Part 3

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Alles ging so schnell. Die Hand von Erwin war immer noch vor mir.
Wissen sie, dass ich zwei Brote habe?, fragte ich mich. Was wollen sie von mir wissen? Wieso sind Scouts in der Stadt?
Viel mehr Fragen schossen wie Kugeln in meinen Kopf.
Dann bewegte er seine Finger um mir zu zeigen, dass ich ihm das Brot geben sollte. Ich ergab mich und legte das Brot, welches ich fest umklammert hatte in seine große Hand.
"Danke.", sagte er und legte das Brot auf den Tisch. Levi, der anscheinen hinter mir stand seufztet. Ich wusste nicht warum, ob er wusste, dass ich noch ein zweites Brot hatte?
Ich fing an leicht zu zittern. Ob's vor Hunger oder Angst war weiß ich nicht. Ich starrte hinunter auf meine leeren Hände und wusste den Lebenssinn nicht.
Ja, das war mein Gedanke in jenem Moment. Was ist der Lebenssinn? Wieso lebe ich?
"Hol das zweite Brot raus.", murmelte Levi, was mich aus meinen Gedanken befreite. Ich ergab mich entgültig und legte das zweite Brot auf den Tisch.
"So, kommen wir zu den Fragen. Wie heißt du?", fragte mich Erwin.
Ich wollte nicht reden. Ein Kloß steckte mir im Hals.
"Na gut, dann eine andere Frage. Woher kommst du?", fragte Erwin geduldig.
Ich schwitze und konnte mich weder bewegen, noch reden.
Da knallte eine Hand auf den Tisch und ich zuckte zusammen.
"Beantworte die Fragen! Oder willst du, dass wir dich der Militärpolizei ausliefern?", schrie Hange mich an.
Ich konnte wirklich nicht reden, doch ich zeigte mit dem Finger auf mich und dann hinunter.
"Kommst du von hier?", fragte Erwin.
Ich nickte.
"Kannst du normalerweise reden?", fragte er mich.
Innerlich war ich empört, doch ich nickte still.
"Gut, du brauchst keine Angst vor uns zu haben, solange du nicht versuchst abzuhauen. Wir wollen nur mehr über dich wissen und dann kannst du wieder zu deiner Familie zurück.", als er dies sagte, schossen mir Tränen in die Augen.
Welche Familie? Ich habe ja keine, dachte ich.
Sie bemerkten, dass ich weinte und sofort fragte Hange mich: "Hast du etwa keine Familie?"
Ich schüttelte den Kopf.
Erwin seufzte und schob mir ein Brot zu.
"Iss."
Dieses Wort. Ja, auf dieses Wort habe ich mein Leben lang gewartet. Noch nie hat es jemand zu mir gesagt, ich habe auch nie wirklich darauf gewartet, doch in jenem Augenblick, wurde mir bewusst, dass noch nie jemand so etwas zu mir gesagt hat.
Ich umklammerte das Brot und schob es mir in den Mund. Es war das leckerste was ich je gegessen habe. Das Brot sah nicht nur gut aus, roch nicht nur so frisch, sondern schmeckte wie eine Wolke. Ich aß es so schnell auf, dass ich gar nicht merkte, dass es weg war.
"Das zweite Brot bekommst du nach den Fragen.", sagte Erwin und zog es zu sich.
"Wie heißt du?", war die erste Frage.
Ich überlegte ob ich wirklich meinen Namen sagen sollte und gleichzeitig mein Geschlecht verraten sollte, oder es lassen sollte.

In a very beautiful world | Erwin x Reader FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt