Keiner der Wachen auf Patrouille hat mich bemerkt. Ich bleibe sogar mit diesem doofen rosé farbigen Kleid hängen und gerate dadurch leicht aus dem Gleichgewicht und trotzdem, werde ich von keiner Wache aufgehalten. Darüber muss ich ein ernstes Wort mit Arthur reden. Wenn der überhaupt noch mit mir reden würde. Ich schnappe mir meinen Gürtel, schiebe mein Schwert wieder an die richtige Stelle und dann spaziere ich in die Burg. Leider muss ich an Gaius Tür vorbei und ich kann nicht sehen, ob sie offen oder geschlossen ist. Ich murmle einen kleinen Fluch zu mir selber und probiere dann so unauffällig wie möglich an dieser Tür vorbei zu laufen. Doofer Weise ist die Tür offen und genau als ich vorbeilaufe, dreht sich Gaius zu mir um.
„Mera?", fragt er und ich stoppe.
„Ah hallo Gaius." Ich bleibe stehen und drehe mich leicht verlegen zu ihm um.
„Wieso lauft ihr durch Camelot?", fragt er leicht streng. „Ich habe dir doch 7 Tage Bettruhe verordnet.
„Heute ist der 8. Tag Gaius.", gebe ich zu.
„Oh wirklich?" Gaius kratzt sich am Kopf. Dann herrscht Stille. Ich lege meine Hand in meinen Nacken und unterbreche dann das Schweigen.
„Ich denke, ich sollte gehen." Ich drehe mich gerade zum Gehen, als Gaius seufzt.
„Ich denke, wir sollten reden.", meint er und wieder stoppe ich. „Kommt herein. Ihr habt das Recht, dass ich euch von Euren Eltern erzähle." Jetzt kriege ich doch leichte Panik. Ich wollte immer mit ihm über meine Eltern reden, aber jetzt wo er mir wirklich von ihnen erzählen will, packt mich die Angst. Was ist, wenn ihr mir jetzt erzählt, dass sie mich ausgesetzt haben, da sie mich nicht liebten oder mich nicht wollte. Vielleicht war ich ein Versehen und ein Fehler. Meine Fantasie spielt, wie schon so oft bei diesem Thema, verrückt und mir fallen nur die schlimmsten Erklärungen ein. Ich trete in den Raum, schließe die Tür hinter mir und setzte mich wieder auf die Bank neben den Tisch. Gaius holt sich einen Stuhl und setzt sich vor mich.
„Deine Eltern sind beide alte Freunde von mir."
„Sind? Das bedeutet sie leben noch?" Das sie gestorben sind, fällt also schon einmal weg.
„Ja. Ich denke, dass beide noch leben."
„Ihr denkt?" Jetzt werde ich doch wieder nervös.
„Bei eurer Mutter bin ich mir sicher, aber bei Eurem Vater bin ich mir nicht ganz sicher. Ich habe ihn schon länger als 15 Jahre nicht gesehen. Soweit ich aber weiß, lebt auch er noch." Ich atme einmal beruhigt aus. „Deine Mutter ist eine der nettesten, liebenswertesten, liebevollsten Person, die ich je in meinem schon so langen Leben kennengelernt habe. Auch dein Vater ist ein großer Mann. Er wird jedoch von der Krone verfolgt, weswegen ich ihn zu deiner Mutter schickte. Sie nahm ihn natürlich auf und die beiden verliebten sich. Sie haben einige Jahre zusammen gelebt und dann musste dein Vater wieder fliehen. Sie sind beide tolle Menschen.
„Ja, aber wenn sie so tolle. Menschen waren, warum haben sie mich dann nur mit einem Schwert und einem Brief von Euch in eine Decke eingewickelt im Wald ausgesetzt?" Diese Frage hat mich schon mein ganzes Leben verfolgt und heute bekomme ich vielleicht endlich eine Antwort. Und wenn die beiden auch noch leben, dann kann ich sie auch selber fragen. Ich kann meine Eltern kennenlernen. Davon habe ich schon mein ganzes Leben geträumt. Plötzlich erhebt sich Gaius und das bedeutet nichts Gutes. Er dreht sich von mir weg und schaut auf den Boden.
„Ich werde ehrlich mit Euch sein Mera.", erklärt er und dreht sich wieder zu mir um. Er sieht mir tief Indie Augen als wolle er mich auf irgendwas vorbereiten. Wie schlimm kann es schon sein?
„Ich wusste nicht einmal das ihr existiert." Was? Aber wie? Warum? Mir steht der Mund offen. Bevor Gaius noch etwas sagen kann, stürme ich aus dem Raum. Wie ist das möglich? Haben sie sich so für mich geschämt? Haben sie mich so gehasst? Warum haben sie niemandem von mir erzählt? Warum haben sie mich ausgesetzt? Mir laufen Tränen über die Wangen und ich renne durch die Gänge in Richtung meines Zimmers. Währenddessen laufe ich fast zwei Hofdamen, drei Wächter und Merlin um.
„Hallo Me- Geht es Euch gut?", fragte er mich, aber ich rannte einfach weiter. Endlich bin ich in meinem Zimmer angekommen und nachdem ich die Tür hinter mir zugeschlagen habe, schiebe ich einen Stuhl unter den Griff. So kann niemand rein. Ich will jetzt niemanden sehen. Ich rutsche mit dem Rücken an der Tür auf den Boden, ziehe meine Knie und lasse all die Tränen, die ich mein gesamtes Leben zurückgehalten, unterdrückt und versteckt habe, das Kleid und meine Hose darunter durchnässen.Merlins P.o.V.
Ich und all die Ritter starren hinter der gerade schon wieder geflüchteten Mera hinterher.
„Wie schafft sie es jedes Mal uns dastehen zu lassen, als wären wir Idioten?", fragt Gwaine.
„Wir sind keine Idioten, aber sie ist einfach schlaue als wir alle zusammen.", meint Elyan und da muss ich ihm einfach zustimmen.
„Diesmal können wir sie aber in eine Falle locken.", denkt Leon schnell.
„Wie?", will Percival.
„Sie kommt nur durch zwei Wege von dieser Fläche. Hier durch den Stall und auf der anderen Seite auf durch die Tür auf den Hof. Wenn wir beides bestellen, kommt sie nicht an uns und an dem Essen vorbei.", erklärt Leon. Die Idee ist nicht schlecht. Im Endeffekt entwickelt es sich schon fast zu einer Art Spiel. Die Ritter von Camelot teilen sich in zwei Gruppen auf. Die eine stellt sich vor den anderen Ausgang und die andere bleibt hier. Die Lehrlinge und ich gehen hinter Mera hinterher, damit wir sie in die Falle zwingen. Nachdem wir das geklärt hatten, machten Ich mich mit den 12 jungen Männern auf den Weg. Wir bildeten eine Reihe, sodass sie auch nicht so leicht an uns vorbei kam. Der Junge, welcher damals Meras Schwert hatte und heute einen guten Tipp von ihr bekommen hat, läuft neben mir.
„Sie ist echt beeindruckend.", meint er während wir nach Mera und Sola Ausschau halten.
„Ja das ist wahr.", stimme ich ihm zu.
„Kennt ihr sie gut Merlin?", fragt er mich. Ich schweige. Kenne ich sie gut? Sie hat mir viel erzählt, aber das war eher über belanglose Dinge und nur sehr selten über sich. Bevor ich antworten kann, bewegt sich etwas vor uns und unsere Konzentration bündelt sich darauf. Als wir noch etwas näher kommen, erkenne ich, dass es Sola ist, welcher friedlich am grasen ist. Ich deute den jungen Rittern noch leiser zu sein unentwirrbar schleichen uns an das Pferd heran. Es könnte sein, dass sie wieder auf seine, Rücken liegt und wir sie deswegen noch nicht sehen. Sola hat uns schon lange bemerkt. Er hebt verwundert und misstrauisch den Kopf und beobachtet uns ganz genau. Wir kommen immer näher und er fängt an etwas zu tänzeln. Mera hätte schon lange eingegriffen wäre sie da. Aber sie würde ihn niemals im Stich lassen. Ich gebe das Zeichen, dass wir alle stehen bleiben müssen und die Jungen gehorchen mir. Langsam und vorsichtig nähere ich mich Sola und bald erkennt er mich auch. Während Mera an Bett gefesselt war, habe ich ihn oft besucht und zum Fressen animiert, was aber meistens nichts gebracht hat. Ich tätschle seinen Hals und gucke, ob er irgendwie verletzt ist. Keine Spur von Mera.
„Nur weil sie nicht hier bei ihm ist, heißt das nicht, dass sie gar nicht mehr hier ist. Ich und 3 andere gehen wieder zurück zu den anderen und der Rest geht weiter und hält nach jeder kleinen Bewegung Ausschau. Verstanden?", befehle ich. Alle nicken und 3 Jungen kommen mit mir. Sol folgt uns auch ganz brav, aber auch auf dem Rückweg sehen wir keine Mera. Als wir 4 zu den anderen Ritter zurückkommen, sehe sie uns leicht verwirrt an.
„Wo ist Mera?", fragt Leon direkt.
„Darauf habe ich keine Antwort.", gebe ich ehrlich zurück und führe Sola in seinen Stall. Es wundert mich ehrlich gesagt schon seh, dass er so einfach mit mir mitkommt. Aber vielleicht liegt das daran, dass Mera es ihm so gesagt hat und er mich kennt. Ich hoffe nicht, dass er bei jedem so einfach mitläuft. Als ich Sola sicher in seinem Stall habe, gehe ich auf den Hof um zu gucken, ob die anderen Ritter Mera gefunden haben. Doch da kommt mit Arthur schon entgegen. Ich kann seiner verwirrten Laune ansehen, dass er sie auch nicht hat.
„Dieses Mädchen ist entweder unsichtbar oder einfach nur extrem schau.", murmelt Arthur.
„Ich tippe auf das zweite.", gebe ich zurück. Auch wenn mein Unterbewusstsein damit nicht ganz einverstanden ist. Was ist wenn sie eine Zauberin ist oder so etwas. Schließlich will Kilgharrah mit ihr sprechen. Jetzt stoßen auch Leon, Elyan, Percival, Gwaine, die anderen Ritter der Tafelrunde und die Lehrlinge zu uns.
„Wir sind noch einmal den gesamten Platz abgelaufen, haben jedoch niemanden gesehen Sir.", erzählt einer der Lehrlinge.
„Dann bleibt nur noch das Schloss.", meint Elyan.
„Wer sie als erster findet, dem gebe ich einen Drink in der Taverne aus.", ruft Gwaine und sofort machen sich die jungen Ritter auf die Suche. Auch die Ritter der Tafelrunde lassen sich dieses Angebot nicht entgehen und laufen los. Nur Arthur, Elyan, Percival, Leon, Gwaine und ich bleiben noch etwas stehen. Arthur scheint immer noch angestrengt nach zu denken.
„Wie hat sie das geschafft?", fragt er.
„Das könnt ihr sie selber fragen, wenn ihr sie gefunden und zum Essen gebracht habt.", meint Leon und verschwindet auch. Percival und Elyan folgen ihm.
„Ihr wisst, dass sie nicht essen wird, wenn sie nicht will, richtig Sir?", sprich Gwaine etwas an, was ich mir auch schon gedacht habe.
„Ja, aber jetzt gilt er erst einmal sie zu finden, denn ich für meinen Teil will wissen, wie sie das geschafft hat.", erklärt Arthur, lächelt etwas steif und macht sich dann auch auf den Weg in Richtung von Gaius Gemächern. Gwaine sieht mich an, zieht die Schultern hoch und geht in die andere Richtung.Irgendwelche Vorschläge? Meinungen? Wünsche?
Ich freue mich immer über Feedback. ;)
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Merlins Anderes Geheimnis ff (ABGEBROCHEN)!!!!!!
Fanfiction(A/N) sorry Leute, aber ich habe keine Zeit und Motivation und Ideen mehr diese Geschichte weiter zu schreiben. Vielleicht fange ich irgendwann später noch einmal an, denn eigentlich will ich sie schon zu Ende schreiben. Es tut mir wirklich leid. Ly...