Unsere Küsse wurden fordernder. Ich verschränkte meine Hände in Phil's Nacken und zog ihn so näher zu mir heran. Er umfasste ganz sanft meine Taille. Die Berührung jagte mir eine Gänsehaut über den Körper. Wie sehr ich diesen Mann doch liebte und begehrte. Und das, obwohl ich ihn noch garnicht richtig kannte. Es war verrückt. Seine Hände wanderten unter mein Shirt und mir entwich ein leises Stöhnen. Phil löste sich aus unserem Kuss und sah besorgt zu Florian herüber. Aber dieser schlief zum Glück noch.
"Vielleicht sollten wir das hier an dieser Stelle erstmal abbrechen. Wir können an diesem Punkt ja wieder ansetzen, wenn wir ungestört sind. Was meinst du?" fragte er mich.
"Ich glaube du hast recht. Auch wenn ich diese Entscheidung nicht gut finde. Sie ist richtig. Ich habe kein Interesse daran, dass Florian uns dabei zuhört oder zusieht. Wenn unser Entführer reinkommen würde, wäre das nochmal schlimmer" Ich schüttelte mich bei dem Gedanken daran. Doch Phil grinste nur frech. "Also wenn ich jetzt so darüber nachdenke, fände ich einen Zuschauer ja schon sehr reizvoll." Er sah mich provokant an und erwartete offenbar eine Reaktion von mir. Ich rollte jedoch nur die Augen und drehte mich etwas weg.
"Bekomme ich noch einen Kuss? Der letzte war so kurz" bettelte er mich an. "Später vielleicht. Bis dahin kannst du ja noch über die Sache mit dem Zuschauer nachdenken und deine Meinung vielleicht nochmal ändern." Ich versuchte, einen möglichst ernsten Gesichtsausdruck aufzusetzen. Dies schien zu funktionieren, denn er sah mich enttäuscht an. "War doch nicht ernst gemeint. Tut mir leid, wenn das so rüber kam. Legst du dich wenigstens noch zu mir? Ich glaube es ist noch sehr früh am Tag und wir sollten versuchen noch ne Runde zu schlafen. Florian schläft ja auch noch wie ein Stein."
Ich musste nicht lange überlegen. Eigentlich war ich Phil für den Kommentar auch garnicht böse. Aber mir gefiel es, dass er sich mir in diesem Moment unterordnete.
Ich legte mich neben Phil und ließ mich widerstandslos in eine Umarmung ziehen. Anschließend zog er noch die Decke über uns. Sein Kopf lag dicht neben mir. So, dass sein Mund an meinem Ohr war. Und dann sagte er: "Lilly. Du bist die schönste Frau, die ich jemals getroffen habe. Du raubst mir den Verstand. Dafür musst du noch nichtmal was besonderes machen. Allein deine Anwesenheit lässt mein Herz höher schlagen. Wenn sich unsere Blicke treffen, bleibt die Zeit einfach stehen und ich verliere mich in diesem unglaublichen Grün deiner Augen. Lilly. Ich liebe dich."
Das raubte mir den Atem. Noch nie hatte jemand zu mir gesagt, dass er mich liebte und es hatte Zeiten gegeben, da hatte ich gezweifelt, ob mich überhaupt jemand lieben könnte. Ich mochte mich ja oft selbst nicht. Wie sollten es dann andere tun? Doch dieses Geständnis von Phil ließ meine Glücksgefühle überquellen. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen Phil mit dem Kuss noch etwas zappeln zu lassen. Doch das war nun egal. Ich drehte meinen Kopf in seine Richtung und küsste ihn leidenschaftlich.
Nun war es Phil, der in unseren Kuss hinein lächelte. Als sich unsere Lippen kurz lösten, sodass wir beide zu Atem kommen konnten, hauchte er leise "Ich fasse das jetzt mal so auf, dass das auf Gegenseitigkeit beruht?"
Anstatt zu antworten, drückte ich wieder meine Lippen auf seine. Unsere Zungen umspielten sich. Fochten einen Kampf aus, den keiner gewinnen konnte, aber auch nicht gewinnen wollte. Ich hatte meine Hände die ganze Zeit auf Phil's Schultern ruhen lassen, da ich in unserer liegenden Position sowieso nicht wusste, wohin mit ihnen. Doch geschützt durch die Decke, die über uns lag, wagte ich einen Vorstoß und ließ meine Hände unter Phil's T-shirt gleiten. Ich strich über seinen durchtrainierten Bauch und fuhr mit den Fingerspitzen die Vertiefungen seines Sixpack nach. Danach wanderte ich höher und strich über seine nicht weniger durchtrainierte Brust. Phil knurrte leise. Ich zuckte kurz überrascht zusammen, grinste aber dann, als er leise sagt: "Du bringst mich um den Verstand. Wenn das deine Absicht ist, dann mach genauso weiter." Das ließ ich mir natürlich nicht zweimal sagen und ließ meine Hände in Zeitlupe wieder weiter runter wandern. Wieder zog ich mit nur ganz leichten Berührungen sein Sixpack nach und folgte den Muskelstängen bis zu seinem Hosenbund. Dort angekommen verharrte ich kurz und fuhr dann mit meinem Finger auf seiner Haut am Hosenbund entlang.
Ich öffnete die Augen und sah in Phil's Augen nur noch brennendes Verlangen. Mit seinem rechten Arm, auf dem ich drauf lag, zog er meinen Oberkörper eng an sich. Mit seiner linken Hand griff er mir an den Hintern und drückte sein Becken gegen meins, sodass ich die Erhebung in seiner Hose deutlich spüren konnte. Doch uns beiden war klar, dass wir hier nicht noch weiter gehen konnten, ohne Gefahr zu laufen, dass jemand merkte, was da gerade lief. Ich löste also schweren Herzens meine Lippen von seinen und rückte etwas von ihm ab. Phil seufzte, entließ mich aber aus seiner Umarmung. Als wir beide unsere Atmung wieder halbwegs unter Kontrolle hatten, stand Phil leise auf und ging in das an unseren Gefängnisraum angeschlossene Badezimmer. Ich konnte mir denken, was er dort tat. Als er wieder kam, legte er sich hinter mich und zog mich wieder in die Arme. Die Beule in seiner Hose war verschwunden.
"Wir werden das zu einem anderen Zeitpunkt definitiv nachholen. Das bist du mir schuldig." raunte er mir ins Ohr, sodass mir ein wohliger Schauer über den Rücken lief.
"Nichts lieber als das." erwiderte ich nur darauf und schloss lächelnd die Augen. Doch plötzlich kam mir ein Gedanke. Phil war der erste Mann, mit dem ich richtig zusammen war (Zumindest deutete ich unsere Küsse so). Wenn Phil vorhin das gemeint hatte, was ich dachte, wäre es das erste Mal für mich, dass ich mich mit einem Mann vereinte. Wie würde es wohl sein? Würde Phil zärtlich sein? Würde er mich auslachen, weil ich es noch nie getan hatte? Würde er darauf Rücksicht nehmen?
Mir schwirrte der Kopf. Ich war plötzlich total nervös.
"Phil?" fragte ich leise. Vielleicht konnte ich jetzt schon mit ihm darüber sprechen. Dann hätte ich es hinter mir und eine Sorge weniger. Doch ich wurde enttäuscht. Phil schlief offenbar schon und ich beschloss, dass später auch noch Gelegenheit sein würde, um mit ihm zu sprechen. Und wenn er mich auslachte, wäre er sowieso nicht der Richtige. Dann schloss ich endlich die Augen um noch eine Runde zu schlafen.
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Der Amoklauf, der mein Leben veränderte
FanfictionIn dieser Geschichte geht es um ein Mädchen, das zuhause viele Probleme hat. Sie erlebt einen Amoklauf an ihrer Schule. Durch den Amoklauf lernt sie Franco Fabiano und seine Kollegen kennen. Als sie gemeinsam mit einem Arzt entführt wird, scheint al...