|114| flashback

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//tw indirect mention of suicide//

SAN| ,,Können wir unserem kleinen Gast helfen?" mein Blick sah von den bunten Kleidern auf zu einer alten Frau, die mich warm anlächelte. Hinter ihr trat ein Junge hervor, hatte braune längere Haare, einen Mullet. Er war vielleicht paar Jahre älter als ich, wahrscheinlich einer aus der Abschlussklasse, wenn ich schätzen müsste. Er arbeitete wohl hier, als einziger mit der Frau.

,,Ich bin nur zufällig vorbei gekommen." gab ich kleinlaut von mir, was die Frau mehr lächeln ließ. ,,Fühl dich wie zu Hause, jeder ist willkommen im Treasure." mit einem nicken sah ich zu, wie sie sich weg drehte und hinter einem Tresen verschwand. Der Junge blieb bei mir stehen. ,,Ist alles selbst gemacht?" er nickte. ,,Ja, wir stilen sie um und verkaufen sie wieder. Zu schade sie zu verlieren nicht?"

,,Sie sind wie Menschen.." flüsterte ich, was ihn wieder nicken ließ. ,,Die nicht gewollten werden abgeschoben, die die keine Zugehörigkeit haben, die alleine schön sind aber mit nichts anderem zusammen passen. Sie sind dazu bestimmt von Anfang an alleine zu sein, sich anderen Dingen nicht anpassen zu können. Wie armselig.." gab ich von mir.

,,Und irgendwann mal kommen sie hier an und wir machen aus ihnen ein noch schöneres Individuum." ergänzte er mich und ich drehte mich zu ihm. ,,Ich bin Hongjoong." er reichte mir seine Hand entgegen, auf die ich sah und danach zögerlich griff. ,,San.." er lächelte breit. ,,Freut mich, San. Willkommen im Treasure." ich gabs zu, ich mochte ihn. Er war kein Heuchler, er wusste was er sprach und dachte, irgendwie kam er mir weise vor.

Seltsamer Kauz.

Ich kam mit der Zeit immer öfter nach der Schule vorbei und nach paar Wochen kam es auch so weit, dass Hongjoong mich aufnahm und mir auch Taschengeld gab, da ich aushalf. Die alte Frau ging in Rente, Hongjoong übernahm den Laden früh. Wir blieben aber nicht zu zweit, eines Tages kam ein weiterer Junge vorbei, vielleicht ein Jahr älter als ich.

Er trug eine weitere Hose, dazu passend ein einfaches simples schwarzes Shirt. Die Haare hingen ihm über die Augen, die Arme waren schnittweise Vernarbt. Es waren nur paar Sekunden und ich wusste wie er tickte und sich fühlte. Er hatte niemanden außer sich selbst. Nicht nur hatte er niemanden, sondern wollten alle die er hatte ihn loswerden, umbringen mit ihren Worten.

Er war einsam.

Er sprach nie, er kam her und setzte sich immer auf den kleinem Sessel in der Ecke des Ladens, kramte einen Notizblock raus und schrieb etwas darauf. Ich sprach nie mit ihm, stand nur da und beobachtete ihn. Eines Tages nahm Hongjoong ihn mit in den Hinterraum, da er merkte, dass der Junge von den Gästen abgelenkt war. Irgendwie hatte er was besondere an sich..

,,Woran schreibst du immer?" mit neugierigen Augen beugte ich mich über seine Schulter, nachdem ich uns beiden jeweils eine Schüssel Instant Ramen abstellte. Um ehrlich zu sein hatte ich damit gerechnet, dass er seinen Block zu machte oder sich weg drehte, mich wahrscheinlich ignorierte, doch nichts davon traf ein. Er sah zu mir auf, ich sah seine Augen zwischen seinen locken hervor schauen.

,,Ich schreibe ein Buch."

Und dies war der Anfang einer schwachen Freundschaft, eher einer Begegnung. Ich kannte nicht mal seinen Namen, ich saß nur da und sah zu wie er an seinem Buch schrieb, manchmal laß er mir vor, was er schon hatte und ab und an schlug auch ich paar Ideen vor, was er schreiben könnte. Ich wusste nur zu spät, dass das Buch sogesehen sein Abschiedsbrief war.

Er druckte paar Exemplare, tatsächlich selbst mit seinem ganzen Geld was er hatte und einem einfachen Drucker, ließ irgendwo im Internet Cover designen und band seine Bücher dann selbst zusammen. Er gab mir eines und Hongjoong eines. Ein drittes stand im Tressure oben in einem Regal und die anderen verteilte er in verschiedenen kleinen Buchläden.

Und der Tag andem er mir das Buch gab war auch der letzte. Wie einer Blume beim Blühen zuzusehen sah ich zu wie er während dem schreiben immer mehr verwelkte, bis ich ihn schließlich verlor. Obwohl er ein Fremder war und ich seinen Namen nicht wusste, konnte ich ihn meinen einzigen Freund nennen. Bündnisse basieren nicht auf Fakten und Namen, sondern auf Verständnis und Bindung.

Ich brauchte seinen Namen nicht kennen um zu verstehen wie er tickte. Ich hatte keine Notwendigkeit zu fragen woher die Narben kamen, wenn ich insgeheim doch wusste, wass sie verursachte. Ich musste nicht wissen wieso er herkam. Ich wusste aber welche Lasten er mit sich trug, ich wollte bei ihm sein, ihm helfen, seine Einsamkeit angenehmer machen denn die verschwinden lassen konnte ich nur, wenn er selbst es auch zuließ.

Er war ein Fremder, der mir mehr bedeutete als mir lieb war.

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heyyyy

willkommen zu sans vergangenheit und der grund für ,,the boy that nobody wanted" ya all c:

hoffentlich mochtet ihr das chap

geht's eigentlich allem soweit gut? i hope so wjybdnsns

see ya <333

𝗦𝗢𝗠𝗘𝗕𝗢𝗗𝗬 WOOSANWo Geschichten leben. Entdecke jetzt