Epilogue

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,,Wie fühlen Sie sich heute, Miss Hudson?" ,fragt mich meine Therapeutin und hebt eines ihrer perfekt gezupften Augenbrauen hoch.

,,Beschissen" ,antworte ich kurz und knapp und versuche mich nicht an die vergangenen Monate zu erinnern, was mir ziemlich schlecht gelingt.

Nun sind es zwei Monate her, seit mein Vater ebenso gegangen ist.

Ich würde mal sagen, dass es Schicksal ist, nicht wahr?

Ironie des Schicksals. Beide Elternteile sterben wegen eines Autounfalles.

,,Können Sie mir den Grund nennen, wieso sie sich nicht gut, fühlen?" ,fragt sie mich und setzt ihre kleine Brille richtig auf ihre Nase und räuspert sich.

Ich schaue sie genervt an, antworte dennoch. ,,Warum ich mich beschissen fühle, Mrs Gareth?"

Sie nickt und hält ihr Block und Stift bereit.

,,Na ja, vor ungefähr sechs Jahren ist meine Mutter gestorben und vor ungefähr zwei Monaten mein Vater. Und beide am selben Grund" ,antworte ich und versuche nicht ironisch zu klingen, ,,Was meinen Sie wohl, wie man sich dabei fühlt? Wie man sich fühlt, wenn man zwei seiner liebsten Menschen verliert?"

Sie nickt verständnisvoll und stimmt mir zu, dass man sich dabei nicht sehr gut fühlen würden.

,,Sind Sie aber froh, dass Sie wieder sehen können?" ,fragt sie mich und linst über ihre Brille zu mir.

,,Ja, ich bin froh, aber ich weiß nicht, ob ich mich freuen soll, wo aber mein Vater doch vor zwei Monaten gestorben ist" ,murmele ich und reibe mir die Augen, ,,Ich wünschte, er könnte sehen, dass ich mein Augenlicht wieder bekommen habe"

,,Vielleicht sieht er ja von oben auf Sie herab und freut sich für Sie?" ,fragt sie mich mit einem winzigen Lächeln, ,,Sehen Sie nicht nur die negative Seite des Lebens."

Ich nicke.

,,Sie sind stark, das merke ich" ,sagt sie mir ermutigend, ,,Sie können aus dieser Phase raus. Machen Sie was, was sie ablenkt, Miss."

Ich nicke wieder und stimme ihr zu. ,,Sie haben nicht unrecht"

Ich kann ein neues Kapitel meines Lebens aufschlagen und das alte Vergangenheit sein lassen.

Ich kann das schaffen.

Als mich ein Ding! aus meinen Gedanken reißt, stehe ich auf und bedanke mich bei ihr.

,,Einen schönen Tag noch, Miss."

Ich winke kurz und knapp und gehe aus dem großen Gebäude.

Zu Fuß lege ich den Weg hinter mir zurück, um nach Hause zu kommen.

Ich gehe seit dem Tod meines Vaters zu Fuß hier hin. Den Weg kann ich auswendig, da ich jetzt jede Woche zwei Mal zur Therapeutin gehen muss.

Als ich nach Hause komme, gehe ich auf mein Zimmer.

Es ist ein sehr helles Zimmer. Weiße Wände und dazu passende weiße Möbel. Mein Vater hatte wohl einen guten Geschmack.

Ich lasse mich auf mein Bett fallen und starre einfach nur zur Decke.

Aber ich denke nicht, nein.

Ich schaue einfach nur an die Decke und hoffe heimlich, dass die letzten Monate nur ein Scherz gewesen seien.

Als ich ein lautes Knallen von unten höre, fahre ich hinauf und schaue verwirrt herum, als mir einfällt, dass das Judy sein könnte.

Ich gehe zur Zimmertür und öffne diesen einen Spalt, um hinauszuspähen.

Destiny [ editing ]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt