Am nächsten Morgen machten sich alle Aufbruch bereit.
Ich packte gerade einige Dinge in Alyerias Satteltasche, als Tarko zu mir kam.'Wo warst du letzte Nacht?',fragte er und begutachtete mich besorgt. Seine grünen Augen musterten mich eindringlich.
'Ich konnte nicht mehr schlafen...' ,antwortete ich und sofort stach es in meinem Kopf.
Darauf hin massierte ich meine Schläfen um den Schmerz zu reduzieren.'Du hast schlecht geträumt, oder?' ,fragte er mich weiter aus.
Woher wusste er das?
Ich sah ihn fragend an.
Und seine Miene nam einen besorgten Blick an.'Ich kenne dich Saria.' ,murmelte er und strich mein zerzaustes Haar hinter meine Ohren.
'Ich weiß...' ,sagte ich und setzte ein gezwungens Lächeln auf.
Das Thema war mir unangenehm und ich wollte nicht weiter darüber reden.Tarko strich mir sanft über den Oberarm, ehe er zu Kovu ging und die Menschen um sich versammelte.
Er und Kovu verstanden sich wirklich gut, was man vor einiger Zeit nicht von ihnen behaupten konnte.Ich hielt mich den Rest des Tages im Hintergrund.
Ich war müde und ausgelaugt, Alyeria war die einzige mit der ich redete.
Ansonsten verständigte ich mich durch einen kurzes lächeln oder nicken.
Alle Menschen um mich herum merkten, dass ich keine Lust hatte zureden oder irgendeine Entscheidung treffen wollte. Das konmten Tarko und Kovu eh besser als ich.'Danke.' ,sagte die alte Frau, als Kovu ihr auf Werles Rücken half.
Sie war schon alt und hatte steife Glieder. Vom Kopf her war sie aber noch sehr fit.
Wenn Werles sie nicht getragen hätte, hätten wir sie verloren oder in großen Zeitverzug gekommen.Als die Dämmerung uns einholte suchten wir einen geschützen Platz um Rast zu machen, denn wir waren alle müde und kraftlos.
Die jenigen, die noch einigermaßen bei Kräften waren gingen auf die Suche nach essbaren.
Doch zu denen gehörte ich dieses mal nicht.
Ich schlief auch als einer der ersten ein, ohne jegliches Essen im Magen.
Doch mir ging es so schlecht, dass ich mir sicher war das mir das Essen wieder hoch gekommen wäre.Ich hing an einer steilen und felsigen Wand.
Verzweifelt suchten meine Füße halt, doch sie rutschten ab und einige Steine fielen in die Tiefe.
Es war so tief, dass ich den Boden nicht sehen konnte.
Nur den schwarzen Nebel.
Mit dem stechenden Geruch von Verwesung.
'Ich schaff es nicht! ' ,schrie ich hoffnungslos und einige heiße Tränen liefen über mein Gesicht.
Ich wusste nicht was dieser Traum mir sagen wollte...
Plötzlich bildeten sich aus dem Nebel riesige Pranken, die nach mir Griffen.
Ich spürte keine Berührung, doch etwas riss mich von der Wand.
Erst die eine, dann die andere Hand.
Schreiend viel ich in die tiefe und schloss die Augen um den auf Prall nicht mit zubekommen.Ich schreckte auf und sah mich schwer atmend um...
Es war still, das Feuer erloschen und alle am schlafen.Es war nur ein Traum... redete ich beruhigend auf mich ein und mein Puls beruhigte sich nach langem warten.
Seufzend legte ich mich wieder hin und schaute in den bewölkten Himmel.
Was bedeuteten diese Träume?
Träume die so unendlich real waren, dass ich wenn ich aufwachte nie wusste ob dies wirklich passiert war.
Meistens wusste ich zuerst auch gar nicht wo ich mich gerade befand oder ob ich in Sicherheit war.Die nächsten Tage verliefen ähnlich wie die anderen.
Doch heute regnete es.
Seit dem wir im Drachengebrige waren regnete es nie.'Wir sollten uns einen Unterschlupf suchen. Sonst erkälten wir uns.' , sagte Kovu und blickte sich um. Seine Granit farbenden Augen musterten die Umgebung.

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Soul of Dragon
Fantasy~ 2. Band, Soul of Dragon ~ Nach der Schlacht, in der der schreckliche König Phorus gestürzt wurde, brechen Saria und ihre Freunde auf eine Reise auf, um den rechtmäßigen Thronfolger vom Darley zu finden. Doch viele Hindernisse stellen sich ihnen in...