𝟬𝟮𝟳 𝗠𝗼̈𝗴𝗹𝗶𝗰𝗵𝗲𝗿 𝗡𝗲𝘂𝗮𝗻𝗳𝗮𝗻𝗴

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(Info.: Dies spielt sich am selben Tag wie bei dem von Maurice aus dem letzten Kapitel ab, nur um Missverständnisse zu verhindern. Dazu hat diese Situation auch ein paar Stunden vor dem POV von Maurice stattgefunden)

D/n POV

Am nächsten Morgen hatte ich eine Nachricht von Moritz erhalten, und nach einigem Nachrichten Austausch hatten wir uns dazu entschlossen unser Gespräch in der Realität weiterzuführen, weshalb er etwas eine halbe Stunde später auch schon mit seinem Rad vor unserer Tür stand. Mir kam die Idee das mein altes Fahrrad sicher auch noch in der Garage stehen müsste, doch bevor ich dazu überhaupt kam erblickte mich bereits mein Vater und rief mir nach „In beiden Rädern fehlt Luft..da es ja so lang nicht mehr benutzt wurde." Sagte er und ging zurück in den Laden. Etwas enttäuscht drehte ich mich zurück zu Moritz „naja dann lauf ich eben neben her-„ –„Ach quatsch. Früher hast du auch nicht immer unbedingt dein Rad gebraucht! Ab auf den Lenker mit dir" gesagt getan. Nachdem wir unsere Balance gefunden hatten, konnten auch wir es nicht lassen unsere Handys zu zücken und ein paar Erinnerung's Videos und Fotos zu machen, als Vergleich zu den ‚guten alten Zeiten'. Wir kamen an einem Weiher an, an welchem wir schon früher mehrere Stunden zusammen verbracht hatten. In meinem Gedächtnis erschienen mir einige hochkommende Erinnerungen, wie wir beispielsweise Frösche gefangen hatten, versuchten zu Angeln, Schwimmen und auch Eislaufen gewesen waren genauso wie die Tiefgründigen aber auch lustigen Gespräche welche wir hier geführt hatten. Bei dem Gedanken entfuhr mir ein Seufzer und ich stieg endlich vom Lenker ab damit er sein Fahrrad beiseite schmeißen konnte und wir zusammen den Steg betraten. Wir setzten uns wie sonst auch an den Rand und ließen die Beine taumeln. „D/n?" kam es von meinem neben an welcher gerade das Wasser oder seine Füße betrachtete, was genau es der beiden Optionen war konnte ich nicht deuten. „Hm?" Reite vollkommen für ihn um fortzufahren „Ich hab Jo eingeladen. Ist das okay?" Etwas perplex und überrascht sah ich ihn an „Ich weiß ja nicht ob ich von ihm genauso wie von dir glücklich in Empfang genommen werde." Kam er zögernd von mir „Ach wo. Bin ja da." Versicherte er mir, das änderte nicht an meinem blöden Bauchgefühl. Jo, oder lang Johannes, war ein guter alter Schul- und sogar Kita Freund von mir gewesen, allerdings kam es zu heftigen Streitereien nachdem Manu und ich ein paar Monate lang zusammen gewesen waren. Zudem nahm er es mir sicher übel auch von heute auf morgen einfach in den nächsten Zug gestiegen zu sein und neu zu beginnen, ohne mich von irgendjemandem wirklich zu verabschieden. Ich bemerkte wie mich ein paar Blaue Augen ansahen als wolle er versuchen in mein Herz zu sehen, natürlich misslang ihm dies. Ein paar Zentimeter neben seinem Kopf sah ich allerdings aus der Ferne, durch Gebüsch einen etwas Schlaksigen Kerl zu uns laufen. Mir war sofort klar gewesen das dies Jo sein müsse und ich merkte wie sich ein Kloß in meinem Hals bildete. Ich spürte plötzlich eine gewisse näher kommende wärme, sah auf den Steg und beobachtete wie Moritz wohl gerade nach meiner Hand greifen wollte um mich entweder zu beruhigen oder vor dem weglaufen zu hindern, ich zog allerdings weg. Etwas erstaunt sah er mich dem entsprechend auch an, ich wollte seine freundlich beabsichtigte Geste nicht falsch interpretieren aber dennoch war mir bewusst das es sich für mich schlecht anfühlen ,wenn ich dies zulassen, würde. Bevor er etwas sagen konnte drehte er sich wieder Richtung Jo um und erhob sich um mit ihm ‚brüderlich' einzuschlagen. Mir war glatt entfallen wie gut und lange sich die zwei eigentlich schon kannten, den ich für meinen Teil hatte sie für die längste Zeit wirklich nur als separate Freunde, somit waren wir erst in den letzten Schuljahren mal zu einer dreier Gruppe geworden welche allerdings auch zerfallen war und dazu führte das ich dummerweise den Kontakt zu beiden verloren hatte, und naja wie es von dort an weitergegangen war kannte man bereits. Er sah mich an als würde er mich zum Aufstehen auffordern und Moritz tat es ihm gleich, weshalb ich mich darauf einließ und ihm aus Freundlichkeit einfach nur zuwinkte und etwas zu leise „Hey" aus mir heraus brachte. Etwas überrascht stürmte er auf mich zu und umarmte mich fest, allerdings nicht stark genug um mir die Luft aus der Kehle zu schnüren weshalb ich erleichtert war das er anscheinend nicht vorgehabt hatte mich hier auf der Stelle umzubringen. Als er sich endlich von mir löste sah er mir mitten ins Gesicht „Bin so Froh das du dich dazu entschlossen hast weder herzukommen!" Ohne mir mehr Zeit für eine Antwort zugeben fiel er mir direkt wieder in die Arme und entschied sich die Umarmung noch etwas in die Länge zu ziehen. Etwas perplex sah ich von ihm auf und rüber zu Moritz welcher ein breites Grinsen mit einem Touch von Triumph breit auf den Lippen trug. Kaum hatte sich die Umarmung wieder gelöst ging Moritz auf uns beide zu, legte seine Hand auf meine Schulter und musste mir mal wieder wie in guten alten Zeiten unter die Nase reiben das er Recht hatte „Ich sagte doch er würde dir nicht den Kopf abreißen-„ Kurze Stille traf ein, doch Jo verstand was genau er damit meinte und stieg in die Anspielung mit ein „Ach wieso sollte ich den auch D/n? Mich wundert es eher das Moritz es nicht getan hat, nachdem man solch etwas von ihm doch auch eher erwarten würde als von mir." Er setzte noch ein leichtes Grinsen auf und ich war ihm im ersten Moment unheimlich dankbar dafür, Moritz sozusagen ebenso eins ausgewischt zu haben. Dieser fand dies allerdings nicht allzu lustig, was meine Gedanken wiederrum den Ansporn gab genauer darüber nachzudenken, weshalb er den damals wütender als Johannes gewesen sein könnte? Schließlich hatten ich und er im Vergleich zu Jo und mir damals kaum Streitereien gehabt, erst recht bezogen auf Manu. Nun fand ich es allerdings ebenso lächerlich gedacht zu haben das der dünne, aber gutherzige und einer meiner besten damaligen Freunde, mir etwas anhaben und böse nehmen könnte. Tatsächlich war Moritz eher derjenige gewesen welcher lange an vergangen Streitereien festhielt und es auch gern wieder zur Sprache brachte, weshalb es mich nun erst recht wunderte weshalb er mir seine, die mir eigentlich sonst so bekannte Seite, bisher überhaupt nicht gezeigt zu haben. Das sich ein Mensch so rapide bei solch einer eigentlich fest gefahrenen Eigenschaft, welche er seit dem ich mich erinnern kann ihn gekannt zu haben, geändert hatte! Allerdings wollte ich mich nun doch lieber auf das Wesentliche konzentrieren welches in diesem Fall das freudige Zusammentreffen zwei meiner engsten Freunde gewesen war. Die Nachrichten von meinen Freunden aus der anderen Stadt, hatte ich bisher gut ignorieren können und sogar geschafft der Verlockung zu wiederstehen diese zu öffnen. Lara war wohl so verzweifelt gewesen das sie sogar begonnen hatte mir E-Mails zu schreiben, das könnte der eine Grund dafür sein, die andere Möglichkeit wäre gewesen das sie wieder mal ihr Handy kaputt gemacht, oder verloren hatte. Und wenn sie seit meiner Abwesenheit mit unserem ‚Bar Hobby', nenne ich es jetzt einmal, weiter gemacht hätte, würde es mich erst recht nicht wundern wenn Option 2 der Grund dafür gewesen wäre. Wir setzten uns gemeinsam auf ein kleines Stück Grad welches auf der anderen Seite des Steges war, und unterhielten uns über Gott und die Welt. Im Laufe des Gesprächs fanden wir heraus dass Moritz wohl gemeinsam mit seinem Vater seine Mutter hier zurück gelassen hatte, sich mit ihm allerdings verkrachte weshalb er wiederrum zu ihr zurückkam. Jo war der einzige von uns dreien der das Örtchen nie verlassen hatte. Er hatte eine Ausbildung als Gärtner begonnen welche definitiv zu ihm passte da es schon immer eine Faszination der Natur gegenüber besaß. Und wenn man vom Teufel sprach, begann er bereits ein paar Blumen vorsichtig aus dem Boden zu ziehen und diese allesamt sorgfältig zusammen zu flechten. Zur Schulzeit hatte man sich immer lustig darüber gemacht dass Jo sich im Gegensatz zu den meist anderen Jungen nicht versteckte und auch nicht für seine feminine und zugleich weiche Seite schämte. Den noch konnte er natürlich durch all den Druck der Außenwelt diese nicht ganz ausleben weshalb ich ihn immer gerne mal zu mir eingeladen hatte um ihm Kleider von mir zu geben welche er wiederrum anprobieren und auch gerne mit Nachhause nehmen konnte. Dadurch das seine Eltern leider nicht wirklich so offen waren was das Thema anging, musste er besonders vorsichtig sein, nachdem man ihn einmal erwischt hatte, hatte er von dort an mein Angebot abgeschlagen und eine Zeit lang sogar begonnen sich dafür zu schämen es gerne zu haben Kleider zu tragen, und wie diese meist sanft im Wind schwing wenn er ein paar Pirouetten drehte. Dadurch das ich nicht wusste ob Moritz in die damaligen Geschehnisse mit eingeweiht wahr, entschloss ich mich damit Jo nicht unabsichtlicher Weise bloßstellen zu wollen und ihn später mal darauf anzusprechen wenn sich die Möglichkeit ergibt.

Zufall ||Maudado FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt