Kapitel 11

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Ich lege Mera gerade vorsichtig in ihr Bett und decke sie zu, als Gaius in den Raum kommt. Er will gerade losschimpfen als wir ihm alle gleichzeitig zeigen, dass er leise sein muss. Dann deute ich auf Mera und er realisiert, dass sie schläft. Alle gehen so leise wie möglich aus dem Raum und als die Tür hinter mir zu geht, atmen wir alle entspannt aus.
„Sir, sie darf die nächste Woche nicht aus dem Bett aufstehen.", erklärt Gaius mir.
„Das wird ihr nicht gefallen.", stellt Gwaine fest. Alle stimmen ihm zu.
„Wie stellen wir sicher, dass sie in ihrem Bett bleibt?", fragt Percival.
„Eine Wache vor die Tür?", schlägt Gwaine vor.
„Vater würde das niemals genehmigen.", werfe ich ein.
„Was ist wenn wir uns vor die Tür stellen wenn wir keinen Dienst haben?", schlägt Leon vor. Ich bin ganz ehrlich, ich hätte nicht gedacht, dass er so einen Vorschlag. Anscheinend bin ich auch nicht der einzige, der das dachte, denn wir werfen ihm alle einen erstaunten Blick zu. „Ich schulde ihr noch etwas. Schließlich habe ich sie verrückt genannt und dadurch ist das ganze eigentlich erst so gekommen.", gesteht er. Ich lege ihm meine Hand auf die Schulter.
„Das ist sehr ehrenvoll."
„Ihr müsst ja auch nicht unbedingt nur vor ihrer Tür stehen. Ihr könnt ihr auch Gesellschaft leisten, Sirs.", schlägt Gaius vor.
„Ich werde auch Gwen fragen, ob sie uns hilft.", meint Merlin und ist schon verschwunden.
„Ich denke aber, dass sie nicht vor morgen früh aufwacht, also könnt ihr die Nacht noch ruhig in euren Betten verbringen.", erklärt Gaius und so machen wir es auch im Endeffekt.

Meras P.o.V:
Diesmal lässt mich die Stimme aber nicht in Ruhe. Mitten in der Nacht weckt sie mich auf. Ich bin jedoch noch zu schwach um darauf ein zu gehen.
„Lass mich doch einfach in Ruhe schlafen.", murmle ich in mein Kissen. Wieder flüsterte sie „Mera." in meinen Kopf. Ich lege mir mein Kissen über mein Gesicht. Am liebsten hätte ich geschrien, aber dann hätte ich jeden aufgeweckt. „Bitte", bettle ich die Stimme an und danach lässt sie mich wirklich in Ruhe. „Danke", flüstere ich noch bevor ich wieder in einen traumlosen Schlaf falle.

Ich werde schon wieder geweckt, aber diesmal von einem Klopfen an der Tür.
„Nein!", brülle ich und probiere mich um zu drehen, aber mein Verhalten Gestern, hat meinen Zustand nicht gerade verbessert und meine Schmerzen sind noch unerträglicher als vorher. Das Mädchen Gwen kommt trotz meiner gemeinen Antwort mit einem Lächeln in mein Zimmer.
„Ihr seit kein Morgenmensch, wie ich sehe.", witzelt sie.
„Nicht wirklich, ihr?", frage ich zurück. Gwen unterbricht ihr handeln für eine Sekunde, schüttelt dann lächelnd den Kopf und legt das was sie in der Hand hat auf einen Stuhl in meinem Zimmer.
„Ihr seit das Mädchen, von dem alle reden.", stellt sie fest. Ich kann mich vor Schmerzen nicht aufsetzten, weswegen ich nur an die Decke starren kann. 
„Es tut mir Leid, dass ich euch nicht ins Gesicht schauen kann.", entschuldige ich mich.
„Macht Euch darum keine Gedanken. Ihr seit eine der höflichsten Personen, die ich je in so einem Zimmer angetroffen habe.", gesteht sie.
„Ach wirklich? Ihr meintet eben, dass alle über mich reden, worüber denn?", frage ich neugierig.
„Darüber, wie höflich Ihr auch dem untersten Diener seit. Darüber, dass Ihr und Euer Pferd eine unglaublich starke Bindung habt." Als Gwen von Sola redet, muss ich lächeln. „Darüber, dass ihr aber auch sehr frech seit und leider auch darüber, dass ihr schwach seit, da ihr jetzt schon zweimal zusammengebrochen seit." Diese Sache macht mich wütend.
„Euer Name ist Gwen, richtig?", frage ich sie, nur damit ich mir sicher bin.
„Ja und Euer Mera."
„Korrekt.", bestätige ich.
„Über den wird auch geredet.", meint Gwen leicht lachend.
„Wie genau?"
„Vor allem darüber, dass ihr es geschafft habt Prinz Arthur Euren Namen zu verheimlich und das, obwohl Gwaine und Merlin Euren Namen wussten. Das hat viele hier beeindruckt. Viele fürchten sich vor Arthur."
„Ihr auch?", frage ich Gwen. Ich habe nie darüber nachgedacht, was Arthur eigentlich für eine Macht hat. Gwen denkt einmal kurz nach und antwortet dann ziemlich überzeugend.
„Ich denke, dass er ein ehrenvoller Mann ist. Außerdem wird er eines Tages ein großer König.", geht sie meiner Frage gekonnt aus dem Weg.
„Das denke ich auch, aber fürchtet ihr Euch vor ihm?", hake ich nach. Wieder überlegt Gwen kurz.
„Nein."
„Ich auch nicht."
„Das hat man gemerkt. Denn außer dem Punkt, dass Arthur und seine Ritter ein eingespieltes Team sind, sind die 4 engsten Sir Leon, Sir Percival, Sir Gwaine und mein Bruder Sir Elyan und natürlich auch Merlin, wie Brüder zueinander und zu Arthur und Ihr habt es geschafft, dass sie nicht Euren Namen verraten haben. Das sagt ziemlich viel über euch aus.", erzählt Gwen und ich höre, dass sie nichts mehr macht.
„Gwen? Was macht ihr hier?", frage ich misstrauisch.
„Ich leiste Euch Gesellschaft." Das ist nur die halbe Wahrheit.
„Und?" Gwen seufzt geschlagen.
„Passe darauf auf, dass ihr nicht aufsteht.", gesteht sie.
„Was?!" Ich setzte mich schwungvoll auf und verziehe sofort das Gesicht vor Schmerzen. Gwen springt auf und kommt zu mir rüber.
„Vorsicht! Ihr sollt euch ausruhen und nicht aufstehen. Das ist eine Anordnung von Gaius. Wir wechseln uns ab und ich bin immer die, die euch weckt und Euch beim umziehen hilft.", erklärt Gwen. Ich seufze.
„In Ordnung. Zwei Tagen weder ich das schon aushalten."
„Eine ganze Woche lang.", hängt Gwen kleinlaut an.
„Nein! Das soll nicht gegen Euch gehen, aber ich überleben keine Woche in diesem Bett. Ich kann doch nicht eine ganzen Woche nur im Bett liegen!" Wie soll das denn funktionieren? Wird jetzt auch immer in der Nacht jemand vor meinem Zimmer stehen oder was? Könnte ich gehen oder überhaupt aufstehen, würde ich jetzt auf und ab tigern.
„Könnt Ihr mir bitte einmal das Kissen hinter mir geben?", frage ich Gwen. Sie zieht die Augenbrauen zusammen, gibt es mir aber trotzdem und ich halte es mir vor mein Gesicht und schreie einmal so laut ich kann. Dann schmeiße ich das Kissen wieder hinter mich. Plötzlich stürmen Arthur und Gwaine mit erhobenen Schwertern in mein Zimmer.
„Was ist passiert? Wer ist hier?", fragt Arthur hektisch. Gwaine geht langsam durch den Raum und ich und Gwen beobachteten  alles mit einem unterdrückten grinsen auf dem Gesicht.
„Hier ist nichts Sir.", erklärt Gwaine.
„Was macht Ihr hier meinen Herren?", frage ich.
„Wir hörten euch schreien.", erklärt Arthur perplex. Jetzt kann ich das Lachen nicht mehr zurückhalten.
Würde es nicht so weh tun, würde ich auch noch weiter lachen, nachdem ich mich schon 5 Minuten vor lachen den Bauch halte. Gwen hat den beiden Männern inzwischen erzählt was passiert ist und jetzt starren beide mich nur genervt an.
„Seit ihr dann auch fertig damit euch über uns lustig zu machen?", fragt Arthur. Ich at,e so tief ein wie mir möglich ist und beruhige mich wirklich wieder.
„Ist Gut. Es war ein durchwachsener Morgen und mir wurde gerade erzählt, dass ich nicht aus diesem Bett aussteigen darf. Lasst mich auch unter Schmerzen lachen.", fordere ich sie auf. Sofort verweichlichen sich ihre Gesichter. Ich gucke aus dem Fenster und sehe, dass die Sonne schon etwas höher am Himmel steht als ich erwartet hatte. Rasch und dann mit zusammen gekniffenen Augen über die schnelle Bewegung, drehe ich mich zu Arthur um.
„Habt ihr Sola schon gefüttert?", frage ich Arthur.
„Wer?", fragt er zurück. Ich glaube mir entweicht die Farbe aus meinem Gesicht, denn plötzlich sieht Arthur mich mit riesigen Augen an. „Ja! Ja, natürlich. Ich denke, er findet mich nicht so gut wie Euch, aber er hat gefressen.", beruhigt er mich.
„Danke.", sage ich fröhlich. Als erstes hat Gwaine verstanden, dass ich nur geschauspielert habe und dann erst Arthur. Jetzt muss Gwaine lachen. Dann erhebt Gwen sich.
„Gut. Ich werde jetzt der Dame helfen sich um zu ziehen und Ihr müsst den Raum dafür verlassen.", erklärt Gwen und schließt die Tür hinter den beiden. „Ihr seit eine echt gute Schauspielerin.", meint sie, während sie mir ein neues Kleid holt.
„Ich wünschte nur, dass das hier geschauspielert wäre.", erkläre ich. Das Sitzen wird langsam anstrengend und schmerzhaft. „Ich kann es jedoch gut vertuschen.", ergänze ich noch.
„Ja das erzählte mir Merlin. Er sagte, Ihr seit Gestern durch die Gänge gelaufen, als täte euch nicht alles weh. Das ist bewundernswert. Wie habt ihr das gelernt?" Gwen kommt zu mir und hilft mir erst das alte Kleid aus zu ziehen und dann das neue an zu ziehen.
„Übung glaube ich.", erkläre ich, während ich noch weiter darüber nachdenke. Langsam legte ich mich wieder hin und starrte wieder an die Decke. „Ich weiß nicht wer meine Eltern sind."
„Oh, Ihr müsst nicht darüber reden, wenn Ihr nicht wollt.", unterbricht Gwen mich lieb. Sie hängt gerade einen Kessel über das Feuer in dem Kamin.
„Ich vertrauen Euch. Außerdem werdet ihr mich jetzt eine ganze Woche lang aushalten müssen. Da sollten wir uns besser kennenlernen, oder denkt Ihr nicht so?"
„Das fände ich wundervoll.", erwidert Gwen.
„Schön. Also ich weiß nicht wer meine Eltern sind. Ich habe nur einen alten Brief, wodrauf ihre Namen verschlüsselt sind und mein Schwert von ihnen. Ich wurde von an sich guten Menschen aufgezogen, aber ich wurde überflüssig, als sie ein eigenes Kind bekamen. Glaubt mir aber, dass das Kind nichts damit zu tun hat. Er war eher wie mein kleiner Bruder und ich liebe ihn, aber für die Menschen wurde ich unsichtbar. Vor dem Jungen versteckte ich das so gut es ging und auch sonst behalte ich meine Gefühle eher für mich. Es ist so deutlich einfacher." Gwen hat sich den Stuhl neben mein Bett gezogen.
„Jetzt erzähle ich jetzt Euch mal etwas von mir.", eröffnet sie mir. Ich drehe meinen Kopf zu ihr und sie lächelt mich warm an.
„König Uther hat meinen Vater ohne Grund getötet und ich bin immer noch hier. Morgana war meine Freundin, bis sie dann auf ihre Schwerster Morgause traf und jetzt sind beide böse. Ich bin aber immer noch hier. Ich war ganz am Anfang im Merlin verliebt. Er war aber nicht schlau genug und hat es glaube ich nicht, ganz verstanden." Wir beide mussten leicht lachen. „Mein Bruder war für mehrere Jahre verschwunden und jetzt ist er Ritter von Camelot und ich könnte nicht stolzer sein. Ich liebe Camelot. Ich habe noch nie wo anders gelebt. Ich habe auch nicht vor jemals zu gehen.", erzählt Gwen sehr ehrlich.
„Das klingt wunderbar. Ich war schon im ganzen Land. Ich bin oft mit Sola einfach los geritten und nach einiger Zeit wieder zurück. Ich habe schon alles gesehen. Vielleicht machen wir gemeinsam mal einen Ausritt. Was haltet ihr davon?"
„Natürlich können wir das gerne machen, aber jetzt müsst ihr erst einmal liegen bleiben." Ich seufze.
„Erinnert mich bloß nicht daran.", beschwere ich mich. Jemand klopft an die Tür und Gwen geht und öffnet sie.
„Mylord." Sie macht einen Knicks. Oh nein, das heißt nichts gutes.
„Eure Schicht in der Küche beginnt gleich, deswegen trete ich meine hier an.", erklärt Prinz Arthur und kommt mit einem Blatt Pergament, einer Feder und einem Tintenfass in mein Zimmer. Gwen macht noch einen Knicks, dreht sich zu mir um, winkt mir zu und verschwindet. Arthur setzt sich an den Tisch in meinem Zimmer und fängt an etwas auf zu schreiben.
„Wie geht es euch heute?", fragt er nach einiger Zeit in der ich ihn ganz genau beobachtet habe.
„Hervorragend.", antworte ich sarkastisch.

Merlins Anderes Geheimnis ff (ABGEBROCHEN)!!!!!!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt