Chapter 13

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Es sind schon fünf Tage vergangen, als ich diesen Albtraum hatte. Ich kam heute von der Schule und wurde negativ überrascht. Ich wurde zwar im Auto indirekt vorgewarnt, aber ich dachte wirklich nicht, dass ich jetzt hier sitzen müsste.

In einem großen Raum. Mit Menschen. Und mit Problemen.

Ja, Dad und Judy haben mich in eine Selbsthilfegruppe verfrachtet. Na ja, ich glaube eher, dass Judy das meinem Vater vorgeschlagen hat, um mich öfters aus dem Haus zu haben, damit sie öfters alleine mit meinem Vater ist.

,,Lynn?" ,ertönt plötzlich mein Name und unterbricht somit meine Gedanken.

,,Huh?" ,frage ich verwirrt.

,,Warum bist du hier, Lynn?" ,fragt mich der Leiter der Selbsthilfegruppe.

,,Um Erlich zu sein, bin ich nicht freiwillig hier. Ich glaube eher, dass die Frau meines Vater mich hier hin verfrachtet hat." ,denke ich, aber spreche es nicht aus, ,,Meine Mutter ist gestorben und ich komme immer noch nicht damit klar. Mir wurde gesagt, dass ich hier mein Leid mit anderen teilen kann."

,,Wir werden dir helfen. Stell' dich doch mal den Anderen vor." ,schlägt der Leiter vor, ,,Ich bin übrigens Rick."

Ich nicke und fange an zu erzählen:
,,Ich heiße Lynn Hudson, 17 Jahre alt und bin seit dem Tod meiner Mutter blind."

,,Gott möge dir helfen, Lynn. Gott segne dich." ,sagt Rick und ein düsteres Amen kommt von allen Seiten.

Ich presse ein leises Danke hervor und warte nun darauf, dass endlich die Zeit vorbeigeht.

*****

,,Wie war es denn dort, Lynn? Sind alle nett?" ,fragt mein Vater fröhlich.
,,Und hast du neue Freunde gefunden?" ,fragt mich Judy.

,,Wieso solltet ihr das wissen?" ,frage ich beide ziemlich genervt, ,,Tut doch nicht auf interessiert."

,,Lynn, wir sind deine Eltern und -"

,,Hah, meine Eltern?!" ,frage ich sie fassungslos, ,,Dad, wenn, dann bist du mein Elternteil, welcher noch lebt und Judy einfach nur deine Frau. Judy ist nicht meine Mutter!" ,erkläre ich aufgeregt und taste mich an der Wand zu den Treppen.

Als ich mich endlich bis vor die Tür getastet habe, höre ich, wie Judy zu meinem Dad sagt, dass sie mich doch nur wie eine Tochter liebe. Sie wisse doch gar nicht, was ich falsch macht.

Spar' es dir, Judy.
Irgendwann wird mein Vater dein wahres Gesicht erkennen.

Nachdem ich mich müde ins Bett gelegt habe, bin ich sofort eingeschlafen.

,,Lynn?"

Abrupt drehe ich mich um und blicke in ein fremdes Gesicht. Ich kann sehen.

,,Was machst du hier?" ,fragt der Junge.

Dafür kommt mir die Stimme bekannt vor.

,,Hörst du mich?"

Es ist Lukes Stimme!

,,Luke?" ,frage ich ihn vorsichtig.

Er lächelt mich breit an und nickt.

Sein Lächeln ist so wunderschön. Es ist so, als würden tausend Sterne leuchten. Er hat wunderschönes blondes Haar. Und seine meeresblauen Augen erst.

Ich laufe lachend auf ihn zu und umarme ihn. Das weiße kurze Kleid, was ich an habe, umwickelt für kurze Zeit unsere Beine und sofort fällt es wieder locker von uns herab.

,,Ich kann dich sehen!" ,hauche ich leise lachend.

,,In Träumen kannst du immer sehen, Lynn. Das Schöne, sogar das Schlechte. Die wunderschönen Dinge im Leben." ,erklärt er und löst sich von mir, ,,Wie zum Beispiel diese Blume."

Er hält mir eine rote Rose hin. Die Blüten sind so rot wie Kirschen und der Duft einfach nur traumhaft.

,,Das ist eine Rose." ,fügt er hinzu und öffnet meine Hand, um sie in meine Handfläche zu legen.

,,Siehst du in Wirklichkeit auch so aus?" ,frage ich ihn und schaue ihm dabei in die wunderschönen blauen Augen.

,,Wie?" ,fragt er lachend.

,,Na ja, so... so..." ,versuche ich zu erklären, ,,So schön?"

Luke fängt an zu lachen.

,,Wer weiß?" ,fragt er lächelnd, ,,Eines Tages wirst du es erfahren."

Plötzlich verblasst alles und Luke löst sich langsam in Luft auf.

Sofort werde ich panisch und bettele ihn an nicht zu gehen.

,,Lass mich nicht alleine, Luke!" ,bettele ich, ,,Nicht in der Dunkelheit! Bitte!"

Destiny [ editing ]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt