Kapitel 9

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~Clarine~

Bei Edgar Forsand machte uns ein kleiner braunhaariger Junge die Tür auf. Er war vielleicht fünf oder sechs Jahre alt und hatte eine verblüffende Ähnlichkeit mit Shawn.

Ja weil sie wahrscheinlich Brüder sind, du dumme Nuss!

Ich ignorierte meine Innere Stimme und folgte dem kleinen Jungen nach drinnen.

Sobald ich die Tür hinter mir geschlossen hatte, umschlossen mich auch schon zwei kräftige Arme.

»Hallo hübsches Mädchen!«, murmelte der kleine Kerl an meinem Kleid.

Er löste sich von mir und ich beugte mich zu ihm runter. »Hey! Ich bin Clarine. Und du?«

»Austin. Daddy hat schon viel über dich gesprochen, vor allem mit Shawn.«, erzählte er mir.

»Austin, geh und spiel mit deiner Switch.«, kam es nun von Shawn, der gerade die Treppe runter kam.

Austin drehte sich wieder zu mir um. »Kannst du mitkommen?« Er machte nun einen Schmollmund.

Eh, Hallo? Wer kann da bitte Nein sagen?

»Klar.« Austin führte mich nun ins geräumige Wohnzimmer, was direkt mit dem riesigen Esszimmer verbunden war. Im vorbei gehen grüßte ich noch schnell Edgar und ließ mich dann weiter mitziehen.

Nach 15 Minuten war dann das Essen fertig und wir begaben uns alle an den großen schwarzen Marmor Tisch.

»Also Clarine, wie läuft es so in der neuen Schule? Ich hoffe doch mein Sohn hat dich überall herum geführt und dir bei der Orientierung geholfen.«, fragte Egar mich während des Essens.

Mein Blick fiel auf Shawn der mich warnend ansah.

Soll ich ihn verpetzen oder nicht?

»Alles bestens. Shawn war mir eine riesen Hilfe.« Ich merkte mir, dass ich nun etwas gut bei dem Vollidioten hatte.

Edgar nickte und die Unterhaltungen verliefen nun weiter, jedoch nur zwischen unseren Eltern.

»Shawn, meine Tochter hat mir erzählt, dass es am Freitag ein Party an einem See geben wird. Wirst du auch dort hingehen?«, fragte meine Mutter.

Alle Aufmerksamkeit lag nun auf Shawn, der aber ganz gelassen damit umging.

»Ja, meine Kumpel und ich hatten auch geplant dort zu sein. Sie brauchen also keine Angst um Clarines Sicherheit haben, ich pass schon auf.« Er zwinkerte mir zu und ich musste mir ein Augen verdrehen verkneifen.

Der Rest des Abends verging dann recht friedlich. Und es hat sogar ein wenig Spaß gemacht dort zu sein, aber nur wegen dem niedlichen Austin.

Als wir dann gehen wollten, rannte Austin mich schon wieder fast um und drückte mich ganz fest.

Für einen sechs jährigen hatte er eine gewaltige Kraft.

Zuhause zog ich mir sofort eine kurze Schlafanzug Hose an und ein zu großes T-shirt, und schmiss mich in mein Bett.

Kurz darauf erschien meine Mutter im Türrahmen und sah mich fragend an. Ich nickte und bedeutete ihr somit, dass sie reinkommen konnte.

Sie legte sich neben und nahm mich in den Arm. Ein paar Minuten kuschelten wir uns einfach nur schweigend aneinander, dann ergriff sie doch irgendwann das Wort.

»Der kleine Austin scheint ja ganz schön vernarrt in dich zu sein.« Wir beide mussten kichern.

»Ja, er ist auch wirklich niedlich.«

»Ja, das ist er. Shawn sollte besser aufpassen, dass sein kleiner Bruder dich ihm nicht wegnimmt.«

Mein Kopf schnellte zu ihr herum. »Bitte was?! Mum! Wie oft noch?«, seufzte ich.

»So oft, bis du mir sagst, das du ihn gut findest.« Ich lachte tonlos auf.

»Ich kenne ihn gerade mal drei Tage, und alle davon war er ein arroganter Arsch.« Ich verschränkte die Arme vor der Brust.

»Aber ein sehr attraktiver Arsch.«

»Mum!«, schrie ich entsetzt. Aber sie lachte nur. Dann gab sie mir noch einen Kuss auf die Stirn und stand auf.

»Ist ja gut. Ich lasse es, zumindest für heute.« Sie zwinkerte mir zu. »Schlaf gut, mein Schatz, hab dich lieb.«

»Ich dich auch.«, murmelte ich nur und drehte mich nun mit den Rücken zu ihr.

Ich hörte sie noch kurz lachen, bevor sich meine Tür dann schloss und ich endlich schlafen konnte.

Shawn. Attraktiv.

Nope.

Okay, natürlich war er ein bisschen attraktiv, und überall trainiert und-

NEIN!!!!!!

Diese Gedanken musste ich sofort in den Papierkorb werfen. Und...gelöscht!

So, und jetzt gute Nacht!

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~Shawn~

Austin war total vernarrt in Clarine und hing die ganze Zeit mit seinem Hundeblick an ihrem Kleidchen dran.

Dieser kleine niedliche Scheißer.

Immer schaffte er es mit seiner Masche alle um den Finger zu wickeln.

Aber was meckerte ich auch, ich zog ja eigentlich die gleiche Masche durch. Nur ich machte es nicht mit dem niedlichen Hundeblick, sondern mit dem heißen Arschloch.

Ich ging nach oben in mein Zimmer, zog mir eine graue Jogginghose an, zog mein T-shirt aus und legte mich in mein Bett.

Auf einmal vibrierte meine Handy neben mir, ich schaute drauf und sah Chris' Namen aufblinken.

Seit wann schrieb der mich bitte an?

Chris: Willst du was von der Neuen?

Ich war total überrumpelt von dieser plötzlichen Frage. War die Frage jetzt ernst gemeint?

Ich: Ist die Frage ernst gemeint?

Chris: Natürlich, Mann. Also? Was läuft da zwischen euch?

Ich: Nichts.

Chris: Dein Ernst? Sie fährt ständig mit dir mit. Als wenn da nichts zwischen euch läuft.

Boar, fucked der mich ab!

Ich: Ich will nichts von Clarine.

Chris: Gut. Sonst hätte ich sie dir nämlich ausgespannt.

Ich lachte auf. Klar! Red dir das ruhig ein.

Ich: Wie du meinst.

Ich legte mein Handy weg und starrte an die Decke.

Wenn Chris versuchen würde, Clarine ins Bett zu bekommen, würden Buford und mein Vater mich umbringen.

Ich dachte zwar das Clarine längst nicht die unschuldige Prinzessin war, für die sie ihr Vater hielt, doch ich sollte sie lieber vor Chris warnen.

Der Vollidiot machte zwar auf netten Kerl, aber hinter dieser Masche lag eine widerliche Absicht.

Aber ich dürfte ja eigentlich nicht viel dazu sagen, immer hin war ich jetzt nicht dafür bekannt behutsam mit den Herzen von Mädchen umzugehen.

Aber egal, ich hatte keine Lust zu erfahren wie ein Sarg von innen aussah, also musste ich wohl oder übel auf Clarine aufpassen.

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