Polizeieinsatz

252 17 10
                                    

Joe

Nachdem der Krankenwagen und auch die Polizei endlich weg sind, laufe ich unruhig in der offenen Küche, auf und ab. Ich hätte Mia viel früher Bescheid geben sollen, dass Evgenia in der Stadt ist. Es hätte so einiges verhindern können. Aber wie in Gottes Namen, hätte ich sie erreichen sollen? Ich mein, sie war quasi verschwunden, bis Chris mir von einer Entdeckung erzählte und dann war es auch nur eine Vermutung und wieder nichts Standfestes. Diese verfluchte Pute, ich habe Mia damals schon gesagt, dass sie sie nicht unterschätzen soll. Evgenia ist keine Frau, die mit sich spielen lässt und auch wenn es so aussah, als würde sie keine Rache nehmen, hat sie es getan. Okay, das war gelogen. Sie hat ihren perfekten Rachefeldzug studiert. Jedes Detail. Und jetzt versucht sie mit allen Mitteln, Sebastian gegen sie aufzuhetzen und wenn ich raten dürfte, könnte ich glatt behaupten, dass dieses Kind nur eine reine Erfindung ihres gebrochenen Egos ist. Mehr nicht. Und das ist schon immer ihre Problemzone gewesen.
"Schatz...", höre ich Chris hinter mir und ich drehe mich schnell zu ihm um.
"Was ist?" Herrisch und genervt sehe ich ihn an. Muss er mich jetzt stören, wo ich so schön in Gedanken war?! 
"Sebastian ist bei ihr, mach dir nicht so viele Gedanken darüber."
"Mache ich aber, weil ich es geahnt habe. Mir war klar, dass Evgenia ihre Rache durchziehen wird, sie ist genauso gestört wir Mark. Und auf dieses Level des Wahnsinns kommt man nicht so einfach." Ich rede mich richtig in Rage und erst als Chris seine Hände an meine Wangen legt und ein leichtes Schmunzeln auf seine Lippen kriecht, atme ich durch.
"Hol Luft, Babe. Sebastian wird sich von ihr distanzieren."
"Wenn du denkst, dass das alles war, dann hast du dich geschnitten. So einfach gibt sie nicht auf."
"Ich kenne aber auch Sebastian. Er wird nicht zulassen, dass Mia etwas passiert. Die Schwangerschaft ist doch erstunken und erlogen. Glaubst du wirklich, Sebastian schenkt dem auch nur einen Funken Glaubhaftigkeit, wenn er jetzt endlich hat, was er so lange wollte? Ich denke nicht." Ja, mir geht es ja auch nicht um Sebastian in dem Punkt. Er kann glauben was er will, selbst wenn er den Kaiser von China für einen Zwitter halten würde, würde es dennoch nichts daran ändern, dass Evgenia noch lange nicht mit Mia fertig ist. Sie kommt extra nach Boston, wusste, wann Mia abgehauen ist, alles. Da soll mir einer sagen, diese Frau ist kein Psycho. 
"Du hast recht." Seufzend gebe ich ihm nach, weil ich viel zu aufgebracht bin, um mit ihm zu diskutieren. "Lass uns schlafen gehen, morgen sieht die Welt schon anders aus. Außerdem müssen wir noch ein paar Dinge regeln." 
"Oh, du glaubst gar nicht, wie sehr ich mich auf den Juwelier freue." Mit einem breiten Grinsen zieht er mich an der Hüfte zu sich, legt seine Lippen auf meine und knurrt gegen meinen Hals. "Und wie sehr ich mich jetzt auf dich freue."


