaarigen nichts, bis er eines Tages mit einem breiten Grinsen nach Hause kam und Taehyung ihn fragend ansah, ihm aber nur der unterschriebene Vertrag unter die Nase gehalten wurde.
Taehyungs Tränen danach ließen Jungkooks Herz anschwellen.
„Ich bin so stolz auf dich" wiederholte der Ältere immer und immer wieder, ehe sie eng umschlungen auf der Couch einschliefen.

Jungkook kam innerhalb weniger Monate so weit, dass selbst seine Therapeutin darüber verwundert war. Der Schwarzhaarige konnte es sich selbst nicht erklären, aber das Treffen mit der Fremden alten Frau legte in irgendeiner Weise einen Schalter in ihm um. Er wollte kämpfen- gegen seine Ängste und seine Vergangenheit, die ihn nicht mehr einholen sollten. Für Taehyung, seine Freunde, seine Schwester, seine Zukunft und am meisten für sich selbst.

*

Nachdenklich stand Jungkook vor dem Spiegel und betrachtete seine lang gewordenen Haare, die ihm nass im Gesicht hingen.

Es waren drei Monate vergangen, seit er bei Taehyung wohnte. Vor kurzem begann er in dem kleinen Café ein paar Straßen weiter zu arbeiten, er sah wieder regelmäßig Yoongi und Hobi und seine anderen Freunde, die ihm in der Zeit zur Seite standen und Yieun besuchte ihn und Taehyung mittlerweile vier Mal die Woche, seit sich Jungkooks psychischer Zustand stetig verbesserte.
Sein Glück schien perfekt, aber es gab eine bestimmte Sache, die ihm gehörig gegen den Leim ging.

Der Beziehungsstand zwischen Taehyung und ihm.

„Ich bin zuhause!"

Mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen schloss der Silberhaarige seine Haustüre und lief auf die offene Badtür zu, aus der Jungkook heraustrat und zog ihn prompt in eine Umarmung wie jeden Nachmittag, wenn er nach Hause kam.