Chapter 15

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Mich überfährt ein Gefühl, was ich so noch nie gefühlt habe.

Meine Augen werden feucht und ein leichtes Ziehen dringt hindurch.

Ich ziehe meine Auge zusammen und wische die Tränen weg. Kurz blendet mich irgendwas und ich sehe jemanden vor mir. Sofort verschwindet dieses Licht und ich kann nicht erkennen, wie die Person vor mir aussieht.

Dunkelheit überkommt mich und ich befinde mich wieder in dieser schwarzen Leere.

Konnte ich gerade sehen?

Ich schiebe diesen Gedanken beiseite, da er sowieso schwachsinnig ist und atme tief ein und danach wieder aus und versuche einen ordentlichen Satz herauszubringen.

,,Luke..." ,stottere ich, ,,Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll. Ich weiß überhaupt nicht, was man in so einer Situation sagen soll."

,,Vielleicht fühlst du ja dasselbe wie ich?" ,fragt er unsicher und zieht mich ein bisschen näher an seine Brust, welche ich mit meinem Oberkörper zu spüren bekomme.

Ich nicke leicht. ,,Ja, du hast Recht." ,stimme ich ihm zu, ,,Aber-"

,,Aber?" ,fragt er mich nervös und drückt meine Hand noch fester.

,,Aber, es geht einfach nicht. Es kann einfach nicht dieses Etwas zwischen uns existieren." ,antworte ich den Tränen nahe, ,,Ich meine, ich bin blind und du würdest doch liebend gerne eine Person lieben, die sehen kann und weiß, wo sie ist und in die Augen von dir Blicken kann und sieht, wann du lächelst-"

,,Lynn, ich habe mich bewusst dafür entschieden, dich kennenzulernen und ich habe es nicht bereut! Ich liebe dich und weiß, dass du blind bist." ,entgegnet er mir und zieht mich nun komplett in eine Umarmung.

Dann lasse ich alles raus. Die ganzen Tränen, welche sich in so kurzer Zeit aufgestaut haben.
Ich weine einfach Lukes Schulter voll.

Aber ich kann dies nicht eingehen. Ich werde mich am Ende nur wieder selbst verletzen. Luke wird abhauen, weil er die Schnauze voll von meiner Blindheit bekommen wird und dann stehe ich wieder alleine.
Muss wieder von neu anfangen, muss mein ganzes Selbstbewusstsein wieder aufrappeln und so tun, als wäre alles okay.
Ich werde dann wieder lächeln müssen. Unter Schmerzen lächeln.

Ich löse mich aus Lukes Umarmung und bitte ihn darum, ob er mich nach Hause fahren kann.

Er seufzt und bejaht.

Die Fahrt vergeht leise. Kein Radio, kein Gesang und Lukes Stimme ist auch nicht zu hören.

Wieder lehne ich mich ans Fenster und schließe meine Augen. Wie gerne ich jetzt die Straße sehen würde. Die ganzen Autos, die vorbeifahren.
Einfach alles.

Als wir ankommen, begleitet mich Luke bis vor die Haustür. Ein kurzes und knappes Tschüss und schon ist er weg.

Nun sitze ich in meinem Zimmer und muss erstmal alles verarbeiten.

Er gestand mir seine Liebe.
Und ich wies ihn ab.

,,Ich bin so dumm." ,fluche ich leise und knalle mir meine Handfläche gegen die Stirn, ,,So dumm."

Ich hatte die ganze Zeit Angst, dass er mich abweist, aber da Gegenteil ist passiert. Er wollte, ich nicht.

Das Klingeln meines Handys lässt mich aufschrecken, sodass mit meinen Hinterkopf gegen die Wand knalle.

,,Au." ,murmele ich und reibe mir die schmerzende Stelle.

,,Annehmen." ,rufe ich durch das Zimmer, ,,Lautsprecher an."

Destiny [ editing ]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt