Destiny [ editing ]

Chapter 7

Das trifft mich wie ein Schlag ins Gesicht.

Ich merke, wie ich rot werde. Richtig rot. Mein Gesicht fühlt sich unnormal heiß an, so wie immer, wenn man rot wird. Plötzlich durchdringt so eine heftige Hitze durch meinen Kopf.

,,Lynn?" ,durchdringt Lukes Stimme meine Gedanken.

Ich schreck auf und merke, wie mir eine Träne die Wange herunterfließt.

,,Oh Gott... T - tut mir leid... Ich wollte nicht... Ich wollte nicht so direkt sein... -"

,,Nein, ist schon gut. Du kannst ja nichts dafür. Ich hätte es dir sagen sollen." ,unterbreche ich ihn und schmunzele leicht.

,,Es tut mir wirklich leid, das ... also was passiert ist..." ,sagt er leise.

,,Ist ja nicht deine Schuld." ,sage ich leise, ,,Und jetzt sag mir, wo meine Pommes sind."

Er lacht leise und schiebt mir was gegen die Hand.

Ich schmunzele und bedanke mich.

,,Du kannst trotzdem gut singen." ,sagt Luke plötzlich.

Ich lache leise und esse etwas von meiner Pommes.

,,Danke." ,bedanke ich mich.

Im Hintergrund läuft Musik aus der Box, da wahrscheinlich keiner singen wollte.

,,Wie viel Uhr ist es eigentlich?" ,frage ich Luke.

,,Ehm..." ,murmelt er, ,,18 Uhr."

,,Oh, ich sollte mal langsam nach Hause gehen." ,sage ich, ,,Ally?"

,,Wer ist Ally?" ,fragt er verwundert.

,,Meine Freundin mit der ich hierher gekommen bin." ,antworte ich, ,,Ally?"

,,Bin da." ,keucht jemand neben mir und ich schrecke sofort auf.

,,Luke, das ist Ally. Ally, das ist Luke." ,stelle ich sie gegenseitig vor.

,,Hi." ,begrüßt Ally ihn.

,,Gehen wir?" ,frage ich etwas zu schnell und stehe auf.

,,Aber wieso?" ,fragt sie etwas verwundert.

,,Es ist schon spät und so lange darf ich nicht draußen sein." ,erkläre ich ihr.

,,Okay." ,sagt sie und hakt sich bei mir ein.

,,Tschüss, Luke." ,verabschiede ich mich leise von ihm.

,,Tschu." ,sagt Ally ebenfalls.

,,Bye, bis zum nächsten mal. Ich ruf dich morgen an oder so." ,sagt er noch bevor wir gehen.

*****

,,Wie sieht er aus Ally?" ,frage ich sie gut gelaunt.

,,Hammer. Der hat so schöne blaue Augen, oh mein Gott. Die strahlen voll." ,schwärmt sie, ,,Schnapp' dir den."

,,Ich will nicht. Ich will nur Freundschaft." ,entgegne ich ihr und ändere meine Sitzposition auf meinem Bett.

,,Ja, ist klar." ,sagt sie lachend.

,,Nee, wirklich. Ich kann mir das nicht leisten wieder scheiß traurig zu werden. Du weißt ja, das mit Mum." ,erkläre ich ihr, ,,Freundschaft ist gut. Aber hoffentlich will er auch. Nicht, dass er genauso ein Arschloch wie Ben ist."

,,Ah, die Bensache." ,murmelt Ally, ,,Er hatte dich sowieso nicht verdient. Voll der Arsch." ,sagt sie.

Ben war der Junge, der nichts mehr mit mir zu tun haben wollte, als er erfahren hat, dass ich blind bin.

,,Eben." ,murmele ich.

,,Ich geh' dann mal. Wir sehen uns morgen früh." ,sagt sie und umarmt mich, ,,Tschüss."

,,Tschüss."

Als sie geht, schnappe ich mir meine Jogginghose und irgendein T-Shirt, welche neben mir liegen und welche mir Ally rausgesucht hat und ziehe sie an.

Danach gehe ich langsam mit meien Taststock ins Bad und mache mich bettfertig.

*****

,,Mami, wohin fahren wir?" ,frage ich meine Mutter und rüttele von hinten ihren Arm.

,,Kannst du bitte aufhören mich zu nervn?" ,fragt sie genervt und zieht ihren Arm weg.

,,Aber Mami, ich will doch nur wissen wohin wir fahren." ,murmele ich und verschränke schmollend die Arme.

,,Das wirst du schon sehen." ,antwortet sie leise und konzentriert sich auf das Fahren.

,,Und warum kommt Papi nicht mit?" ,frage ich.

,,Weil er... arbeiten muss. Für lange Zeit in einem anderen Ort."

,,Also machen wir Urlaub?" ,frage ich begeistert und klatsche in die Hände.

,,Ja, wir machen Urlaub." ,wiederholt sie und giebt schließlich mehr Gas.

Als ich in den Rückspiegel blicke, treffen meine Augen ihre.

,,Aber Mami, warum weinst du?" ,frage ich und rüttele wieder an ihrem Arm.

,,Ich weine nicht, Schatz. Ich habe bloß eine Allergie gegen irgendwas, welche meine Augen zum Tränen bringen." ,antwortet sie, ,,Und jetzt lass bitte meinen Arm los!"

,,Mami, ich glaube dir nicht. Du weinst sonst nie... Du bist doch eine starke Mama." ,wiederspreche ich ihr und halte ihren Arm fest.

Plötzlich bricht sie in Tränen aus.

,,Mami, tut mir leid. Ich wollte nichts Falsches sagen." ,entschuldige ich mich bei ihr und rüttele weiter an ihrem Arm.

Als sie plötzlich am Rande der Straße hält, dreht sie sich zu mir um und schaut mir tief in die Augen.

,,Lynn, du hast nichts Falsches gesagt oder getan. Wie schon gesagt; Es ist die Allergie, Schatz."

Als mein Blick aus dem Fenster gleitet, fange ich plötzlich an zu schreien.

,,Was ist los, Lynn?!" ,fragt sie mich nervös.

,,DREH DICH UM, MAMI!" ,schreie ich.

Abrupt dreht sie sich um und auch sie bekommt Panik.

,,MAMI, TU ETWAS!" ,kreische ich.

Doch es ist zu spät.

Der Lkw rast mit voller Geschwindigkeit auf uns zu und knallt gegen unser Auto.

,,MAMA!" ,kreische ich.

Und das letzte, was ich sehe, ist das ganze Blut, was im ganzen Auto verteilt ist.