Kapitel 5

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Erwin

Ich saß niedergeschlagen auf der Treppe meines Hauses und hielt den Kopf in meinen Händen fest. Levi Ackermann! Hatte mich aus seinem Haus verscheucht! Wie konnte er nur, nachdem er mir gestern gestanden hatte, dass er mich liebte? War er vielleicht doch wie all die anderen und wollte nur Sex und nichts weiter? Aber so schien er gar nicht zu sein. Er war so nett und freundlich in den Interviews und hatte so viele gute Dinge getan. Dabei schien er aber im Hintergrund immer traumatisiert. Er hatte einmal von seiner Kindheit berichtet, als es dsrum ging, dass ihm ein Zeh fehlte. Er meinte, dass sein Vater ihn einst mit einer Axt angefallen hatte. Statt das Gesicht traf er aber seinen Fuß, da Levi ausgewichen ist. Auch als Kind hatte ihn das Leben eingeholt. Seine Mutter war gestorben als er vier war und daraufhin wurde sein Vater zum Alkoholiker und hatte Levi gehasst und geschlagen.
Seine Kindheit war nicht die beste. Ich fragte mich, ob sich das Verhalten seines Vaters auf ihn ausgetragen hatte. Die Reporterin, die dieses Interview mit ihm geführt hatte, hatte das jedenfalls nicht nachgefragt, weil sie Mitleid geschoben hatte.
Wieso nur verliebte ich mich immer in die traumatisierten Männer?!
"Hey! Erwin!" Rief plötzlich eine männliche Stimme aus der Ferne, die mir ziemlich bekannt vorkam. Gespannt zu sehen wer es war, drehte ich mich zu dieser Person um und schaute Mike in die Augen, der auf mich zukam. Ich hatte ja ganz vergessen, dass ich heute frei hatte, da die Titan Theke geschlossen hatte.
Sofort wischte ich mir die Tränen weg, die mir in kleinen Tropfen die Wangen hinunter rinnen.
"Hey..." Murmelte ich ihm zu und schluchzte kurz, um meine Trauer zu unterdrücken.
Mit schnellem Schritt kam Mike auf mich zu und sah auf mich hinab.
"Hast du dich ausgesperrt, oder warum sitzt du hier auf der Treppe?" Fragte er kalt.
"N- Nein... ich hab den Schlüssel hier." Sagte ich und sah nach unten, damit er nicht sehen konnte, wie ich weinte. Doch natürlich merkte er es, da er ja so einen guten Riecher dafür hatte.
"Erwin? Was hast du?" Fragte er leicht besorgt. Murrend über meine Tränen schaute ich zur Seite und versuchte verzweifelt aufzuhören mit dem weinen.
"Ich... ach. Ist egal." Murmelte ich und schaute auf meine Hand. Mike hockte sich neben mich und legte mir mitleidig eine Hand auf die Schulter.
"Hey. Ich seh doch, dass es nicht egal ist, Kumpel. Komm. Steh auf und geh hinein. Du musst aus der Kälte raus." Sagte er und kramte den Haustürschlüssel aus meiner Jackentasche, um hinter mir die Tür aufzuschließen. Ich schaute nur weiter auf meine Hand und erinnerte mich daran, wo sie letzte Nacht überall war. Sie striff an seinem muskulösen Rücken entlang, tastete seine Haare ab und knetete seinen Arsch und seinen großen Schwanz. Die Erinnerungen daran frustrierten mich noch mehr und ich ließ erneut eine Träne aus meinem Auge fließen.
Mike kam hinter mir wieder zu und setzte sich neben mich. Dabei fasste er mir an die Wange und fühlte dessen Temperatur.
"Komm schon mit. Du solltest dich aufwärmen. Deine Wange ist ganz kalt." Sagte er fürsorglich und reichte mir die Hand. Durch Frust und Trauer hindurch ergriff ich diese und baute ein wenig Vertrauen in Mike auf.
Er führte mich ins Haus und setzte mich auf die Couch. Während er wegging, um die Tür zu schließen, wischte ich mir erneut die Tränen weg, damit ich nicht wie ein armseliges Kaninchen vor meinem Arbeitskollegen und bislang längstem Freund saß.
Er setzte sich neben mich und legte mir die Jacke ab und eine warme Decke um. Dankend kuschelte ich mich in diese hinein und sah zu Grunde.
"Willst du drüber reden?" Fragte er langsam. Ich begann zu nicken und traute mich nicht ihm in die Augen zu sehen.
"Schieß los. Ist wer gestorben oder hat dir jemand das Herz gebrochen?" Fragte er schließlich.
"Das zweite... glaub ich." Murmelte ich.
"Wer war es?!" Knurrte er und wirkte leicht aggressiv dabei. Erschrocken blickte ich in seine Augen, die von Wut gefüllt mir entgegen funkelten.
"Es war Levi." Sagte ich und wimmerte leicht. Wenn Mike wütend auf jemanden war, dann sollte sich dieser in Acht nehmen. Bei Levi aber... da wollte ich nicht, dass Mike ihm wehtut. Levi schien so zierlich und schwach. Als würde er zusammenbrechrn, sobald Mike ihn nur anhauchte.
"Welcher Levi?! Ich kenne nur einen und dass ist dieser Levi Acker-" Er unterbrach sich selbst, um sich mein Gesicht anzusehen. Ich hatte meinen "doch. Du weißt, was ich mein'..."- Blick aufgesetzt und schaute ihn verlegen an.
Mike's Gesicht wandelte sich zu einem überraschten wimpern.
"Oh..." Flüsterte er ahnend und schaute mich mit offen stehenden Mund an. Ich erzählte ihm alles, was passiert war. Dass Levi erst betrunken war und ich ihn nach Hause fahren musste, dass er mir dann an den Arsch gefasst hat und wir daraufhin miteinander geschlafen hatten und wie er mir gesagt hat, dass er mich liebte und mich am nächsten Morgen einfach abgewiesen und aus dem Haus geworfen hatte.
"So ein kleiner Bastard..." Murmelte Mike, als ich fertig wurde. Ich hüllte mich leicht eingeschüchtert in die Decke und sah auf meinen kleinen Tisch, der in der Mitte von meinen zwei Sofas stand.
Für einen Moment war Ruhe zwischen uns. Ich schaute auf meinen Tisch und Mike schaute nachdenklich mit herunter gezogenen Augenbrauen in den Flur. Mit einem kurzen Blick in seine Richtung musterte ich sein Profil. Er sah ja wirklich nicht schlecht aus. Und ich konnte mir gut vorstellen, wie es wäre, wenn wir zwei stattdessen zusammen kommen würden...
Nach einem nachdenklichen Augenblick entschied ich, die Ruhe zu unterbinden:
"Was siehst du vor, jetzt zu tun?" Fragte ich leicht besorgt um Levi und klammerte mich fest in die Decke.
"Wo wohnt dieser Wichser?!" Knurrte Mike schließlich. Er schien nicht ganz er selbst zu sein. Er wollte wohl wirklich seine Rache ausführen... für mich.
Ich zuckte zusammen und schaute wieder zu Boden.

Rock Me Up   (Eruri Fanfiction By Rockostic)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt