*Amara*
Ich war überfordert. Mit der Situation, mit den Schmerzen im Bein, mit allem. Ich wusste nicht wo mir der Kopf stand im Moment. Langsam nickte ich einfach nur. "Amara, ich weiß jetzt gerade ist ein ungünstiger Zeitpunkt aber wir müssen uns unterhalten. Es ist dringend" Während Arijan sprach nahm er neben mir auf dem Stuhl platz. "Was der Doc vorher sagen wollte betraf dein Bein. Es sieht nicht gut aus" sachte nahm er meine Hand in seine. Was meinte er mit nicht gut? Mir wurde ein Silbermesser hineingestoßen, natürlich sah es nicht gut aus. "Das Silber greift deinen Körper an. Darum bist du vorher zusammen gebrochen. Wir haben bereits alles möglich versucht aber als Omega heilst du nicht schnell genug" seine Stimme klang angspannt. Was wollte er mir gerade damit sagen? Das ich nicht mehr gesund werden würde? Doch das würde ich, ich hatte mich schon von schlimmeren Dingen erholt. "Das wird schon wieder gut werden" flüsterte ich daher. Was sonst hätte ich tun sollen? Ich konnte mein Bein schließlich nicht wieder gesund zaubern. "Nein verdammt! Amara, wenn wir nicht schnell handeln dann sind das hier vermutlich die letzten Tage auf dieser Welt für dich" aufgeregt sprang er auf und tigerte vor dem Bett auf und ab. "Wir können nichts tun. Ich bin eine Omega." erinnerte ich ihn. Er machte mir Angst. Auf was genau wollte er hinaus? Mir erneut vor Augen halten, dass ich ein nutzloser Omega war? Das wusste ich bereits. "Eine Omega die den stärksten Alpha zum Mate hat. Bei mir wäre diese Wunde bereits vor Wochen verheilt" erneut kam er näher. "Du weißt, dass ich nie etwas tun würde was dir schaden wird. Richtig?" unwohlsein keimte in mir auf. Mein Blick wanderte zu meinem Oberarm. Er hatte selbst gesagt, dass er sich nicht unter Kontrolle hat. Was würde das nächste mal passieren. "Es tut mir leid. Ich weiß du kennst mich kaum. Ich hatte das alles viel schöner und romantischer geplant. Ich wollte, dass du mich danach fragst. Aber ich kann dich nicht verlieren" seine Augen schimmerten traurig. "Von was sprechen wir hier?" sachte richtete ich mich auf. Kurz wurde mir schwindelig. Er schien bezüglich meines Zustandes die Wahrheit gesagt zu haben. "Hat dein altes Rudel dir etwas über die Markierung erzählt? Weisst du was das ist?" seine Augen blickten tief in meine. Die Markierung? Ein humorloses Lachen kam aus meiner Kehle. "Mal davon abgesehen, dass ich keinen Mate haben kann oder konnte, dient sie als ewiger Bund zwischen den Mates. Man verbindet sich, seine Seelen und somit auch die Gefühle der Mates sowie die Stärken, Ängste und so weiter" langsam dämmerte mir worauf Airjan hier hinaus wollte. Ich sollte mich von ihm markieren lassen? Von einem mir fremden Alpha? "Nein!" protestierte ich auch sogleich. Ich war nicht davor geflohen um hier das selbe Schicksal zu erleiden. "Amara, sieh mich an" er legte beide Hände an mein Gesicht. "Ich weiß nicht wie ich dir sonst helfen soll. Wir sind Mates. Ich werde dich immer beschützen. Bitte lass mich dich markieren" seine Stimme war ein raues flüstern. Die Panik ergriff mich. Nein! Das durfte nicht passieren. Ich würde es so irgendwie schaffen. Ohne eine Markierung. Ich war so weit gekommen. Würde er mich markieren, würde er mich bestimmt einsperren. Mich zum Kinder kriegen und als Hausmädchen benutzen. Nein! "Lass mich los!" Kurzerhand versuchte ich ihn von mir zu drücken. Doch er rührte sich kein Stück. "Bitte vertrau mir. Ich werde dich auf Händen tragen. Du gehörst zu mir. Es tut mir so leid das es auf diesen Weg passieren muss" noch immer war seine Stimme ruhig. Ein Blick in seine Augen verriet mir, dass er ebenso litt wie ich. Seine Augen glänzten feucht. "Nein! Lass mich los! Ich hab dir erzählt wieso ich von meinem alten Rudel geflohen bin. Ich werde das nicht zu lassen" ich wehrte mich mit allem was ich hatte. Doch gegen den Alpha hatte ich keine Chance. Langsam drehte er meinen Kopf zur Seite. "Ich liebe dich Amara. Wir sind Mates. Ich kann dich nicht verlieren nur weil ich es nicht schaffe das du mir vertraust. Ich weiß, dass du mich nach diesem Akt nie wieder ansehen wirst. Aber du wirst leben. Gesund sein. Ich würde alles für dich geben" er flüsterte diese Worte in mein Ohr. Tränen rannen meine Wangen hinab. Er sollte mich loslassen sofort. Sein muskulöser Körper begrub mich unter sich. Ich hatte keine Chance. Ein Schluchzen glitt über meine Lippen und mein Körper bebte. Ich würde auf ewig mit ihm verbunden sein. Er würde mit mir machen, was auch immer er wollte. Gerade als ich ihn anflehen wollte, es nicht zutun, da spürte ich plötzlich einen stechenden Schmerz an meinem Hals. "N..nein" schluchzte ich heiser. Er hatte mich markiert. Ohne meine Einwilligung. Nun war ich für immer an ihn gebunden. Unzählige Tränen rannen meine Wangen hinab. Meine Gegenwehr hatte ich aufgegeben. Was hatte es nun noch für einen Sinn zu kämpfen? Ich würde für immer ihm gehören. Ein mittleiderregendes Schluchzen glitt aus meinem Mund. Schnell kniff ich die Augen zusammen. Ich wollte alleine sein. Er sollte einfach gehen. Ich wollte ihn nie wieder sehen. Ich spürte wie er seine Fänge langsam aus meinem Hals zurück zog. Ein Winsel entglitt mir. Eigentlich passierte die Markierung während dem Sex. Um beide Parteien vom Schmerz abzulenken. Doch ich würde ihn nicht beißen. Niemals. Würde er mich nun auch noch vergewaltigen? Schoss es durch meinen Kopf. Mein Körper begann noch mehr zu zittern. Das würde also mein Schicksal sein? Ich merkte wie sein Körper sich von meinem erhob und mir endich wieder Freiraum gab. Ich wollte ihn nie wieder sehen. Er war genau wie alle anderen Alphas. Nichts besseres und auch nichts besonderes. Wahrscheinlich war ich gar nicht seine Mate. Meine Hand wanderte zu der blutigen Bisswunde an meinem Hals. Erneut glitt ein Schluchzen über meine Lippen. Er hatte es tatsächlich getan. "Es tut mir leid" seine Stimme klang zittrig. Doch ich schenkte ihm keine Beachtung. Er hatte mir alles genommen. Lieber wäre ich gestorben als dem König für den Rest meines Lebens zu dienen.
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Behind Sad Eyes
WerewolfAmara hat sich mit ihrem trostlosen Leben beinahe abgefunden. Die junge Omega Wölfin wird in ihrem Rudel lediglich geduldet und das bekommt sie auch jeden Tag wieder zu spüren. Schläge und Demütigung sind für sie schon längst keine Seltenheit mehr...