Kapitel 14

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Warum geht mir dieses Mädchen so sehr unter die Haut? Sie ist frech, nervig, besserwisserisch und dumm. Aber gleichzeitig ist sie auch schlau, geschickt, selbstbewusst, wunderschön, stark, mutig. WIE KANN DIESE KOMBINATION ÜBERHAUPT EXISTIEREN?!! Ich laufe in meinem Zimmer auf und ab bis Merlin in mein Zimmer platzt.
„Was ist Merlin?", frage ich harsch.
„Sie ist aufgestanden!" Sofort stürmen wir beide aus meinem Raum und gehen in das Zimmer nebenan. Dort steht Mera neben ihrem Bett und guckt uns beide selbstsicher an.
„Legt Euch wieder hin!", befehle ich ihr. Sie verschränkt ihre Arme vor der Brust und schüttelt mit dem Kopf.
„Bitte Mera, legt euch wieder hin. Zumindest setzt Euch wieder hin. Für das Stehen seid ihr noch zu schwach.", probiert Merlin es freundlich. Doch der letzte Satz war ein Fehler.
„Dummer Zug Merlin.", zische ich ihm leise zu während wir die immer sturer drein blickende Mera anschauen.
„Ich bin nicht schwach!", protestiert diese.
„Nein, so meinte ich das auch nicht.", probiert Merlin die Situation zu retten.
„So hast du es aber gesagt." Jetzt klingt sie wie ein kleines Kind. Ich lasse meine Arme an meinen Körper fallen und rolle mit den Augen. „Wollt ihr auch etwas sagen Herr Prinz.", provoziert sie mich. Plötzlich schwankt sie aber auch noch und muss sich an dem Stuhl neben ihrem Bett festhalten.
„Ja. Legt Euch wieder hin!"
„Nein." Wieso ist sie so stur? Jetzt werde ich aber wütend. Ich zeige mit strengem Finger auf sie und starre ihr tief in die Augen.
„Ich bin dein Prinz und ich befehle dir, dass du dich wieder hin legst!", befehle ich ihr wieder. Sie starrt mich jetzt schockiert am.
„Raus!", knurrt sie. Ich nehme die Hand runter und schaue sie fragend an.
„Wie bitte?", frage ich immer noch leicht aggressiv. Mera fängt an wackelige Schritte auf mich zu zumachen.
„Ihr hört mir jetzt einmal ganz genau zu. Ich lasse mich nicht befehligen. Auch nicht von einem Prinzen. Außerdem habt ihr noch immer nicht das Recht mich anzuschreien oder anmaßend zu werden. Ihr könnt mich gerne morgen hier raus holen oder hängen lassen oder was auch immer Euch lieb ist, aber jetzt verlasst ihr dieses Zimmer. Auf der Stelle!" Mera steht noch neben ihrem Bett, aber wir starren uns gegenseitig an und dann drehe ich mich um und verlasse stürmisch den Raum.

Meras P.o.V:
Was fällt diesem Prinzen ein mich so anzubrüllen und herumzukommandieren? Jetzt ist nur noch Merlin im Raum. Aber die plötzliche Kraft welche mir beim Gehen half, verlässt mich wieder und ich muss mich auf dem Bett abstützen. Merlin eilt mir zu Hilfe und hilft mir mich auf das Bett zu setzten.
„Mera?", spricht Merlin mich an.
„Ja?", frage ich leise.
„Es tut mir wirklich leid Euch das zu sagen, aber ihr müsst wirklich im Bett bleiben.", meint er vorsichtig.
„Merlin. Ich glaube nicht, dass ich das kann.", gebe ich ehrlich zu. „Ich bin noch nie länger als ein paar Tage an einem Ort geblieben. Meine Familie ist dann immer umgezogen. Außerdem vermisse ich Sola so unfassbar."
„Glaubt mir, er vermisst Euch auch. Er lässt die ganze Zeit den Kopf hängen und selbst wenn Arthur ihn füttert und bewegt, macht er das auch nur minimal." Bei Merlins Beschreibungen kommen mir die Tränen. Mein bester Freund leidet und ich bin nicht nur dafür verantwortlich, ich kann es auch noch nicht ändern. Merlin sieht die Tränen und setzt sich neben mich auf mein Bett.
„Je öfter Ihr aufsteht, desto länger werdet Ihr in diesem Zimmer bleiben müssen." Er hat Recht.
„Dann werde ich jetzt die nächsten Tag mein Bett nicht mehr verlassen." Fasse ich einen ernsten Entschluss.

Ich halte mein Versprechen und bleibe die nächsten 4 Tage wirklich in meinem Bett. In diesen Tagen hat mich weder der Prinz noch Gaius besucht, was mich nicht weiter stört. Ich habe mich noch weiter mit den Rittern, Merlin und Gwen angefreundet und alle Bücher, die mir der Prinz gebracht hat, durchgelesen. Gerade sitzt Gwaine neben mir und plötzlich kommt Gwen mit Merlin als Gefolge in das Zimmer gestürmt.
„Mera!" Als sie bemerkt, dass Gwaine neben mir sitzt, stockt sie, macht einen kleinen Knicks und grinst mich dann breit an. „Heute ist der 7. Tag!", meint sie fröhlich.
„Morgen dürft Ihr wieder aufstehen." Auch Merlin grinst mich breit an und als ich zu Gwaine schaue, lächelt auch der mich mit einem Lächeln von einem bis zum anderen Ohr an. Dann quietsche ich einmal vor Freude. Danach müssen wir alle einmal lachen.
„Ich freue mich so auf morgen. Da kann mich dann niemand aufhalten."
„Ich glaube, dass wird auch niemand probieren.", meint Merlin lachend.
„Also ich hätte das nie geschafft.", gibt Gwaine zu.
„Ich hatte aber auch meinen Grund warum."
„Und der war?", fragt Gwaine nach. Ich sehe zu Merlin, der warm lächelt.
„Sola." Endlich sehe ich ihn morgen wieder. „Wir machen morgen erst einmal einen Ausritt.", erkläre ich.
„Ihr solltet es aber nicht übertreiben.", gibt Gwen zu bedenken.
„Glaubt mir, ich werde morgen schon nicht auf Strohpuppen einschlagen." Wieder müssen wir alle lachen.
„Auch keinen Lehrling anbrüllen?", fragt Gwaine.
„Ich glaube, der hat immer noch ein Trauma davon.", meint Merlin und ich muss an den armen Jungen denken und schaue zu meinem Schwert, welches auf dem Tisch liegt. Sir Elyan hat es mir am 3. Tag aus dem Stall mitgebracht, als er mit aufpassen dran war. Wir drei reden noch ein wenig und dann geht die Sonne unter. In wenigen Stunden sehe ich meinen besten Freund nach 7 Tagen endlich wieder. Ich lege mich also hin und probiere schnell einzuschlafen. Es funktioniert leider nicht so schnell wie ich es eigentlich wollte, aber irgendwann konnte ich dann doch einschlafen.

Sobald die ersten Sonnenstrahlen durch mein Fenster scheinen, bin ich schon wach. Ich schlage meine Decke zurück, setzte mich hin und setzte meine Füße auf den Boden auf. Dann drücke ich mich vom Bett und stehe. Endlich! Ich springe vor Freunde ein paar mal in die Luft, ziehe mir meine Hose schnell unter das rosé farbige Kleid, greife mir meine Schwert und lege es mir um die Hüfte und renne dann barfuß die Gänge der Burg entlang. Kein einziger meiner Muskeln tut weh. Ich fühle mich wie neugeboren. Bald schon bin ich an der Eingangstür angelangt, renne die Treppen runter und zum Stall. Ich verharre kurz in der Tür um mir Sola anzuschauen und die anderen Pferde nicht zu erschrecken. Er bemerkt direkt meine Anwesenheit und wiehert vor Freude. Ich laufe zu seinem Stall und falle ihm um den Hals.
„Oh Sola! Ich habe dich so sehr vermisst." Sola wiehert leise, als würde er mir zustimmen und legt seinen Kopf um meine Schulter. Mir kommen sogar die Tränen vor Glück. Die Tränen sickern aber in Solas Fell und ich ziehe ihn noch ein bisschen enger an mich. Sola schnaubt einmal zufrieden und dann löse ich mich von ihm.
„Ich gebe dir jetzt etwas zu fressen und dann machen wir einen schönen, langen Ausritt, einverstanden?", frage ich ihn. Er schnaubt wieder und ich nehme das als ein Ja. Ich mache unsere tägliche Futterroutine und esse selber eine Möhre. Nachdem wir beide aufgegessen habe, trense ich ihn und schwinge mich auf seinen Rücken. Da noch alle schlafen, ist niemand auf den Straßen und wir galoppieren durch die Unterstadt. Sobald wir aus Camelot raus sind, überlasse ich Sola die Führung und juble einfach nur vor Freude. Wie dieses Gefühl vom Fliegen vermisst habe.

Merlins P.o.V.:
Wie jeden Morgen stehe ich mit der Sonne auf, greife mir ein kleines Brot von Gaius und gehe um den Prinzen auf zu wecken. Als ich an der Eingangstür vorbei komme, sehe ich eine Person in einem Kleid über den Hof in Richtung Stall rennen. Schnell erkenne ich an den krausen roten Haaren und an dem Schwert an ihrer Hüfte, dass es Mera ist. Kurz überlege ich, ob ich ihr hinterher gehen soll, aber ich entscheide mich dafür, dass ich sie in Ruhe lasse. Sieben Tag im Bett zu liegen, ist für mich unvorstellbar. Sie hat dafür meinen größten Respekt verdient. Und das alles hat sie nur für ihr Pferd gemacht. Sola hat in den letzten Tagen immer weniger gefressen und war auch äußerst unmotiviert als Arthur ihn hat laufen lassen. Er ist meist einfach direkt wieder in den Stall gegangen und stand dort den ganzen Tag nur rum. Ich muss schon sagen, deren Verbindung ist unbeschreiblich. Ich denke noch weiter über Mera und Sola nach während ich zum Zimmer vom Prinzen komme. Gwen kommt mir jedoch entgegen.
„Ah Gwen. Du hast den Morgen frei. Sie ist wahrscheinlich schon lange aus Camelot raus geritten.", erkläre ich ihr schnell.
„Danke Merlin. Das habe ich mir irgendwie schon gedacht.", meint sie lächelnd. „Es ist wunderbar, dass diese Tage endlich vorbei sind."
„Ja. Nur, dass Arthur ihr jetzt wahrscheinlich nicht mehr aus dem Weg gehen kann.", gebe ich zu bedenken.
„Das ist er nicht wahr? Auch Gaius hat sie kein einziges Mal besucht und nach ihr geguckt." Das ist mir auch aufgefallen. Irgendwas muss da passiert sein. Jedes Mal wenn ich ihn auf Mera ansprach, wich er meinen Fragen aus.
„Das ist mir auch aufgefallen, jedoch muss ich jetzt Arthur wecken. Einen schönen Tag noch Gwen.", verabschiede mich und gehe zu Arthurs Tür. Ich wecke ihn wie immer und wie immer motzt er mich an, dass er noch schlafen möchte. Auch wie immer zähle ich auf, was er machen muss und dann steht er auf und ich helfe ihm, sich an zuziehen. Das Prinzen es nicht selber hinkriegen sich umzuziehen ist mir immer noch ein Rätsel.
„Ihr müsst heute jedoch nicht Sola bewegen Sir.", erkläre ich, während ich ihm sein Frühstück hinstelle.
„Wieso nicht?", fragt, er kurz bevor er sich ein Stück Würstchen in den Mund schiebt.
„Mera ist wahrscheinlich schon lange aus Camelot raus.", erzähle ich während ich zum Fenster spaziere.
„Was?!", Arthur springt auf.

„Beruhigt Euch. Heute ist der 8. Tag." Ich schiebe die Vorhänge zurück und sehe gerade wie Mera mit wehenden Haaren aus dem Tor galoppiert. „Korrektur, sie ist jetzt weg." Arthur lässt sich wieder auf seinen Stuhl fallen und seufzt laut.
„Gut. Dann habe ich eine Sache weniger am Tag.", meint er kalt. Ein guter Lügner ist er auf jeden Fall nicht. Sie lässt ihn nicht kalt und das weiß ich ganz genau. Ich muss aber irgendwie das Thema wechseln, sonst muss ich auch noch über die unvorstellbaren Dinge, die an den Tagen ihrer Ankunft passiert sind.
„Gab es schon irgendwelche Zeichen von Morgana und Morgause?", frage ich. Wieder seufzt Arthur.
„Es ist, als sei sie vom Erdboden verschluckt worden." Das ist ernüchternd.

Irgendwelche Vorschläge? Oder Verbesserungen?

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Merlins Anderes Geheimnis ff (ABGEBROCHEN)!!!!!!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt