Soul of Dragon

Soul of Dragon 14

Nachdem wir unser Reiseziel festlegten schwiegen wir den Rest des Fluges.
Ich genoss die Aussicht in vollen Zügen.
Die Sonnen strahlte hell und hatte bereits ihren höchsten Punkt verlassen.
Als mir in Warlo an kamen dämmerte es bereits ein wenig.

'Wir bleiben hier.' ,befahl Alyeria den anderen Drachen und legte sich im Schutz der Bäume hin.

'Bis später.' ,verabschiedete ich mich von den Drachen und ging mit Ajdscha, Kovu und Tarko ins Dorf.

Der Regen hatte mittlerweile den Ruß von den Hauswänden abgewaschen und den Geruch von verkohlten und Toten weg gespült.
Jedoch sah man dem Dorf trotzdem an was hier passiert war.

'Wo ist das Rathaus von dem du gesprochen hattest?' ,fragte Tarko und stellte sich neben mich.
Sein Blick schweifte durch die beschädigten Straßen und über die zerstörten Hauswände.
Ich wirkte neben ihm viel kleiner und zierlicher als in Wirklichkeit war.

'Da! Wo der Turm mit der großen Uhr ist.' ,zeigte ich ihm und deutete mit dem Finger auf das Rathaus.
Die Uhr hatte auch nich keiner intakt gesetzt.
Sie Zeite 3 Uhr an und ich war mir sicher, dass wir es nich nicht so spät hatten.
Warlo befand sich wie in einem Jahre langen Schlaf und wirkte nicht gerade lebendig.
Als hing ein dunkler Schatten über diesem Dorf.

'Glaubt ihr, dass wieder Menschen im Dorf leben?' ,grübelte Ajdscha und blickte prüfenden die Häuser an.

Die Straßen waren wie leer gefegt, nur flüchtig huste ein Schatten an uns vorbei.

'Kommt drauf an...sie verstecken sich anscheinend noch immer in den Häusern und kommen nur raus wenn es nötig ist.' ,vermutete Kovu und ging weiter.

Ich merkte die Blicke der Menschen in meinem Nacken, machte mir jedoch keine weiteren Gedanken darum.
Sie hatten Angst vor uns. Sie würden uns nichts tun und sich nicht blicken lassen.

Am Rathaus angekommen klopfte ich an der großen Tür, die von dem selben alten Mann wie vor längerer Zeit geöffnet wurde.

Als er mein Gesicht erblickte weiteten sich seine Augen.
Ich wusste jedoch nicht ob dies ein gutes oder schlechtes Zeichen war.

'Was kann ich für euch tun?' ,fragte er unsicher und machte einen Buckel.

'Wir wollen dir nur ein paar Fragen stellen.' ,erwiderte ich ruhig.
Ich merkte, dass der alte Mann mir langsam vertraute und er an sich schon etwas sicherer geworden war.
Er öffnete die Tür einwenig mehr um uns Einlass zu gewähren.
Schweigend gingen wir ihm hinterher.

'Wie kann ich euch behilflich sein?' ,krächzte er und blickte meine Reisegefährten misstrauisch an.

'Wie hat sich der Zustand in Warlo verändert?' ,tastete ich mich langsam vorran.
Ich wollte ihn nicht direkt überrumpeln.

'Einwenig besser...viele sind aus dem Gebirge zurück gekehrt. Ausserdem haben sich die Soldaten verzogen.' ,erklärte er uns zuversichtlich und ein funken Hoffnung durch zuckte seine alten und grauen Augen.

'Ich weiß, denn...' ,fing ich an.
Ich wand meinen Blick unsicher meinen Reisegefährten zu, denn ich wusste nicht ob ich weiter sprechen sollte.

'...denn Phorus ist tot. Bald wird jemand neues auf den Thron steigen und wir hoffen, dass es jemand von der echten Königsfamilie sein wird.' ,vollendete Kovu meine Worte.
Er sprach langsam, damit uns der alte Mann besser folgen konnte.

'I-ist das Wahr?' ,stammelte er.

'Ja. Er starb durch ihren Pfeil.' ,antwortete Ajdscha und deutete auf mich.

Dem alten Mann klappte die Kinnlade nach unten und er blickte mich an als sei ich Geist.

'Du hast uns alle gerettet...' ,flüsterte er und ein Lächeln machte sich auf seinem Gesicht breit.

'Weißt du vielleicht ob es noch Nachkommen des echten Königs gibt? Der Legende nach soll seine Schwanger Frau entkommen sein.' ,erzählte Tarko dem alten Mann.

'Nein, ehrlich gesagt kann ich mir eh nicht vorstellen im Drachengebrige zu überleben.' ,sagte er Kopfschüttelnd.
Seine Freude verließ ihn sofort und er blickte betrübt auf den Boden.

'Es ist eine kahle Gegend dort und der Hunger frisst einem in den Verstand. Alle die es wieder Leben hierher geschafft haben meinen wahrhaftig Drachen gesehen zu haben.' ,sprach er verdutzt und sah uns an als hätten wir eine Erklärung auf dieses für ihn unerklärliches Fänomen.
Als ob er es für total verrückt und unvorstellbar fand, dass es Drachen gab.

'So absurd ist das gar nicht...' ,rutschte es mir heraus.
Sofort schlug ich mir die Hände vor den Mund und betreute es etwas gesagt zu haben.
Dafür erntete ich böse Blicke von Ajdscha, Kovu und Tarko.

'Wie meinst du das?' ,harkte der alte Mann verwundert nach.

Ich schlugte.
Eigentlich wollte ich die Wahrheit sagen, jedoch wollte ich nicht das Geheimnis der Drachenreiter verraten.

'Ähm...' ,stammelte ich unsicher und knete nervös meine Hände.
Wenn ich meine Worte nicht richtig wählte wusste ich, dass ich eventuell einen großen Fehler begangen habe.
Ich schlugte schwer, was sollte ich nun sagen?