//triggerwarning death, abusement, violence, intrusive throughts and more//
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,,Verschwinde, du bist unerwünscht."
Wieviele Menschen da draußen gerade waren und diesen Satz schon mehr als nur einmal aus dem Mund ihrer Eltern gehört hatten? Wahrscheinlich hunderte, tausende oder mehr. Er konnte es nicht sagen, er kannte die Welt nicht. Alles was er kannte war seine kleine Zone um sich herum, in der er lebte. Sich vor dieser besagten Welt beschützte oder eher den Menschen, die sie ihm der Hölle gleich machten.
Also ging er fort.
Ein Schlag, zwei Tritte, drei Sekunden in denen er seine Augen zusammen kniff und die Arme schützend hob, als könnten sie was bewirken, einen Schützen. Doch seine Arme brachten ihm nichts, sie dienten nur dazu blau fleckig anzulaufen und durch eine feste Hand grob gegriffen und damit zur Seite geworfen zu werden. Ein Aufprall gegen die alten scheppernden Container, dessen Laute einem grolligen Gewitter ähnliche schienen.
Das Blut tropfte hinunter wie ein Regenschauer aus Nadeln, doch zu hören war nichts und die Steine sogen es auf ohne Spuren zu hinterlassen. Als führen die einzelnen Blutpritzer und Tropfen Rennen, flossen sie in die Rillen der Pflasterung. Er sah nichts als rot, nichts als verschwommen. Er spürte nichts außer Taubheit und die schneidende Stimme des anderen in seinem Ohr.
Er wusste nicht wie lange er noch da saß, einen starken Blutverlust erleidend. Was er wusste war, wie kalt das Metall der Container war, das seinen Nacken striff. Wie erschöpft und kraftlos sein Körper war, dass er sich nicht bewegen konnte, in einer leidenden Paralyse war, der er nicht entkommen konnte. Es ähnelte seinen Schlafparalysen, nur dass diese hier nicht in seinem Schlaf stattfand, sondern ihm fast das Leben kosteten.
Ein schwaches Husten, gefolgt von etwas Blut war das letzte, was er von sich gab, bis man ihn zwischen den Tüten in der Gasse liegen sah. Wie ein abgehungertes Kätzchen, eine dem Tode geweihten Krähe, ein verstoßenes Kind, geschlagen von seinem eigenen Eltern und Fremden, weiterhin nach ihrem Alkohol riechend, dessen Geruch sich in seine Kleidung einbrannte wie die Sonne im Sommer auf seine fast schon bleiche Haut.
Hätte man ihn nicht gefunden, wäre er wahrscheinlich dort liegen geblieben, hätte sich freiwillig den Krähen zum Fraß geopfert, die seinen Körper audeinander picken würden wie Tauben ein Fetzen Brot auf der verdreckten Pflasterung der Stadt. Es war ihm mittlerweile schlichtweg einfach egal, was mit ihm passierte.
Das Krankenhaus war steril und weiß, so alt und neu, der desinfizierende geruch brannte ihm in der Nase wie der Alkohol seiner Eltern in ihrem Rachen. Wie der Alkohol seiner Eltern, wenn welches davon auf seine offenen Wunden kam. Wie der Alkohol seiner Eltern, von dem er ausversehen mal trank, weil sie sonst nichts anderes wirklich zu Hause hatten.
Wie bekannt und vertraut es ihm war, fast wie ein zu Hause, dass er mehr hasste, als er sich selbst hasste. Ein Ort der ihm alles andere als Komfort spendete, eher war es eine Folterkammer, die Ruhe vor dem Sturm, anstauender Hass hinter einer kalten Mauer. Um ihn gekümmert wurde sich auch nur, weil die Ärzte verpflichtet dazu waren.
Zwei Tage, zwei Tage und er kam dort endlich raus. Hätten sie ihn doch besser sterben lassen, die Wunden aufreißen und verbluten lassen, den Hals abwirgen und ihn ersticken lassen. Alles wäre ihm lieber als das Krankenhaus zu verlassen und mit der Kapuze ins Gesicht gezogen durch die Straßen zu gehen, bis seine Füße schmerzten.
Ein Park, er besuchte ihn oft als Kind, doch seine Erinnerungen an die Zeit waren verblasst, verweht, vergessen. Vergangen im Wind und mitgetragen an einen Ort an den er nicht kommen wollte. Ein Ort der so tief drinnen in ihm und seinen Gefühlen war, dass er beschloss eine Mauer aufzubauen und sich selbst vor seinen Erinnerungen zu schützen, bevor sie ihn einholten und zur Strecke brachten.
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𝗦𝗢𝗠𝗘𝗕𝗢𝗗𝗬 WOOSAN
Fiksi Penggemar,,𝘶𝘯𝘣𝘦𝘬𝘢𝘯𝘯𝘵𝘦𝘳, 𝘥𝘶 𝘣𝘪𝘴𝘵 𝘦𝘪𝘯𝘴𝘢𝘮, 𝘯𝘪𝘤𝘩𝘵 𝘸𝘢𝘩𝘳?" Was war Einsamkeit? Was war sie, dass San so unbedingt eine fremde Person anschreibt und dieser helfen möchte. Seine eigene Einsamkeit mit der des anderen verbinden möchte. ...