Metanoia • Taekook [✓]

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„Verdammt Taehyung, reiß dich endlich zusammen!"

Ein heißer Schmerz riss den Silberhaarigen schlagartig aus seiner Starre, in der er gefühlt eine Ewigkeit verweilte. Schockiert hob er seine Hand, um sie auf seine nun pochende Wange zu legen, ehe er endlich mit klarem Verstand zu Hyunjin schaute, der seinen brennenden Blick nicht von Taehyung nahm. Hatte der Jüngere ihm gerade ernsthaft eine verpasst?
Er wollte schon den Mund aufmachen, da packte ihn eine Hand grob an der Schulter und drehte ihn ruckartig um, sodass er nun Jimin gegenüberstand.

„Der Kleine hat recht, wir müssen denen dringen hinterher Tae" gab dieser besorgt von sich, während im Hintergrund Hyunjin anfing sich über die Bezeichnung ‚Kleiner' zu beschweren, dem aber niemand so richtig Beachtung schenkte.
„Komm schon!" Hörte Taehyung seinen besten Freund rufen, ehe seine Beine ihn automatisch vom Dach trugen.

Alle vier sprinteten Richtung Yoongis Auto, das zu deren Bedauern quer gegenüber vom Campus stand. Der Braunhaarige war zwar eine Person, der alles egal war, aber sein geliebtes Auto stellte er auf gar keinen Fall auf die Parkplätze für die Professoren, die viel näher am Gebäude lagen, als die der Studenten. Regelmäßig wurden Autos von Studenten dort abgeschleppt, nicht auszumalen was gewesen wäre, wenn sie nun auch ohne Fahrzeug dastehen würden.

Außer Atem kamen sie endlich an dem Wagen an, der durch Yoongis Multitaskingfähigkeit schon davor geöffnet wurde und ohne Mühe saßen sie Sekunden später alle angeschnallt auf den Sitzen, ehe Yoongi den Motor startete und sofort losfuhr.

„Okay" atmete Taehyung aus, während alle durch den vorherigen Sprint versuchten genug Luft zu bekommen. Der Silberhaarige wollte am liebsten endlich seinen Kopf freibekommen, endlich Antworten bekommen auf die etlichen Fragen, die ihm die letzten 24 Stunden durch den Kopf flogen und ihm solche Kopfschmerzen bereiteten. Er wusste, dass im Moment nur einer all seine Gedanken befriedigen konnte, aber er traute sich nicht, seine Stimme an Hyunjin zu wenden. Er wusste, dass der Jüngere einen guten Grund haben musste, dass er Taehyung Jungkooks Aufenthalt verheimlichte. Hyunjin war eine loyale und ehrliche Person, da war sich der Silberhaarige von Anfang an sicher. Aber er wusste nicht, wie sehr die Enttäuschung und teilweise die Wut, die tief in ihm loderte, nun heraustreten würde, wenn er den Mund aufmachen würde. Weshalb er stumm blieb neben dem Rosahaarigen, der angespannt immer wieder zu Taehyung linste.

Dessen Schuldgefühle übermannten ihn immer mehr, weshalb er die Stille im Auto kaum mehr aushielt und er schlussendlich Yoongi übertönte, der fluchend die Autos vor ihm überholte.
„Taehyung es tut mir wirklich leid" platzte es aus ihm heraus, was den Angesprochenen, einschließlich Jimin, zu ihm drehen ließ.

„Ich weiß du bist wahrscheinlich unfassbar sauer gerade, aber glaub mir, Jungkook wollte auf gar keinen Fall, dass du weißt wo er ist." Der Silberhaarige fühlte die Schuldgefühle aufkommen, als er Hyunjin so hilflos neben ihm sah. „Er wollte nicht, dass du oder die anderen in die ganze Misére mitteingezogen werdet, deshalb hatte er sich versteckt. Primär wegen seinem Vater und er konnte nicht zu dir, weil er nicht wollte, dass sein Vater ihn bei dir findet und dir später auch noch etwas antut."
„Aber wir doch für ihn da" brachte Taehyung nur heraus, ehe seine Unterlippe verdächtig anfing zu zittern, weshalb Jimin alarmiert nach seinem Arm griff. „Tae..."
„Ich verstehe einfach nicht, warum er immer vor uns wegrennt. So oft hab ich versucht zu helfen, aber immer, jedes Mal, werde ich weggestoßen."

Taehyung wendete den Blick von Hyunjin ab und sah aus dem Fenster, um sich zwanghaft mit den vorbeiziehenden Häusern abzulenken. Er wollte nicht schon wieder weinen. Er konnte einfach nicht mehr. Sein Kopf schmerzte von all dem Grübeln, mental war er erschöpft und vor allem machte sein Herz das langsam aber sicher nicht mehr mit. Tagtäglich sorgte er sich um Jungkook, aber dieser machte entweder einen Schritt zurück, wenn man ihm Hilfe anbot oder er weigerte sich strickt dagegen und rannte davon.