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Charlotte schien ein Auge auf uns zu haben. Wir alle wussten, wie sehr es sie wurmte, dass ich sein Jersey trug, welches sie wohl ebenfalls gerne hätte. Das Spiel lief weiter, nach dem dritten Quarter stand es noch 17:14 für die Gegner. Cadence meinte schon, man könne das Spiel noch problemlos drehen und sie habe schon ganz andere Spiele erlebt. Für mich war es außerhalb der Vorstellungskraft, zumal ich das mit den Punkten immer noch nicht verstand. Die Gegner erzielten zu Beginn des vierten Quarters einen weiteren Touchdown und lagen damit dann 24:14 in Führung. Die Zeit lief gegen die Bulldogs. Cadence gab sich Mühe mir alles immer so zu erklären, dass selbst ein Neuling wie ich verstand, was passierte.

Es wurde spannend und ich merkte, wie mich das Spiel in seinen Bann zog. Die Jungs hatten ein Fieldgoal geschossen und damit drei weitere Punkte erzielt.

Cadence erklärte mir, dass ein Touchdown mit Extrapunkt jedoch nicht ausreichen würde. Die Zeit lief weiter gegen die Bulldogs. Doch die Gegner versiebten ihren vierten Versuch. Die Two-Minute Warning war bereits gelaufen und die Bulldogs kämpften sich immer weiter nach vorne, Firstdown um Firstdown. Yard um Yard. Chris erhielt einen harten Hit, der mich zusammenzucken ließ. Dieser erinnerte mich daran, dass ich Football nie sonderlich mögen würde. Jedenfalls nicht, wenn er auf dem Feld stand. Es waren nur noch wenige Yards bis zur Endzone. Ich hielt mir die Hände vor mein Gesicht, hielt die Spannung kaum aus. Ein Laufspielzug, in die Endzone. Sie hatten den Touchdown kurz vor Ablauf der Zeit erzielt. Entweder spielten sie jetzt auf Gleichstand oder versuchten tatsächlich zu gewinnen. Da sie sich nicht für einen Kick aufstellten, war klar, sie gingen All-In. Eine Two-Point Conversion. Es wurde still im Block. Gewinnen oder knapp verlieren.. Man hörte den Ruf des Quarterbacks. Und dann hechtete Ben mit einem großen Sprung bereits über die D-Line. Er landete in der Endzone und reckte den Arm in die Höhe, in dem er den Ball gehalten hatte. Er war tatsächlich in der Endzone gelandet! Nur einen Moment später zeigte der Referee den erfolgreichen Spielzug an. Der Sieg sicher unser. Der Jubel in unserem kleinen Gästeblock war gigantisch und mischte sich mit dem lauten Jubel, des Teams auf dem Feld. Sie klatschten sich mit den Gegnern ab, ehe sie feiernd vor dem Block standen.

»Los kommt runter!« Justin stand vor der Bande, die Arme weit geöffnet, um uns zu helfen.

»Gibt das keinen Ärger?«, fragte ich unsicher. Ben nahm Fiona auf die Schultern und tanzte mit ihr durch die Menge. Laura und Cadence mischten sich ebenfalls unter das Team. Ich sah ihnen kurz noch hinterher, ehe ich mich von all diesen breiten Schultern in Weiß umzingelt sah.

»Komm hoch!« Eric kniete sich hin und ich setzte mich auf seine linke Schulter, als wäre ich ein kleines Mädchen. Cadence stand bei Christian, winkte mir zu, als sie mich sah.

»Ich habe hier was, was zu dir gehört, Natherson.« Eric deutete auf mich. Er ließ mich wieder herunter. Endlich, denn wenn ich ehrlich war, fester Boden unter meinen Füßen war mir bei weitem lieber. Mein Blick schweifte durch die Menge an Footballern und Cheers, so wie Coaches. Blieb an Fiona hängen, die Ben küsste. Laura winkte mir zu, während sie bei den Cheers stand und neben mir, da stand Christian. Cadence neben ihm, sang er laut We are the Champions mit, ehe er seine Arme über meine Schultern legte und mich an seine Brust zog, so dass ich mit meinem Rücken gegen ihn lehnte, nur um mir dann seinen Helm über den Kopf zu ziehen und zu lachen. Egal für wie verrückt ich die Idee vor wenigen Stunden noch hielt, ich bereute es nicht, hier zu sein.

»Macht ihr mit uns noch ein klein wenig New York unsicher?« Ben stand nun bei uns, sah von seiner Freundin, zu Christian und dann zu mir.

»Wo schlaft ihr?« Christian sah sich kurz um, als wolle er sichergehen, dass niemand das Gespräch belauschte.

»Wir wollten eigentlich...«

»Bei uns, wo sollen sie sonst schlafen?« Ben zwinkerte frech, als wäre alles andere utopisch.

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