9. Alles geht schief

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Ich schreckte hoch. Und sah in das Gesicht von einem jungen Mann.

"Hey. Mein Name ist Phil Funke ich bin Arzt. Wie heißt du? Ich darf doch du sagen?"

"Hallo. Ja klar. Mein Name ist Lilly"

"Ok. Lilly. Geht es dir gut?"

"Ja ja. Ich brauche nur ne kurze Pause." Ich erzählte ihm die ganze Geschichte in Kurzform. Der Streit, der Unfall, der Krankenhausaufenthalt... "Ja und jetzt muss ich zu meinem Vater latschen, weil mein Geld nicht mehr für den Bus reicht. Und was machst du hier in dieser abgelegenen Gegend mitten im Wald?"

"Ich gehe hier immer spazieren. Ich mag diese Ruhe und die pure Natur. Wie weit musst du denn noch laufen?"

"Nur noch ca. 8 Km. Das geht schon. Ich brauchte nur ne kurze Pause, weil mein Kopf wieder weh tat und mir etwas schwindelig war."

"Ok. Ist denn jetzt wieder alles gut?"

"Ähm ja. Obwohl..." sagte ich, unsicher, ob ich ihm erzählen sollte, dass ich mich verfolgt fühlte.

"Obwohl was?" fragte Phil.

"Naja. Ich habe vorhin gedacht ich würde verfolgt. Als du mich dann angesprochen hast, hab ich mich zuerst ziemlich erschreckt"

"Hast du denn einen Verdacht, wer dich verfolgen könnte?" fragte Phil besorgt.

"Ja. Also ich hab vor ein paar Tagen einen Brief bekommen, der war total komisch. Es stand gar kein Absender drauf und in dem Brief hat der oder diejenige mir gedroht, dass der Amokalarm an meiner Schule vor einigen Tagen ein Gruß von ihm war und eine Art Stresstest für mich sein sollte. Ich könnte mir gut vorstellen, dass diese Person versucht, mich weiter unter Druck zu setzen, um mir Angst zu machen."

"Hast du denn schonmal mit der Polizei gesprochen?

"Bis jetzt noch nicht. Was soll ich denen auch sagen? Bis jetzt hab ich ja nur den Brief und keine weiteren Beweise"

"Die brauchst du jetzt auch nicht mehr" sagte da plötzlich eine Stimme hinter uns.

Phil und ich drehten uns beide erschrocken um.

Dort stand ein maskierter Mann. Mir lief es eiskalt den Rücken herunter. Ich sah mich kurz um, aber da wir uns ja in einem Wald befanden, noch dazu weit weg von den nächsten Ortschaften, konnte ich keine Menschenseele erkennen, die uns hätte helfen können.

"Du brauchst dich gar nicht so umsehen. Hier ist keiner, der euch helfen könnte."

"Wer bist du?" wollte ich wissen.

"Das tut nichts zu Sache. Eigentlich wollte ich ja nur dich haben, aber es lässt sich wohl nicht vermeiden, den anderen da jetzt auch mitzunehmen. Also ihr zwei kommt jetzt mit. Freiwillig oder mit Zwang." Mit diesen Worten richtete er eine Waffe auf uns. Ich kam mir vor wie in einem schlechten Film.

Phil und ich befolgten die Anweisungen unseres Entführers. Was blieb uns auch anderes übrig? Wenn wir nicht erschossen werden wollten, mussten wir erstmal machen, was er sagte.

Der Amoklauf, der mein Leben veränderteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt