Metanoia • Taekook [✓]

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Der Jüngere wich instinktiv einen Schritt zurück, aber Taehyung hielt ihn noch immer am Arm fest und folgte ihm einen Schritt. „Jungkook, bitte. Warum hast du überall bläuliche Flecken?"

Der Schwarzhaarigen sah weg, versuchte sich irgendwie zu beruhigen, da er das Gefühl hatte, gleich umzufallen. Taehyung bemerkte die Panik in Jungkooks Augen, löste seinen Griff um Jungkooks Arm und griff nach dessen zitternden Hand. Er sah sich um und erblickte eine weitere Einstiegsstelle, die die Sicht von den anderen, die sich alle nicht im Wasser befanden, beschränkte, also steuerte er stru darauf zu und zog Jungkook mit sich.
Als er kurz davor war aus dem Wasser zu steigen, hielt der Schwarzhaarige ihn davon ab. „Warte... die anderen könnten uns sehen."

Taehyung schüttelte den Kopf und drückte die Hand des Jüngeren. „Nein, ich bin mir sicher hier sieht uns keiner, komm."
Er zerrte ihn regelrecht an sich, passte aber auf, dass er nicht zu grob war, bis sie an einem trockenen Platz außerhalb des Wassers ankamen, der nicht voller Steine und Erde war.

„Taehyung" versuchte es der Jüngere noch einmal, aber dieser schüttelte nur ein weiteres Mal den Kopf.
Er lotste beide auf den Boden und setzte sich direkt gegenüber von Jungkook, der seinen nassen Pullover, der nun komplett an ihm klebte, automatisch festklammerte und auf den Boden schaute.

„Hey." Der Ältere sah ihn sanft an, ehe er fortfuhr. „Bitte zieh deinen Pullover aus."
Der Griff um Jungkooks Oberteil wurde fester. „Dort ist nichts."
„Bitte Jungkook, ich hab' sicherlich keine optischen Täuschungen im Wasser gesehen."
Der Schwarzhaarige wich dem Intensiven Blick des Silberhaarigen aus, ehe er nervös schluckte.

„Ich kann wirklich nicht."

Taehyung seufzte und stand auf, was Jungkook mit großen Augen verfolgte und ihn wieder die leichte Panik überkam. Auch wenn er es nicht zugeben wollte; er brauchte den Silberhaarigen im Moment. Ihn und niemand anderes.

„Wo willst du hin?"
Der Angesprochene lief ein paar Schritte in die Richtung, wo ihre ganzen Sachen auf der Wiese lagen und von wo sie ursprünglich herkamen. „Ich bring' dir meinen Pullover und deine Hose, sonst wirst du noch krank, warte bitte hier auf mich, okay?"

Der Jüngere nickte träge, ehe der Silberhaarige sich auf den Weg machte.

Sein Kopf explodierte, als er an der Stelle mit den ausgebreiteten Tüchern ankam und ein paar Kleidungsstücke zusammensuchte. Theoretisch wusste er nicht, woher diese unzähligen Prellungen herkamen, aber er konnte es sich herleiten.
Dass Jungkook damals seinen Pullover nicht ausziehen wollte, dass er weinend bei ihm im Bett lag, dass er sich anderen verschlossen und aggressiv verhielt und mit Taehyung anfangs nichts zu tun haben wollte. Auch, dass er sonst nie mitging, wenn Yoongi und Hobi mit anderen etwas unternahmen.
Gott, Taehyung war auch so dumm und zog den Jüngeren regelrecht mit ins Wasser, obwohl dieser mit allen Mitteln versuchte sein Geheimnis zu bewahren. Er hinterfragte sonst alles, warum auch nicht das? War er wirklich so blind gewesen?

Das waren alles Schutzmaßnahmen des Jüngeren, um sich selbst zu schützen. Wahrscheinlich kannte Jungkook es nicht anders, wahrscheinlich war es die einzige Strategie, um sich vor noch mehr Unheil zu bewahren.

Taehyungs Unterlippe zitterte und einige Tränen bahnten sich über sein Gesicht. Er hatte Angst. Angst um den Jüngeren, der alles andere als glücklich und sicher war. Aber er brauchte eine direkte Bestätigung von Jungkook, sonst konnte er nicht wild und blind irgendwelche Theorien aufstellen, wenn diese Schlussendlich gar nicht stimmten.

Aber zu wissen, dass etwas passierte und Taehyung machtlos war, etwas dagegen zu tun, solange der Schwarzhaarige sich ihm verschloss, machte ihn wahnsinnig.