Kapitel 3

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Meras P.o.V :
Wieder treibe ich Sola über Stock und Stein, dieses Mal aber von Camelot weg. Ich muss Gaius finden. Er könnte meine Eltern kennen. Ich habe in unserem Haus einen Brief von ihm gefunden, was bedeutet, dass er meine Eltern kannte, oder vielleicht auch noch kennt. Leider haben sie in einer verschlüsselten Sprache und mit Codes geschrieben, weswegen ich ich nur seinen Namen herausfinden konnte. Im Brief standen die verschlüsselten Namen: Dragornliba und Hithnormu und Nidragerl. Ich weiß nicht nicht einmal wer von den beiden mein Vater und wer meine Mutter und wer der oder die dritte ist. Gaius muss einfach etwas wissen. Sonst werde ich nie herausfinden wer meine wahre Familie ist. Als Baby wurde ich ausgesetzt und dem Tod überlassen, aber die Druiden haben mich aufgenommen und groß gezogen. Sie haben mich aber nie die Magie gelehrt und das ist auch gut so. Jetzt fällt mir plötzlich wieder ein woher ich den Namen Merlin kenne. „Emerys und Arther sind die jeweilige Seite einer Medaille. Sie werden in Camelot die Magie zurückbringen. Sie werden unterstützt von der reinen und ehrlichen Stärke und feuerroten, wahrhaftigen magischen Liebe. Halten sie zusammen, sind sie unbesiegbar, bis in alle Ewigkeit." Lautet eine Legende der Druiden. Bevor ich ging um Gaius zu finden, belauschte ich jedoch noch ein Gespräch zwischen den ältesten.
„Die Legende ist wahr!", sagte der eine.
„Emerys ist da und beschützt den zukünftigen König.", berichtete ein anderer.
„Wie ist sein Name?", fragte jemand.
„Merlin."
„Wer sind Stärke und Liebe?" Diese Aussage hat mich verwundert. Ich dachte immer, dass das einfach nur die normalen Eigenschaften und Gefühle. Stärke und Liebe halt, aber den Druiden nach, sind das Personen. Vielleicht einer der Ritter? Nach diesem Gespräch bin ich davon geritten und das in Richtung Camelot.
Ich und Sola sind inzwischen wieder beim Waldrand angekommen. Ich bringe ihn in den Trab und halte die Augen nach Gaius offen. Ich reite immer tiefer in den Wald. Ich weiß ungefähr wo gute Kräuter stehen und reite die Plätze ab. Ich komme dem Tal der gefallenen Könige immer näher und plötzlich höre ich lautes Gebrüll und Hilferufe. Ich greife in die Tasche, die an meinem Sattel und hole meinen Helm raus. Während ich ihn aufsetzte, bringe ich Sola in den Galopp und lenke ihn in die Richtung der Rufe. Ich hole mein Schwert aus der Scheide und springe kurz vor den lauten Rufen vom Pferd. Sola bleibt ganz ruhig stehen und ich betrachte die Situation. Vor mir geht es einen kurzen Teil runter und dort ist eine Lichtung. Ein alter Mann kniet in der Mitte der Lichtung und hat den Kopf gesengt. Um ihn herum stehen 4 oder 5 Männer und 2 Frauen. Alle sind bewaffnet. Ich gehe zurück zu Sola und überlege, was ich tun könnte. Ich gucke in meine Tasche und finde einen kleinen Bogen und Pfeile. Ich lächle als ich das kleine Geschenk eines der jungen Druiden betrachte.
„Er passt in deine Tasche und ist nicht so offensichtlich wie ein großer.", hat er erklärt. Er ist auch irgendwie in diese Legende eingewickelt und das macht mich extrem traurig. „Mordred und Arthur sind der gegenseitige Untergang. Keiner von den beiden kann leben, solange der andere überlebt." So lautet die Sage und ich hasse sie. Mordred ist ein wunderbarer kleiner Junge und wie mein kleiner Bruder. Gut er ist nicht mehr so klein, da er nur 3 Jahre jünger ist als ich und ich generell eher kleiner, aber er ist trotzdem wie mein kleiner Bruder . Als ich den kleinen Bogen und die Pfeile in meiner Hand wiege, sehe ich, dass dort über all ein M eingraviert ist. Ich muss alle Pfeile im Kopf versenken, da sie zu klein sind um sie aufs Herz zu feuern. Ich lege mich also wieder an den Rand über den Abgrund und ziele. Mein Schwert liegt griffbereit direkt neben mir und ich ziehe als erstes auf den, der die ganze Zeit schon um den alten Mann in der Mitte kreist. Er hebt gerade sein Schwert um den Mann zu töten, als ich den kleinen Pfeil fliegen lasse. Er trifft genau und durchbohrt den Kopf des Mannes. Der fällt zu Boden und eine der beiden Frauen schreit auf. Ich schieße den nächsten Pfeil genau gezielt ab und treffe den nächsten Mann. Jetzt drehen sie sich alle um sich selber um den Schützen zu finden. Ich ducke mich weg und habe eine Idee. Ich kann sie aber erst in die Tat umsetzte, wenn ich noch mindestens einen Mann getötet habe. Aber ich gehe zu einer anderen Stelle, Ziele, lasse den Pfeil fliegen und treffe. Der nächste Mann geht zu Boden. Es leben also nur noch die beiden Frauen, von welchen aber die eine über dem toten Körper des ersten Mannes liegt. Es stehen auch noch 3 Männer und jetzt kann ich meinen Plan in die Tat umsetzten.  Ich schneide mir selber eine Wunde am Bein, welche aber nicht tief ist. Sie muss auch nur bluten. Dann gehe ich ein paar Meter zurück und fange hysterisch an zu weinen und zu schreien. Ich renne auf die Lichtung zu und falle vor einer der Frauen auf die Knie. Sie hält mir ihr Schwert vor den Kopf und sieht mich einschüchternd an.
„Bitte helft mir. Da draußen ist ein Mann.", schluchze ich. „Er hat meinen Ehemann umgebracht und mich verletzt." Ich bewege mein verletztes Bein und die Frau lässt ihr Schwert sinken.
„In welche Richtung ist er gerannt?", fragt einer der Männer. Ich zeige in die Richtung von der der letzte Schuss kam. Wenn sie da lang rennen, treffen sie nicht auf Sola und ich kann den alten Mann weg bringen.
„Hatte er einen Bogen dabei?", fragt die Frau über der Leiche des Mannes schluchzend. Ich nicke.
„Wir saßen einfach. Nur zusammen um ein Feuer und dann, dann hat er auf die Liebe meines Lebens geschossen und ihn getötet." Zum Ende hin schreie ich die Worte hysterisch. Die Frau, die mich gefragt hat wohin „der Mann" gerannt ist, steht langsam auf und wischt sich ihre Tränen weg.
„Ich will Rache!" knurrt sie. Die anderen nicken und sie nehmen sich ihre Taschen und gehen in die Richtung in die ich gezeigt habe.
„Wartet!", meint einer der Männer. „Was machen wir mit ihm und mit ihr?", fragt er die Frauen.
„Ich kann nicht gut laufen. Ich passe auf ihn auf während ihr den Mann tötet.", schlage ich vor. Die Frauen nicken mit zu und machen sich auf den Weg. Alles lief so, wie ich es wollte. Kaum kann ich ihre Schritte nicht mehr hören, wende ich mich dem alten Mann zu.
„Geht es dir gut Kind? Willst du mit mir über das was dir widerfahren ist reden?", fragt er fürsorglich. Ich wische mir die Tränen weg und lächle ihn freundlich an.
„Über was genau? Dass ich Sie gerade gerettet habe, oder das wir vielleicht jetzt schnell verschwinden sollten?", meine ich und stehe auf.
„Aber was ist mit deinem Bein?", fragt er verwirrt.
„Nur eine oberflächliche Wunde. Mir geht es gut." Mit einem Dolch, den ich aus meinem Schuh ziehe, schneide ich das Seil mit dem die Hände des Mannes verbunden waren durch. Der reibt sich die Handgelenke und steht dann auf. Ich pfeife einmal und höre dann, wie Hufe auf dem Boden klappern. Da kommt auch schon Sola angelaufen und ich helfe dem alten Mann auf seinen Rücken.
„Wir sollten hier schleunigst weg. Die werden nicht lange dem imaginären Mann nachlaufen. Ich gehe noch schnell zu den Leichen, ziehe ihnen die Pfeile aus dem Schädel, denn die sind mir zu wichtig damit sie hier bleiben. Der alte Mann verzieht angewidert das Gesicht und ich zucke mit den Schultern. „Jetzt können sie sich schön ärgern und wir sind in Sicherheit.", erkläre ich, greife Solas Zügel und führe in von der Lichtung.

„Wer seid ihr?", fragt mich das alte Mann nach einiger Zeit.
„Mera.", antworte ich knapp und sehe dann zu ihm auf. Er hat langes grau-weißes Haar und müde Augen. „Wer seid ihr?"
„Gaius.", antwortet er sanft. Ich starre ihn ungläubig an. Dann drehe ich mich wieder nach vorne und führe stumm weiter.
„Ich habe nach euch gesucht und euch auch noch gerettet, das hatte ich nicht erwartet.", murmle ich vor mich hin.
„Was war das mein Kind?", fragt Gaius nach.
„Nichts Wichtiges. Ihr müsst nach Camelot, richtig?" Es fühlt sich nicht richtig an in so einer Situation ihn nach meinen Eltern zu fragen.
„Das ist richtig. Kennen wir uns?"
„Ich kenne sie, sie aber nicht mich.", antworte ich und den Rest des langen Weges schweigen wir. Dadurch, dass wir nur im Schritt gehen können, kommen wir lange nach dem Sonnenuntergang erst an.  Ich helfe Gaius von Sols Rücken und will gerade wieder Richtung Taverne gehen, da hält er mich auf.
„Ich muss ihr Bein noch verarzten.", meint Gaius und ich drehe mich wieder um.
„Macht euch darum keine Sorgen. Wie ich schon sagte, ist die Wunde nur oberflächlich.", lehnte ich ab.
„Sie kann sich dennoch entzünden und ich bin Arzt. Es ist meine Pflicht Menschen zu helfen.", bestand er darauf. Ich seufzte und gab nach.
„Na gut, aber ich muss Sola noch absatteln." Da kam plötzlich an Diener an.
„Das kann ich euch für euch machen.", bot er an.
„Nein danke. Ich mache das lieber selber. Das ist nicht gegen Euch gerichtet, es hat nur etwas mit einer Routine und so etwas zu tun. Ist das ok?", frage ich Gaius und den Diener gleichzeitig. Der Diener scheint noch davon überfordert zu sein, dass ich auch ihn mit der Höflichkeitsform angesprochen habe und nickt in nur ganz kleinen Bewegungen. Als ich zu Gaius gucke, ni kg auch der mir zu und ich führe Sola in den Stall, den ich heute Morgen auch schon hatte. Dort sattle ihn ab und reibe ihn mit etwas Stroh trocken. Dann wische ich mit einem alten Lappen noch das Blut von meinen Pfeilen und meinem Schwert und gebe Sola noch einen Apfel.
„Du warst heute wieder aller größte Spitzenklasse.", erkläre ich ihm und er stupst mit der Nase gegen meine Schulter um mir zu sagen, dass ich das auch war. Ich lache leise und mache mich dann auf den Weg in Gaius Gemächer.

Merlins Anderes Geheimnis ff (ABGEBROCHEN)!!!!!!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt