Kapitel 25

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Merlins P.o.V.:
6 Tage sind seit Meras Rückkehr vergangen. Sie ist wieder in ihr altes Zimmer eingezogen und ales scheint wieder beim alten zu sein. Sie streitet mit Arthur sie witzelt mit den Rittern, sie hilft jedem dem sie kann und sie und Sola gehen regelmäßig auf Reitausflüge. Doch obwohl alles normal zu sein scheint, ist etwas anders, sie ist anders. Manchmal erwische ich sie wie sie in ihren Gedanken versinkt und dann reißt sie ihre Augen auf und schreckt aus diesen Tagträumen. Es scheint als hätte sie Angst vor einer Sache, einer Erinnerung oder einer Vision. Ich habe Gaius darüber auch in Kenntnis gesetzt, aber er und sie haben sich noch nicht wieder unterhalten. Ich kann sehen, dass es beide wollen, aber beide zurücktreten bei dem Gedanken. Gerade marschiere ich über den Hof mit einem Eimer voll Wasser und bringe diesen zu Gaius. Ich höre wie die Schwerter der Auszubildenden Ritter auf einander schlagen und wie Arthur Befehlen und Korrekturen über den Platz brüllt. Nachdem ich Gaius das Wasser gebracht habe, werde ich mal schauen, wie die Schüler sich so machen. Doch eine auf mich zu laufende, kleine Gestallt macht mir einen Strich durch die Rechnung. Die Person entpuppt sich nämlich als meine Mutter.
„Merlin!", ruft sie und als ich den Eimer Wasser abgestellt habe, fällt sie mir um den Hals.
„Mutter!? Was machst du denn hier?" ich weiß genau was sie hier macht, aber ich will ihre Bestätigung. Sie löst sich von mir und ihr Blick wird nachdenklich. Es geht also wirklich um Mera.
„Ich glaube, das sollten wir nicht auf dem Königshof sondern bei Gaius besprechen." Sie schaut sich unsicher um und schiebt sich dann an mir vorbei in Richtung Gaius. Tief in Gedanken und natürlich mit dem Eimer unterm Arm, folge ich ihr. Wird sie mir, uns jetzt endlich die Wahrheit sagen? Wird sie auch Mera einweihen? Wird Mutter uns endlich erklären, was damals geschehen ist? Warum haben sie Mera im Wald ausgesetzt? Warum haben sie mir nie von ihr erzählt? All diese Fragen zu denen nur Mutter eine Antwort weiß. Wir betreten Gaius' Kammer und der beäugt Mutter, als hätte er nur darauf gewartet, dass sie auftaucht.
„Hallo Hunith." Seine so warme Stimme beruhigt mich ein wenig. Natürlich will er auch Antworten, doch auch er weiß, dass Mutter hier ist um sie uns zu geben.
„Hallo Gaius. Wie geht es dir?"
„Ach, den Umständen entsprechend. Ich habe mich von dem Schock erholt, den ich hatte als ich erfuhr, dass ihr auch eine Tochter hattet und das aus dem Weg gehen, ist in einer so großen Burg wie dieser eine leichte Übung." ich kan die leichter Verbitterung in seiner Stimme hören und ich weiß auch das Mutter ihn gehört hat. Denn sie seufzt geschlagen und lässt sich auf den nahestehenden Stuhl fallen. Auch Gaius und ich setzen uns auf zwei Stühlen und betrachten meine Mutter erwartungsvoll.
„Vor all diesen Jahren als ich wieder schwanger wurde wussten wir nicht was wir tuen sollen. Merlin wurde gerade 3 und wir bemerkten, dass er kein normaler Junge ist und wir dachten, wir seien einfach nicht in der Lage ein weiteres Kind zu erziehen. Außerdem musste er dann fliehen und ich war komplett alleine und ich war einfach am Ende meiner Kräfte. Dann gebar ich dieses wunderschöne Mädchen mit den so ähnlichen Augen wie Merlins sie hat und ich verliebten mich in dieses Kind. Ich behielt sie für 3 Monate, doch ich bemerkte, dass es zu schwer war noch ein Kind zu ernähren und ich musste mich entscheiden. Hätte ich gewusst wohin er geflohen ist, hätte ich sie zu ihm gebracht, aber er hat mir kein Lebenszeichen gesendet und ich dachte er sei nicht mehr auf unserer Erde. Also entschied ich mich gegen das Mädchen. ich wickelte sie in diese Decke ein, legte sie in dieses Körbchen und legte den Brief von dir dazu. Ich hatte die Hoffnung, dass wenn sie jemand aufnimmt und sie großzieht, dann kann sie dich suchen und mich finden." Mutter weinte. Ich sah sie selten weinen, aber diese Geschichte war die traurigste, die ich je gehört habe.
„Aber Hunith, wie hätte ich denn diesem Mädchen von dir erzählen sollen, wenn ich nicht gewusst habe, dass sie existiert. Sie saß hier in diesem Raum, auf dem Stuhl auf dem du gerade sitzt und ich musste ihr erklären, dass ich nicht wusste, dass sie existiert. Ich sah ihr Herz und jegliche Hoffnung ihre Familie zu finden, zerbrechen und dann rannte sie davon. Sag mir, wie hätte ich ihr von euch erzählen können, wenn du mir nichts von ihr erzählt hast?" Gaius war wütend, aber er hielt sich unter Kontrolle. Ich hatte nicht bemerkt, wie sehr ihn das verletzt hat. Das alles. Das Gefühl als er erfuhr, dass er nichts von ihr wusste. Das Gefühl des Verrats. Der Anblick von Mera als er ihr all das sagen muss. Es hat ihm das Herz gebrochen und das verstehe ich erst jetzt. Mutter schaut auf direkt in Gaius Augen und ich denke, auch sie hat jetzt verstanden, was sie alles falsch gemacht hat.
„Es tut mir Leid Gaius. Ich denke, ich hatte einfach Angst, dass du mich verurteilen könntest." Ihre Entschuldigung ist echt und ehrlich und ich weiß, dass Gaius das schätzt.
„Ist da noch ein anderes Kind, das hier auftauchen kann, von dem ich nichts weiß?", fragt Gaius und wir alle lachen ein bisschen.
„Danke, und entschuldige nach einmal."
„Es ist gut Hunith, aber ich bin nicht der einzige, bei dem du dich entschuldigen musst.", erklärt Gaius und Mutters Blick wechselt zu mir.
„Merlin, es tut mir Leid, dass ich dir nicht von deiner Schwester erzählt habe." ich nicke und schließe sie in meine Arme.
„Ich vergebe dir. Aber eine andere Person fehlt noch.", erkläre ich als ich mich von ihr löse. Ihr Gesichtsausdruck wird nachdenklicher.
„Könnt du ihr etwas über sie erzählen, damit ich weiß, wie ich mit ihr reden kann?", fragt Mutter vorsichtig.
„Natürlich.", antworte ich direkt fröhlich. Ich springe auf und fange gestenreich and zu erzählen. „Oh Mutter, sie ist eine tolle Frau. Sie ist liebreizend, herzlich, wunderschön, nett, stark, mutig, höflich, sie siezt sogar die untersten Angestellten und hilft allen und jedem. Jeder der mit ihr redet, fühlt sich gleich ein Stück besser. Sie kann kämpfen wie keine zweite und sie hat das größte Herz, das ich kenne. Es schlägt aber vor allem und jedem für ihr Pferd. Ich habe noch nie so eine tiefe Bindung gesehen. Sie sind unzertrennlich und keiner kann ohne den anderen leben. Ich glaube selbst Prinz Arthur wird immer wieder von ihr überrascht. Sie hat es sogar geschafft, dass sie ihm 2 ganze Tage lang ihren Namen verschwieg, bis er sie mit Respect behandelte. Sie ist so schlau, dass sie es geschafft hat all den Rittern und zukünftigen Rittern zu entkommen. Aber nicht irgendwo, nein, auf dem Trainingsplatz und dem folgenden Grasring, der um die Burg führt. Eigentlich gab es nur zwei Ausgänge und sie ist uns trotzdem entkommen. Sie hat auch minimale Mängel. Als Leon sie einmal verrückt genannt und dann hat sie all die Strohpuppen auf dem Trainingsplatz zerstört und ist zusammengebrochen. Dann musste sie 7 Tage im Bett bleiben. Als sie endlich wieder raus konnte ist sie direkt aus geritten. Das war schon krass. Und nachdem Gaius ihr das sagen musste, ist sie weggeritten und wurde entführt. Aber dieses Mädchen ist schlau sie hat all ihre Entführer getötet, bis auf zwei, aber dank Sola, das Pferd konnte wir sie finden und retten. Jetzt ist sie wieder hier und ich glaube, sie trainiert gerade mit den zukünftigen Rittern. Ich wollte eigentlich zu ihnen gehen und mir die Show anschauen. Es ist immer sehr unterhaltsam wie sie mit den Rittern diskutiert und gewinnt." Ich lache bei der Erinnerung an das letzte Mal als Sir Leon mit ihr diskutiert hat über die schlauere Art das Schwert zu halten. Im Endeffekte hat sie ihn besiegt und er musste nachgeben. Es war zum totlachen. Ich beobachte, wie sich Mutters Gesichtsausdruck während meiner Erzählungen ändert. Als ich die beiden fragend betrachte, wechseln auch die einen Blick.
„Geh doch schon einmal vor Merlin. Hunith und ich kommen später nach.", erklärt Gaius. Ich nicke und stürme fast aus dem Raum.

Meras P.o.V.:
„Robin du musst das Schwert höher halten.", brüllt Arthur über den gesamten Platz. Seit heute Morgen kurz nach Sonnenaufgang foltert er die Jungen jetzt schon und langsam geht es mir auf die Nerven, wie er mit ihnen umgeht. Ich gehe z ihm und stelle mich neben ihn.
„Arthur, die brauchen eine Pause."
„Unsinn! Die brauchen Training. Irgendwann müssen sie Stunden lange, vielleicht sogar Tage lang Wache halten und wachsam sein. Nur so finden wir die besten Ritter im ganzen Königreich.", erklärt er mir mit eiskalter, härter Stimme.
„Wenn ihr sie vorher schon umbringt, werdet ihr gar keine Ritter finden.", kontere ich und ich kann Gwaine, der sich neben uns gesellt hat, schmunzeln sehen. Wir drei beobachten die immer noch gegeneinander kämpfenden zukünftigen Ritter.
„Ich habe eine Idee. Wir machen eine kleines Spiel.", schlage ich grinsend vor.
„Wir sind hier nicht um Spiele zu spielen. Wir sind hier um zu trainieren."
„Ja, ja, das Spiel beinhaltet beides. Außerdem wette ich, dass du verlieren wirst." Das macht den Kronprinzen hellhörig.
„Redet weiter.", fordert er mich immer noch kalt, aber doch interessiert auf.
„Ihr last die Jungen jetzt gehen und ausruhen. Dann nach Mittag reitet ihr alle raus in den Wald. Ich bin dann schon lange da und habe mich versteckt. Ich werde natürlich kleine Hinweise zurück lassen, damit ihr auch eine Chance habt. Ihr und eure Ritter müsst mich finden. Meine Füße werden den Boden nicht berühren und ich nehme Sola mit mir. Wer mich als erster berührt, hat gewonnen. Das Spiel ist zu Ende, wenn die Sonne unter gegangen ist. Wenn einer von euch gewinnt, werde ich nie wieder in Euer Training eingreifen, nur wenn ihr es verlangt."
„Und was ist, wenn ihr, was ziemlich unwahrscheinlich ist, gewinnt?", fragt Arthur nach. Jetzt kommt der Part, der alles zerstören kann.
„Ihr last mich mit trainieren und wenn ich bestehe, werde ich Ritter von Camelot, so wie jeder Lehrling hier." Ich höre geschocktes Einatmen von umherstehenden, die unserer Konversation zu gehört haben. Die Ritter fangen natürlich direkt an zu tuscheln. Und die sagen, dass wir Frauen schlimm sein. Lächerlich. Arthur zögert. Das macht mich leicht nervös. Dann dreht er sich zu mir und streckt die Hand aus.
„Deal" Ich ergreife sie und schüttle einmal kräftig.
„Deal" Das ist meine Chance. Während Arthur den anderen Rittern das Spiel erklärt, mache ich Sola fertig. Erst zögere ich, ob ich ihn in voller Montur reiten sollte, aber besser ist es. Dann habe ich alles bei mir, um mich im Notfall zu verteidigen. Ich denke, Sola spürt, dass mir das heute sehr wichtig ist, denn er ist voll und ganz konzentriert. Plötzlich kommt Merlin in den Stall gestürmt und macht neben mir halt.
„Hallo Mera!"
„Hallo Merlin! Wie geht es dir?"
„Den Umständen entsprechend. Gaius und Arthur sind echte Qualen." Ich kichere leise und nicke zustimmend.
„Aber ihr scheint gut gelaunt zu sein. Freust du dich auf deinen Ausritt?"
„Ja, aber da ist noch mehr!" Ich quietsche fast, was uns beide überrascht.
„Ach ja?", fragt Merlin neugierig.
„Ja. Nach heute, werde ich Ritterin auf Camelot sein."

Und hier ist der nächste Teil. Wie findet ihr ihn?
Wird Mera es schaffen und die Ausbildung zur Ritterin anfangen dürfen?
Wann wird man sie mit ihrer Mutter konfrontieren?
Haut raus:

Vorschläge?

Verbesserungen?

Meinung?

LG Sarah

Merlins Anderes Geheimnis ff (ABGEBROCHEN)!!!!!!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt