In a very beautiful world | Erwin x Reader FF

Part 35

"Herein!", rief Erwin aus seinem Büro. Ich trat ein. Er saß an seinem Tisch, der etwas geordneter war als letztes Mal und sah sich irgendwelche Papiere an.
"Ah, Braus! Setzt dich.", sagte er.
Ich setzte mich auf den Stuhl vor ihm und verschränkte meine Beine.
"Geht es deinem Bein besser?", fragte Erwin ohne von seinem Papier zu schauen.
"Ja, es tut nicht weh und der blaue Fleck ist ebenso völlig verschwunden.", antwortete ich ihm stolz.
"Das ist gut. Weißt du woher du diese Verletzung hattest?", fragte er mich. Ich schüttelte nur den Kopf.
"Bist du irgendwo hingefallen oder bist du umgeknickt irgendwo?", fragte er mich weiter.
Diese Fragen gehen mir auf den Nerv.
Ich überlegte. Es gab eigentlich nichts was mir einfiel, aber als sie mich gerettet haben, als ich aus dem Fenster gestürzt bin, da hat es zum ersten Mal wehgetan.
"Nein, ich weiß es wirklich nicht.", antwortete ich.
Erwin nickte und legte das Blatt auf den Tisch. Er schaute mich an und sagte: "Dann fahren wir fort mit dem Training."
Ich nickte begeistert.
"Wir werden jetzt hier hinter der Burg trainieren, da die Rekruten wieder zurück sind und der Platz besetzt ist.", erklärte Erwin mir.
"Kann ich nicht mit ihnen trainieren?", fragte ich ihn.
"Nein. Verlieren wir keine Zeit. Komm.", befahl mir Erwin und stand auf.
Antworte mir doch! Wieso soll ich genau hier trainieren?
Doch ohne Widerstand ging ich ihm nach. Wir gingen aus der Burg auf eine Wiese hinter der Burg. Dort war keiner.
"Du musst mir das Messer wegnehmen.", befahl mir Erwin. Er hatte ein Messer in der Hand. Kein Holzmesser. Ein echtes Messer.
Wann hat er das den rausgeholt?
"Ja kein Problem.", sagte ich, weil ich schon vielen Leuten etwas weggenommen habe.
Ich lief auf ihn sofort zu. Ich täuschte vor mit der rechten Hand nach dem Messer zu greifen, er wich natürlich aus. Genau da wo ich ihn haben wollte, nach links. Genau als er mit den Beinen den Boden berührte und das Messer hochhielt, bückte ich mich unter seinen Arm und sprang hinter ihn.
Natürlich wollte er sich umdrehen, doch ich war schneller. Ich nahm die Hand, in der er das Messer hatte und hielt sie ihm unter den Hals. Er hatte zwar das Messer noch in der Hand, doch ich hing auf seinem Rücken und konnte ihm jederzeit das Messer in den Hals drücken.
Erwin war viel größer als ich, darum berührten meine Füße nicht den Boden. Ich hing auf seinem Rücken und hielt ihn so fest.
Das war ein großer Fehler, denn er bückte sich voller Kraft hinunter und ich fiel nach vorne.
Doch ich ließ nicht los. Meine Arme verdrehten sich und ich hing vorne an ihm.
"Lass los, du hast keine Chance mehr.", sagte Erwin.
"Nein!", rief ich und trat ihm ins Knie. Er zuckte nicht mal.
Denkst du wirklich, ich gebe so schnell auf?!
Ich trat ihm in beide Knie und so holte ich Schwung. Ich ließ von seinem Arm ab und wollte springen. Eigentlich sollten meine Beine seinen Nacken umgreifen und ihn mit mir auf den Boden ziehen, doch er erkannte das, ergriff mein Bein und hielt mich hoch.
"Hey!", rief ich. Erwin hielt mich an meinem Knöchel kopfüber in der Luft.
Ich schwang mich hoch zu seinem Arm und biss ihn.
"Aua!", rief er, ließ mich los und ich erkannte meine Chance. Ich landete ungeschickt auf dem Boden, raffte mich aber schnell auf und sprang zum Arm mit dem Messer. Ich riss es ihm aus der Hand und sprang einige Meter zurück.
"Ha ha! Ich hab's!", rief ich stolz und hielt es hoch.
Erwin lächelte stolz und sagte: "Das war sehr gut! Und jetzt versuche ich dir das Messer wegzunehmen."
Ohne dass ich mich wirklich vorbereiten konnte, rannte er auf mich zu. Er war ein wenig gebückt.
Ich warf das Messer in die Luft, sprang in der selben Sekunde ganz hoch, landete mit einem Fuß auf Erwins Schulter, nahm der Messer mit der linken Hand und sprang weiter über Erwin hinweg.
Er wurde auf den Boden geschmissen und lag dort eine Weile.