2. Das Abenteuer beginnt (hoffentlich mit uns Grashalmen)

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P.o.V. Ju

Wir sahen also nach und nach Zwerge in Bilbos Haus spazieren und beobachteten das rege Treiben in der kleinen Hütte durchs Fenster.

"Komm Ju lass uns auch mal reinschauen!", sagte To mit leuchtenden Augen.

"Ich weiß nicht so recht. Denkst du wirklich, das ist eine gute Idee?", gab ich zu bedenken.

„Ach komm schon das wird bestimmt mega witzig! Stell dir vor wir können mit auf die Reise zum Erebor! Und wir könnten mit Kili, Fili und Thorin und allen anderen quatschen und Abendteuer erleben! Vielleicht können wir sogar die drei Durins retten! Willst du das wirklich alles verpassen, nur weil du ein bisschen Schiss davor hast zu sterben? ", entgegnete meine leicht lebensmüde Freundin. Aber sie hatte mich mit ihrer dezent wahnwitzigen Idee tatsächlich zum Nachdenken gebracht, ich meine wie cool wäre es bitteschön, mit all diesen Charakteren zu reden? Mit den Zwergen, mit denen ich schon so oft ein Abenteuer überstanden hatte, die ich geistig begleitet hatte und jedes Mal mit ihnen getrauert hatte und mit ihnen gestorben war.

Okay, je länger ich nachdachte desto besser gefiel mir die Idee.

"Naa gut, wir können uns ja mal bei Bilbo vorstellen und uns alles mal anschauen...".

"Oh yeah!" War das Einzige was ich von dem Schaschlikspieß mir gegenüber zu hören bekam, bevor sie auf die Haustür zu rannte.

"Stoooooop! Warte mal! Du kannst doch da nicht einfach reinrennen! Wir müssen uns schon etwas absprechen", schrie ich ihr schon fast nach. Murrend kam sie zurück und fragte: "Was willst du denn da groß besprechen?"

"Naja, wie wollen wir uns vorstellen? Wie genau verhalten wir uns, wenn er uns reinlässt?", gab ich zur Antwort.

"Ist das nicht logisch? Vorstellen tun wir uns mit: Ju und To, zu euren Diensten. Drinnen schauen wir uns mal um, weil bis Thorin kommt, fressen die eh alle nur und das ist wirklich nicht sonderlich interessant", erklärte sie mir Augenrollend, mit dem Tonfall, mit dem man Normalerweise einem Kleinkind erklärt, wie man schreibt.

"Warum Ju und To?"

"Keine Ahnung, vielleicht ist das weniger auffällig, als wenn wir unsere echten Namen benutzen, die wirken hier etwas fehl am Platz, oder nicht?", kam die Antwort, immer noch mit einem genervten, überheblichen Ton.

"Schön, jetzt wo mir das auch klar ist, können wir ja reingehen", erwiderte ich bissig. Also gingen wir, diesmal etwas gesitteter als zuvor To allein, auf die Haustüre zu. Ich klopfte, mit Knien aus Wackelpudding, an die Tür, die ich schon so oft im Fernseher gesehen hatte und mir auch nicht viel seltener gewünscht hatte hindurchzugehen. Aus der Hobbithöhle drangen Flüche und ein Poltern, bevor ein sichtlich genervter Bilbo Beutlin die Tür aufriss und erstaunt innehielt als er uns sah.

"Ju und To, zu euren Diensten!", gaben wir, freundlich lächelnd, zum Besten und verbeugten uns. Etwas verdattert, aber definitiv freundlicher als zuvor bat uns der Hobbit herein. Das ließen wir uns nicht zweimal sagen und traten glückselig lächelnd ein, während unser Gastgeber schon wieder gehetzt Bofur zusammenschiss, weil er das geerbte Spitzendeckchen als Serviette verwendete. To und meine Wenigkeit wurden nicht weiter beachtet, deshalb begannen wir herumzustöbern und stießen unter anderem auf das Esszimmer, in dem die Zwerge futterten, was noch sehr freundlich ausgedrückt war, einige Gästezimmer, die, wohlgemerkt leere Speisekammer, und ein Badezimmer. Dort fanden wir einen Spiegel, in dem sich ein Hobbit ganz bequem von oben bis unten betrachten konnte, mich sah man knapp komplett, aber bei meiner Freundin fehlten gute zwanzig Zentimeter. Es reichte trotzdem, um unsere neuen Körper anzusehen, meine Freundin musste sich halt einfach ducken. Unsere Haare hatten sich auf den ersten Blick nicht verändert, ihre waren noch blond und glatt, meine hingegen waren eher ein Mittelding aus braun und Gold mit voluminösen Locken, die zu allen Seiten abstanden und überall im Weg waren. Allerdings waren sie deutlich länger, denn zuvor gingen sie uns beiden etwa bis zum Schlüsselbein, jetzt waren die Spitzen auf Hüfthöhe, gerade so, dass man sich nicht draufsetzten konnte. Von der Statur sahen wir aus wie normale Mädchen in unserem Alter, vielleicht etwas trainierter, da wir beide fünf Mal die Woche trainiert hatten. Ich war schwimmen und reiten, der andere Grashalm ist wie irre um den Sportplatz gerannt. Das Einzige, was ich wirklich nicht einsehen wollte, war, dass ich von meiner, sowieso schon geringen Körpergröße von 1,58 m auf noch kleinere circa 1,45 geschrumpft war.

Zwei dumme Grashalme auf dem Weg zum EreborWo Geschichten leben. Entdecke jetzt