Part 42

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"Warum mussten wir eigentlich dabei sein?", fragte ich Miche, als wir an einem Tisch im Speisesaal des Hotels saßen.
"Zeugen.", meinte Miche und biss von seinem Brot ab.
"Und was werden wir den restlichen Tag machen?", fragte ich weiter.
"Frei haben. Wenn man in die Stadt kommt, hat man sozusagen Urlaub.", sagte er.
"Wann fahren wir zurück?", fragte ich.
Miche schaute mich genervt an, antwortete aber: "Morgen in der früh."
Ich überlegte.
Hoffentlich muss ich nicht wie gestern den Abend mit Erwin verbringen... Ich hoffe ich kann alleine in die Stadt.
"Denkst du ich darf alleine in die Stadt?", fragte ich Miche.
Er zuckte mit den Schultern.
"Und was machst du heute?", fragte ich neugierig.
"Schlafen und mich dann betrinken.", antworte Miche trocken.
Ich nickte.
Wir aßen fertig und Miche verabschiedete sich. Ich blieb alleine im Hof vor dem Hotel stehen.
Dann mache ich mich mal auf den Weg zu mir nach Hause. Vielleicht sollte ich noch meine Sachen holen... Aber es ist doch nur Kleidung...
Ich beschloss die Kleidung zu holen, da ich abhauen wollte. Das Zimmer war abgeschlossen. Ich seufzte.
Egal... Daheim habe ich sicher noch etwas.
Dann lief ich aus dem Hotel. Ich ließ das Pferd zurück und lief auf die Straße.
Ich lief durch verschiedene Straßen. Meine Scouts Jacke zog ich aus und warf sie in die Ecke einer verlassenen Gasse.
Endlich bin ich wieder frei.
Dann lief ich weiter. Irgendwann erkannte ich die Straßen wieder und lief schneller zu meinem Haus.
Dort angekommen, blieb ich davor stehen und strahlte. Es war genauso, wie ich es verlassen hatte. Dann ging ich hinein und stieg die Treppen zum Dachboden hinauf.
Es sah alles gleich aus. Ich legte mich in mein Bett und lachte.
Endlich bin ich wieder daheim. Frei.
Dann legte ich mich auf den Rücken und schaute auf die Decke. Ich dachte nach.
Wenn ich hier bleibe, werden sie mich finden und mich wieder mitnehmen. Ich habe hier kein Essen. Aber ich bin frei. Es nutzt nichts frei zu sein, wenn man bald stirbt.
Ich schloss meine Augen. Nach einer Weile schlief ich ein.
Ich träumte von der Außenwelt, wie ich Titanen tötete und neben Erwin auf dem Pferd ritt. Es war ein wunderschöner Traum.
Als ich aufwache, war es bereits dunkel. Ich beschloss zurückzukehren.
Es bringt sich nichts. Hier habe ich keine Zukunft.
Ich lief die Straßen entlang und versuchte zurück zum Hotel zu finden.
Wo war es nur?
Mein Orientierungssinn war nicht der beste, darum irrte ich durch die Straßen, wie ein Kind, welches seine Mutter beim einkaufen verloren hatte.
Ich lief und lief und geriet in Panik.
"Au!!", ich lief gegen jemanden und prallte zurück auf den Boden.
Ich rieb mir den Kopf und schaute hinauf. Es war Erwin.
"Hallo..", murmelte ich und lächelte eingeschüchtert.
Er schaute zu mir hinunter. Er sah nicht begeistert aus.
"Wo warst du?", fragte er mich.
"Hab mein altes Haus besucht und die Stadt erkundet... Nichts weiter. Ich wollte gerade zurück.", erklärte ich und stand auf. Ich wischte mir den Schmutz von meiner Hose so gut es ging.
"Und wer hat dir das erlaubt?", fragte Erwin.
"Ehm... Naja, Miche hat gesagt-", fing ich an.
"Du hast keine Erlaubnis bekommen. Weder von ihm, noch von irgendwem anderen.", sagte Erwin.
Wäre ich nur nicht zurückgekommen...
"Aber was hätte ich denn sonst machen sollen?!", schrie ich ihn an.
"Das hättest du erfahren, wenn du geblieben wärst. Jetzt kommst du wieder mit zurück. Bis morgen wirst du in deinem Zimmer bleiben.", befahl mir Erwin.
Er nahm mich an der Schulter und wir gingen zu der Hauptstraße. Dort wartete eine Kutsche auf uns.
Wow, ich bin noch nie in so einem Ding gefahren.
Ich war schwerst beeindruckt, ließ es mir aber nicht anmerken.
Erwin setzte sich mir gegenüber und wir fuhren los.

In a very beautiful world | Erwin x Reader FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt