Kapitel 19

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*Amara*

Mein Bein schmerzte weshalb ich mich leicht an die Wand hinter mir anlehnte. Direkt neben mir war ein riesiges Fenster. Die Sonne schien und die Vögel zwitscherten fröhlich vor sich hin. Es würde ein wirklich schöner Tag werden. Doch darauf konnte ich mich nicht konzentrieren denn meine Gedanken schienen verrückt zu spielen. Verzweifelt rieb ich mit meinen Händen über mein Gesicht. Ich war nicht geflohen um hier das selbe Schicksal zu erleiden. Wütend drehte ich mich daher wieder in die Richtung des Alphas. "Ich werde nie wieder in deinem Bett schlafen" meine Stimme klang leise und dennoch zeigte sie keine Schwäche. Es wunderte mich, so hatte ich noch nie mit einem Alpha gesprochen. Schon gar nicht mit dem König. "Verdammt nochmal!" fluchte da auch der Alpha schon los und stürmte auf mich zu. Mein Puls beschleunigte sich. Ich hatte eine Grenze überschritten, definitiv. Bei mir angekommen drückte mich Arijan an die kalte Wand , er wirkte gefährlich und schüchterte mich ein. Doch ich würde den Blick nicht senken. Ich hatte nichts falsch gemacht - es war mein Körper. "Du willst mit deinem eigenen Mate nicht in einem Bett schlafen? Verdammt, jede andere würde töten um meine Mate zu sein und du machst den Eindruck als würdest du lieber vor mir weglaufen als nur noch eine Minute in meiner Nähe zu verbringen? Wie kannst du es denn nicht fühlen?" seine braunen Augen durchbohrten die meinen. Sein Körper zitterte leicht und offenbarte mir wie sehr er sich gerade versuchte unter Kontrolle zu halten. Sachte nahm er meine Hand und führte sie zu seiner nackten Brust. "Fühlst du wirklich nichts wenn du mich berührst? Fühlst du keine Verbindung?" Arijan klang schon fast verzweifelt als ich es nicht schaffte etwas zu erwidern. Er dachte also ich sei seine Mate? Er war verrückt. Ich hatte keinen Mate, ich würde ihn daher auch nie finden. Es war jedem bekannt, dass ein Omega keinen Mate haben konnte. Alpha Ronan hatte mir diese Hoffnung bereits in sehr jungen Jahren zerstört. Wünschte er sich so sehr eine Mate, dass er seine Gefühle auf mich übertrug? Augenblicklich tat er mir leid, vielleicht brauchte auch er jemanden in seinem Leben, der ihn unterstützte und liebte wie er war. Doch gewiss war ich diese Person nicht. Ich bin eine Omega. Er ein Alpha. Noch dazu der König. Das funktionierte nicht. Sachte entzog ich ihm meine Hand. Ungläubig musterte er mich und schien nicht zu verstehen was los war. Wollte er es denn nicht sehen? "Ich habe keinen Mate" flüsterte ich daher leise. Er brauchte einige Sekunden bis diese Information vollständig bei ihm angekommen war. Noch immer blickten wir uns in die Augen, so viele Emotionen prasselten auf mich ein. Unglaube, Trauer doch ich konnte ihm hiermit nicht helfen. Auch wenn ich seine Nähe auf eine kranke Art und Weise irgendwie genoss, so war er nicht mein Mate. Das konnte er gar nicht sein. Irgendwann würde er seine wahre Mate bestimmt finden. Traurig lächelte ich ihm entgegen. Ich wusste, wie sehr man sich nach Liebe und Nähe sehnen konnte. Es zerriss einen innerlich. Und auch wenn er ein Alpha war, hatte er so etwas nicht verdient. Er schien mir ein gerechter Herrscher zu sein. Auch wenn Omegas nicht akzeptiert wurden, so war nun einmal unsere Welt aufgebaut. "Das-" versuchte er einen neuen Satz zu formen doch unterbrach ihn das Klopfen an der Türe. Herein kam niemand geringeres als der Beta und musterte uns verwirrt. "Was'n hier los?" gab er sehr hilfreich von sich. Sollte er sich nicht eigentlich um den Alpha kümmern? "Vergiss es" knurrte Arijan und war kurz darauf auch schon durch die Türe verschwunden. Mit einem lauten Knall krachte eben diese in den Rahmen zurück. Perplex stand ich nun seinem Beta gegenüber. Ich wusste, dass der Alpha diese Antwort nicht gerne hörte aber so war es nun Mal. Ich würde ihn nicht belügen. "Was is'n mit dem los?" verwundert betrachtete mich der Beta doch als Antwort zuckte ich nur hilflos mit den Schultern. Durfte ich mit dem Beta überhaupt über solche Dinge sprechen? Was wenn Arijan nicht wollte, dass jemand davon erfuhr? Mir wurde mulmig zumute. Würde sich mein Leben jetzt wieder zum schlechteren wenden? Hätte ich ihm nicht die Wahrheit sagen sollen? Nein! Was dachte ich denn da? Ich würde nicht seine Mate spielen nur damit mein Leben leichter werden würde. Entschlossen schüttelte ich daher den Kopf und konzentrierte mich wieder auf den Beta, welcher noch immer in Arijans Zimmer stand. "Hast du Hunger?" fragte dieser schließlich gut gelaunt nach. Mit einem Nicken bejahte ich und sogleich war er durch die Türe verschwunden um mir etwas zu bringen. Ein Schmunzeln stahl sich auf meine Lippen. Ich mochte seine Art wirklich gerne.

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