Sekretärinnen Verschleiß

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Kapitel 1

P.o.V. Vance

Knurrend schnappte ich die Asche meiner Zigarette in den Aschenbecher, ehe ich noch mal einen kräftigen Zug nahm. "Es ist zum Haare ausraufen, G-Cis!",fauchte ich ein trank sogleich noch einen großen Schluck russisches Kochwasser. "Ich bin seit inzwischen über einem Monat im Minus, weil ich mit der Bearbeitung der Aufträge nicht mehr hinterher komme! Ich hab zwar einen ganzen Stapel Aufträge, aber mein Sniper und meine Junkerin rasieren die Typen schneller, als das ich mit dem Papierkram hinterherkommen! Arceus, dieser Scheiß raubt mir echt noch den letzten Nerv!" Der Grünhaarige mir gegenüber, dessen Gesicht mal wieder halb von seinem nahezu lächerlichen Mantel verdeckt wurde, hob verständnislos eine Augenbraue. "Warum machst du so was auch selbst? Hast du keine Sekretärin, die den Papierkram für dich erledigen kann?",fragte er mich und blies anschließend den Rauch seiner Zigarre aus. Ich seufzte schwer und zuckte mit den Schultern. "Natürlich hatte ich eine, aber die war die ganze Zeit nur am Telefonieren. Mit ihrer Mutter, in Türkisch!",knurrte ich und wurde schon wieder aggressiv, wenn ich daran zurück dachte,"Irgendwann hatte ich dann genug und hab ihr ein Loch in den Kopf verpasst." Irgendwie war G-Cis während der ganzen Geschichte hellhörig geworden. "Also... du bräuchtest also eine neue Sekretärin?",hakte er noch mal nach und irgendetwas schien in seinem Auge zu glitzern. "Ja...",meinte ich vorsichtig. Irgendwas führte der alte Sack doch im Schilde. "Weißt du, ich habe zufällig zwei Sekretärinnen und könnte dir unter Umständen eine davon abgeben.",machte er mir das Angebot, doch ich war immer noch skeptisch. "Was ist der Haken? Du machst doch nie etwas aus gutem Willen heraus." Ich konnte eindeutig sehen, wie der Grünhaarige nervöser wurde. "Haken? Welchen Haken? Kann man einem Freund nicht mal einen Gefallen tun?",lachte er und klopfte mir etwas zu enthusiastisch auf die Schulter. Es war ziemlich suspekt! Allerdings... ich würde eine gratis Sekretärin kriegen, eigentlich könnte da nichts schlimmes passieren? "Gut, ich nehme sie, wann möchtest du sie vorbeibringen? Nächste Woch-" "MORGEN!" Überascht blinzelte ich ein paar Male. "Keine Eile, du kannst sie ruhig erst nächste-" "MORGEN!",kreischte G-Cis erneut, dann fasste er sich wieder,"Ähm, du musst wissen, sie liebt ihren Job und wenn ich ihr davon erzähle wird sie keinen Tag mehrruhig sitzen können... Verstehst du?" Ich zuckte mit den Schultern. "Gut dann, abgemacht.",sprach ich und hielt ihm die Hand hin. In dem Moment als er meine Hand ergriff glaubte ich kurz ein teufliches Grinsen auf seinem Gesicht zu sehen. "Abgemacht~".
Mir war ziemlich unwohl bei der Sache mit G-Cis. Er scheint es ja ganz schön eilig zu haben. Aber das hatte ich mir wohl selber zu zuschreiben. Mir ging aber diese türkische Sekretärin vollkommen auf den Sack. Arbeiten, diese Tugend lag ihr wohl fern. Bei mir stapeln sich die Aufträge, und ich kann mit meinen Auftragskillern nicht mit halten. Zudem konnte ich auch nicht Malte oder Lizzy davor setzen. Dafür sind die Beiden einfach nicht gemacht. Ich sah, wie G-Cis geschwind aus den Staub machte, dass beobachte ich aus meinem Büro. Meine Schwester konnte ich auch nicht vor den Stapel Papiere setzen, sie hatte genau so viel zu tun wie Malte und Lizzy. Ich lief mittlerweile mit einer Vodka Flasche herum, auf das Glas konnte ich gut verzichten. Wie meinte meine Junkerin immer? „Einmal Flaschenkind! Immer Flaschenkind". Trinken konnte sie schließlich auch nicht schlecht. Genervt starrte ich auf den Stapel Papiere. Ich musste dringend wieder ein Plus machen. Meine Tür wurde etwas durch den Wind aufgeblasen, und ich schaute auf den leeren Schreibtisch, wo eigentlich die Sekretärin sitzen sollte, jedoch war der Platz leer. Gereinigt wurde auch noch nicht. Was läuft in diesen Laden überhaupt? Stimmt, nur das Blut meiner Sünder. Selbst die Patrone meiner Taurus 69 steckte noch in der Lehne des Stuhls. Muss ich etwa wieder meine Zofen in den Arsch treten?!

...
,,Dieses dumme Weib!", entkam es mir Wut entbrennt, als ich das dicke Minus in einem Kontoauszug sah. Was diese dumme Schnalle nur konnte war reden, reden, reden und das nur auf türkisch mit ihrer verdammten Mutter! Denkt die Kopftuch Mafia Sie wäre mir überlegen?! Ich will dem endlich ein Ende setzen. Bei solchen Sachen kann und will ich nicht klar denken. ,,Lizzy!!!", rief ich meine Junkerin in mein Büro. Ich hörte sie schon mit schnellen Schritten zu mir her eilen. Die Springerstiefel die sie trug konnte man schon vom Flur aus hören. Der schrägen Sekretärin weiß nicht was ihr blüht. ,,Du- Ich meine Sie haben mich gerufen?", fragte sie, und stand kerzengerade vor mir. ,,Steh bequem Lizzy", sprach ich und wank von ihrer höflichen Art ab. Das ließ sie sich das nicht zweimal sagen. Ich reichte ihr stattdessen mein Kontoauszug. Schnell überflog sie diesen, dabei verzog sie meine Miene. ,,Also arbeiten hat das osmanische Reich nicht erfunden", sprach sie. Lizzy nannte unsere Sekretären immer mit einem sarkastischen Ton „das Osmanische Reich". Da nickte ich, und rieb mir über den Nasenrücken. ,,Ich meine sie zu entfernen, wäre kein großer Verlust. Man würde mir sogar ein gefallen tun", gab Lizzy zu. Ich fand es immer wie schön, dass Lizzy und ich der gleichen Meinung sind. Das gab mir die Bestätigung verstanden zu werden. Lag vielleicht daran, dass wir beide die Slawische Abstammung hatten, und uns ziemlich ähnlich sahen. Ich habe sie sehr gerne, vielleicht ein bisschen zu gerne. Von Lizzy bekam ich immer die Antwort die ich haben wollte, mehr wollte ich nicht hören. Ich schnappte mir meine Taurus 69 aus meiner Schublade, und platzierte einige Patronen in die Trommel. ,,Uhhhh. Gibt es heute Abend etwa türkisch?", fragte Lizzy mich verspielt. ,,Du musst aber dann „Allahu Akbar" schreien", gab Lizzy lachend von sich. ,,Dein Humor kennt aber auch keine Grenzen. Außerdem ist das arabisch", meinte ich und grinste schäbig. Ich wusste schon ihre Antwort, auf meine Aussage. ,,Genau wie ein Flüchtling. Arabisch, türkisch. Ist das nicht Jacke wie Hose?", meinte sie. Lizzy hatte aber auch immer das Letzte Wort, das gefiel mir. Ich frage mich echt, was mich geritten hat, dass eine türkische Sekretärin eingestellt habe. Da sich Slawen und Osmanen nicht gerade leiden können. Ich glaube da war ich besoffen. Anders kann ich es mir nicht erklären. ,,War ich jetzt nur das schlechte Gewissen, oder wieso wurde ich gerufen?", meint Lizzy und lehnte sich an meinen Schreibtisch ab. ,,Unter anderem ", sprach ich knapp. Lizzy hob neugierig ihre Augenbraue hoch. ,,Du weißt doch, wenn die Osmanen eine Waffe sehen, werden die flink", gab ich Lizzy eine Gedankenstütze. Da lachte sie kurz auf ,,Stimmt. Die gehen ja auch mit einem Messer zur einer Schießerei", stimmte sie mir zu. ,,Das ist der Grund, wieso nicht gewinnen. Trotzdem will ich mir nicht die ganze Einrichtung versauen", gab ich zu verstehen, und drehte einmal mit Schwung die Trommel meiner Waffe. Dabei rastete sie ein, und ich lade sie so eben. ,,Du weißt was zu tun ist, Lizzy", sprach ich zu ihr. Wir verstanden uns ohne viel Worte, und das war perfekt. Der Sekretärin wusste nicht was ihr geschieht als sie langsam Lizzy auf sich zu laufen sah, während sie immer noch das Telefon an ihren Ohr hatte. Nervös wurde sie. ,,Miss. Lizzy. Ähm- W-w-was kann ich für Sie tun?", fragte sie, und legt schnell das Telefon zur Seite. Meine Telefonrechnung wird länger als die Gasrechnung eines bestimmten österreichischen Mannes, der von der Kunstakademie nicht angenommen wurde. Immerhin hat dieser Mann eine Umschulung gemacht. Lizzy ließ sich nichts anmerken, und mit einem schäbigen Grinsen lief sie hinter den Stuhl meiner doch so geliebten Sekretärin. Ich konnte es kaum erwarten, ihr ein weiteren völlig überflüssigen Darmausgang zu verpassen. ,,Miss. Lizzy? I-i-ist etwas?", fragte die Sekretärin immer nervöser. Etwas kichernd legte sie das Telefon wieder an der richtigen Stelle, damit ja keiner zu hören konnte. Cleveres Mädchen, lobte ich sie in Gedanken. Dann packte Lizzy sie an ihren Schultern und drückte sie auf den Stuhl. Eine Flucht für die Osmanin war zwecklos, dafür war Lizzy zu stark. Die Osmanin flehte und versuchte sich zu wehren, doch keine Chance. Eher sie kurz vor Panik Lizzy ins Gesicht schlug, entkam mir noch mehr Wut und Zorn, und ich trat die Tür auf, und hielt ihr die Waffe blitzartig an die Stirn. Ich drückte ab, das Blut schoss nicht nur Lizzy sondern auch mir entgegen. Der Schluss brachte sie endlich zum Schweigen. Es war herrlich. Die Türkin sackte in den Stuhl, und ließ ihren Kopf ganz schön hängen. ,,Ach nicht traurig sein. Kopf hoch", sprach Lizzy mit der Leiche. Respekt vor den Toten hatte Lizzy auch nicht so. Ich lief wieder in mein Büro, und legte meine Waffe in die Schublade. Dabei trank ich wieder einen großen Schluck russisches Weihwasser. Da beobachtete ich Lizzy weiter. Irgendwie war sie verstrahlt, aber ich glaube das mochte ich an ihr. Sie spielte schon fast an der Leiche herum. Wo hatte ich sie eigentlich aufgegabelt? Sie war eine Leichengräberin, das erklärte ihre Art mit Leichen umzugehen. Jedoch hatte sie andere Talente, sie war zum Beispiel eine gute Mechanikerin. Der Name Junkerin, war jedenfalls gerechtfertigt. Sie lief auf mich zu ,,Desinfizieren wir uns wieder von Innen?", fragte sie sarkastisch. Ich reichte ihr die Flasche, des teuersten Vodka Marke. Beluga Gold Line. Dies war mein Lieblings Vodka. Sie trank ihn wie Wasser. Ich musste aufpassen, dass ich ihr nicht zu viel erlaube. Ich ließ wirklich viel durch, und doch ist sie Charlotte und Malte untergeordnet. Sie hatte noch das Blut im Gesicht, ich wischte es ihr weg. ,,Mein Make up!!", faucht sie. Ich nahm ein lächeln an ,,Du trägst doch kein Make up", meinte ich. Sie darauf empört ,,Doch! Das Blut meiner Opfer!!", lachte sie plötzlich. Sie war verstrahlt, und das zog mich in ihren Bann. ,,Ich räume noch eben die Leiche weg. Bevor Herr Harmonia erscheint", gab sie von sich. Und nahm die Leiche huckepack, und zog ihre Pestdoktormaske an. Als nun Malte hinein kam, und Lizzy dabei sah, wie sie die Sekretärin hinauf trug. Schaute Malte dumm drein. Erst zu Lizzy und dann zu mir. ,,Schon wieder?!", fragte Malte empört. Ich wank ab, und rieb mir den Nasenrücken erneut. ,,Das ist jetzt die wievielte? Wir haben wahrscheinlich mehr Sekretärinnen auf den Gewissen, als Sündiger", meinte Malte. ,,Die Türkin ging mir an meine Existenz", verteidigte ich mich. ,,Wieso hast du sie dann eingestellt?", stochert Malte weiter. ,,Ich war wahrscheinlich besoffen", gab ich zu. ,,Wenn das Lady Charlotte erfährt", meinte Malte. ,,Was will sie schon machen? Ich bin hier der Chef! Schon vergessen?!", überfuhr ich ihn, und warf ihn genervt mit einer Vase ab. Flink war er ja auch, schnell schmiss er die Tür vor sich zu. Die Vase zersprang in vielen Teilen. ,,Blyat!", kam der Russe aus mir raus. Alles was ich nur noch hörte war von Malte ,,Treffen muss gelernt sein".

Ich pule die Patrone aus dem Lederlehne. Als ich wieder aus meinen Gedanken der Vergangenheit in die Gegenwart zurück kam. Ich war froh sie endlich gewesen zu sein. Aber dennoch ließ mich der Gedanke mit G-Cis nicht los. Morgen würden wir schon die Neue Sekretärin begrüßen. Bis dahin muss hier noch etwas aufgeräumt werden. Aber wie immer musste man sich selber darum kümmern. Wo waren meine Bediensteten wenn man sie mal brauch? Lizzy müsste eigentlich schon lange zurück sein. Als G-Cis da war, sind paar Stunden vergangen. Ich schloss die Tür meines Büro, ich wollte den Tatort kurz hinter mir lassen. Und ich beobachtete meine Gärtner in meinem Vorgarten. Und da sah ich sie auch schon. Meine Junkerin, mit ihrer Traditionellen Pestdoktormaske , und wie sie eine Schaufel über ihrer Schulter trug. Es war Vorschrift eine für das Leichen vergraben eine zu tragen. Jeder hatte eine individuelle Maske. Da ich nicht wollte, dass wir die Leichen in meinem Garten verscharren, mussten wir sie wo anders los werden. Niemand durfte uns erkennen, und zu dem fand ich es wichtig, dass meine Auftragskiller Komfort bei ihren Job haben. Sie nahm die Maske ab, und fuhr mit ihrer Hand über ihren Undercut. Sie hatte genau die selbe Frisur wie ich. Undercut und Seiten auf Null. Als wäre sie ein Mini Me von mir, oder vielleicht noch schlimmer. Lizzy schien eben wieder Malte auf die Nerven zu gehen, da er auf sie zu ging, und sie wohl an meckert. Sie fordert ihn zu einem Duell mit einer Schaufel im Vorgarten. Malte willigte ein. Jetzt gab es ein freundschaftlichen Kampf meiner Besten Auftragskillern. Ich genoss noch die Zeit, denn ich hatte ein ungutes Gefühl bei dem Deal mit G-Cis.

Fortsetzung folgt...

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