Sebastian

Schlafend liegt sie neben mir und als wäre alles ein Traum, betrachte ich sie. Auf der rechten Seite gedreht, die Hand unter meinem Kopf abgestützt und meine Augen auf sie gerichtet, streiche ich ihr mit der linken Hand, einzelne Strähnen aus ihrem Gesicht. Sie wirkt so unnahbar, hat sich kaum geändert und fühlt sich dennoch an, wie eine Fremde. Das Gefühl, welches ich seit Jahren für sie habe, ist nicht verschwunden. Mit jedem weiteren Tag wird es stärker und mein Verlangen nach ihr extremer, dennoch habe ich das Gefühl, dass nicht Mia vor mir liegt, sondern eine völlig fremde Frau. Sie kannte meine Ex, jetzt kennt sie Evgenia. Es fühlt sich an, als wären unsere Wege bestimmt sich zu treffen, auf der anderen Seite könnte Mia eine große Prüfung für mich sein. Sie ist etwas Besonderes, keine Frage. Und jeden weiteren Tag, an dem sie nicht an meiner Seite ist, fühlt es sich an, als würde ich mir selbst fehlen. Doch zwischen uns sind so viele ... unausgesprochene Geheimnisse, so viel Vergangenheit von ihr, die ich nicht kenne und sie mir nicht freiwillig erzählen wird. Ist es wirklich das Richtige? Ist sie ... die richtige Frau? Wäre Genia nicht aufgetaucht, hätte sie mir nie davon erzählt, das weiß ich. Und ich muss sie dazu bringen, mir alles zu sagen. Ich will mit dieser Frau mein Leben verbringen, aber wenn sie nur Geheimnisse vor mir hat, wird es keine schöne Zukunft werden. Nicht, dass ich denke, dass sie mir nicht die Wahrheit sagt, aber wenn ich sie nicht frage, wird sie gar nichts sagen und das wird mein Verderben. Keine Ahnung, warum sie so viel vor mir geheim hält. Oder mir nicht erzählen will, aber es ist kein gesunder Grundbaustein. Sie liebt mich, das sehe und spüre ich, aber sie liebt auch Tom. Und genau das ist der springende Punkt, der mich jetzt nicht schlafen lässt. Er berührt sie, er spürt sie, küsst sie, bringt sie zum Lachen. Schier so, als würde ich ihr nicht ausreichen. 
"Ich sehe dich denken." Müde schweifen meine Augen zu Mias Gesicht, die blinzelnd vor mir liegt und mein linker Mundwinkel hebt sich an. 
"Dann bist du blind."
"Tch." Ich beuge mich zu ihr vor und küsse sanft ihre Lippen. "Wieso ... schläfst du nicht?"
"Ich kann nicht glauben, dass du vor mir liegst. Dass ... das alles hier, endlich wahr ist."
"Lüge." Sie kenn mich einfach zu gut. Tief atme ich durch und rutsche näher an sie, lege mein Gesicht in ihre Halsbeuge und ihre rechte Hand in meine. Unsere Finger verschließen sich automatisch und mein Brustkorb steht in Flammen. 
"Ich ... kann nicht aufhören daran zu denken, wie viele Geheimnisse du vor mir hast. Ich ... wusste nicht einmal, dass du Evgenia kennst."
"Zwischen uns war immer nur Sex, Sebastian." Mit ihrer linken Hand fährt sie durch mein Haar und ich genieße ihre Berührungen. Das hat mir alles so gefehlt ... "Ich wollte nie, dass du so viel von mir erfährst und Evgenia war oder ist viel mehr ein Kapitel, dass ich nie irgendjemandem erzählt habe oder es nie vorhatte zu erzählen. Sie ist eine falsche Natter und gefährlich."
"Habe ich gesehen. Geht es dir besser?", lenke ich ab, als ich sehe, dass sie darüber reden will und es nicht geheim halten will. Aber jetzt darüber zu reden würde nichts bringen. Ich will einfach nur ihre Nähe genießen. Mehr nicht. 
"Ja. Danke, wer auch immer den Krankenwagen gerufen hat." Leicht grinse ich und suage ihren Duft in mir auf. Sofort reagiert ihr Körper auf meine Lippen an ihrem Hals und sie dreht den Kopf zur Seite. Ich löse meine Hand von ihrer, wandere damit ihren Körper hinauf, Streife ihre perfekten Brüste und lege meine Hand an ihren Hals. Sie schluckt, das spüre ich unter meiner Hand und langsam küsse ich ihre Haut. Diese Frau hat viel zu viel Einfluss auf mich.

Ihre Nähe reicht aus und ich verliere die Kontrolle über mich und meinen Körper. Ihre Finger krallen sich in mein Haar, als ich sie leicht meine Zähne spüren lasse und vorsitichg umgreife ich ihren Hals.
"Obwohl du so angeschlagen bist, bist du unersättlich."
"Das, was du mir gibst, kann mir keiner geben", haucht sie, als sie den Kopf zu mir dreht und fängt meine Lippen in einem Kuss auf. Meint sie damit auch Tom?
Gierig erwidere ich ihn und Stütze mich über ihr ab. Mein Schwanz pulsiert in meiner Hose, die ich mir noch nicht ausgezogen habe und unter mir fühle ich, wie sie ihre Beine weitet und aufstellt.
"Wir sollten das nicht tun", hauche ich gegen ihren Hals und keuchend legt sie den Kopf in den Nacken.
"Ich kann an nichts anderes mehr denken, wenn du in meiner Nähe bist." Ganz so, wie früher.
Ich küsse ihren Hals aufwärts und ihre Hände verlieren sich wieder in meinen Haaren. Ihre Brust bebt und ich sehe die Gänsehaut auf ihren nackten Schultern.
"Bleib einfach liegen."
"Was?!" Verwirrt sieht sie mich an, doch nicht zwinkerte ihr nur zu, ehe ich schnell ihre Lippen küsse und mein Shirt, dass sie trägt, mit einer hastigen Bewegung zerreiße. Erschrocken schreit sie auf, doch sofort liegt meine Hand auf ihren Lippen.
"Sch" sage ich und grinse breit. "keine Bewegung, kein Ton." Starr sieht sie mich an und verwirrt senke ich meine Augenbrauen. "Nicken solltest du schon, Miaschatz." Manchmal ist sie so ... Ich weiß nicht, diese Art genau das zu tun, was ich sage und es wörtlich zu nehmen, lässt mich grinsend den Kopf schütteln, doch gleichzeitig härter werden, weil ich weiß, dass sie alles tut was ich von ihr verlange. Und das ohne Kompromiss.
"Sebastian", keucht sie und beschert mir dadurch Gänsehaut. Keine Frau hat meinen Namen je so schön gestöhnt. Keine Frau durfte es je nach ihr, keine andere Frau wird es je tun. Nur Mia.
"Ich liebe es, wenn du meinen Namen stöhntst." Mit der linken Hand fahre ich über ihre Brüste, massiere sie und entlocke ihr noch mehrere Seufzer, ehe ich die Decke von ihr reiße und meine Hand sich in ihrer Hose verliert. Sofort kommt sie mir mit ihrem Becken entgegen und stöhnt, als ich schließlich auch ihre Hose von ihr verbannt habe.

Ihr Körper, ihr Herz, ihre Seele ...

Alles gehört mir.

Mir allein.

Und ich werde Tom niemals dulden.

Das schwöre ich bei meinem Namen.

Herbstregen -Sebastian Stan / Chris Evans Buch2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt