~Shawn~
Überall war es unruhig und es wurde geschrien.
Mein Kopf schoss in alle Richtungen, auf der Suche nach Clarine und der möglichen Gefahr. Doch alles war stockdunkel, und man konnte noch nicht einmal seine eigene Hand vor Augen sehen.Plötzlich ging das Licht wieder an und alle sahen sich verwirrt um. Als plötzlich ein ohrenbetäubender Schrei ertönte.
Mein Blick schoss zu der Richtung aus der der Schrei fiel. Dort standen Clarine, Kimberly und Phoebe wie erstarrt. Ich folgte ihren Blicken und sah den Grund für ihre Aufruhe.
Der Fehler wird schwerwiegende Folgen mit sich ziehen.
Einzig allein acht Wörter konnten sofort alles in Aufruhr bringen. Sie waren dunkel rot und liefen frisch lackiert von der schwarzen Wand runter.
Meine Beine machten sich selbständig, und schon war ich bei Clarine und zog sie in meine Arme. Sie wimmerte ängstlich und krallte sich in mein Shirt. ,,Shawn...", schniefte sie.
,,Schsch. Alles wird gut, Prinzessin.", flüsterte ich ihr zu und fuhr ihr beruhigend übers Haar.
Ihr war klar, wer diesen Satz dort hingeschmiert hatte, und ihr war auch bewusst, was er zu bedeuten hatte.
,,Es wird nicht alles gut.", brach sie hervor. Da hatte sie womöglich recht, doch das sagte ich ihr nicht. Sie sollte sich nicht noch mehr fürchten.
Ich sah mich im Saal um und erkannte, dass alle Anwesenden wie gebannt auf die rote Schrift starrten. Mein Blick suchte nach Adam und Zac, die ich dann auch nur ein paar Meter entfernt von mir bei Kimberly und Phoebe ausmachte. Beide hatten die Mädels ebenfalls beruhigend in die Arme geschlossen und sahen mich an. Wir verständigten uns stumm und nickten uns dann zu.
,,Komm.", haucht ich Clarine zu und führte sie aus dem Saal. Sie ließ sich von mir leiten und klammerte sich weiter in mein Shirt.
Ich brachte sie nach draußen in den kleinen Garten vor der Herberge. Dort setzten wir uns auf eine weiß gestrichene Holzbank unter einem Baum.
Ich zog sie auf meinen Schoß und ließ sie ihre Tränen an meiner Schulter ausweinen. Währenddessen strich ich ihr sanft über den Rücken und vergrub mein Gesicht in ihrer Halsbeuge.
Es tat weh, sie so zu sehen.
Nach etlichen Minuten hob sie ihren Kopf und sah mich aus feuchten Augen an. Ihre Wimperntusche war verschmiert und lief ihr ein wenig über die Wange. Ich hob die Hand und wischte es ihr vorsichtig von der Wange.
Wir sahen uns nur stumm an, doch wir konnten beide die Funken zwischen uns spüren. Ein leises Lächeln schlich sich auf meine Mundwinkel. Doch es verschwand augenblicklich bei ihren Worten.
,,Das an der Wand war Blut."
Meine Muskeln spannten sich an und ich runzelte die Stirn.
,,Es waren die Komplizen von den Kerlen im Wald. Sie sind bereit uns um jeden Preis umzubringen. Sie sind bereit...mich zu töten.", fügte sie hinzu.
Meine Mine verfinsterte sich und meine Lunge zog sich zusammen. ,,Sie werden dich nicht töten. Das lass ich nicht zu.", knurrte ich. Diese Mistkerle werden ihr noch nicht einmal ein Haar krümmen!
,,Doch, sie werden, und ich habe es verdient." Ihre Stimme klang fest, doch ihre zitternde Unterlippe sagte was anderes.
,,Du hast gar nichts verdient. Wir werden diese Mistkerle umbringen und dir wird nichts passieren.", sagte ich mit fester Stimme. Doch sie schüttelte den Kopf. ,,Sie werden mich finden, aber ich hab es verdient. Ich bin an alledem Schuld. Es ist alles meine Schuld." Tränen strömten wieder über ihre Wangen und sie vergrub ihr Gesicht wieder an meiner Schulter.
,,Ich bin Schuld.", murmelte sie immer wieder und durchnässte mein T-shirt. Ich zog sie noch fester an mich und nahm ihr Gesicht in meine Hände.
,,Du bist an gar nichts Schuld, Clarine!", machte ich ihr klar, doch es strömten nur weitere Tränen. Ich nahm sie fester in meinen Arm, als tiefe Schluchzer ihren Körper erschüttern ließen.
,,Bitte hör auf zu weinen. Es bricht mir mein Herz wenn du weinst.", flüsterte ich mit sanfter Stimme in ihr Ohr.
Ich schloss meine Augen, und so verweilten wir eine lange Zeit.
Arm in Arm umschlungen.
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~Clarine~
Ich saß auf Shawns Schoss, seine Arme hatte er fest um meinen Körper geschlungen. Trotz meiner großen Angst, machten sich Schmetterlinge in meinem Bauch breit.
Er streichelte mir beruhigend über den Rücken und hinterließ so eine kribbelnde Spur.
Doch leider konnten Shawns Beruhigungsversuche nicht viel bewirken, da meine Gedanken immer und immer wieder zu der größer werdenden Gefahr schweiften.
Wer zum Teufel waren diese feindlichen Kerle?
Wie kam so schnell dieses Blut an die Wand?
Was hatten sie schlimmes geplant und was stünde uns noch bevor?
Irgendwann lösten Shawn und ich uns voneinander und gingen schweigend zurück zur Herberge.
Drinnen herrschte Aufregung und Chaos. Alle waren im Aufenthaltsraum versammelt und murmelten unruhig.
Auf einmal ertönte die Stimme von Mrs. Lorses: ,,Bitte seid nun still. Ich weiß ihr seid alle aufgebracht wegen des Vorfalls im Kinosaal, doch ich kann euch alle beruhigen, dass war nur ein dämlicher Streich eurer Mittschüler.", beendete sie ihre Aussage. Wieder ging Gemurmel durch die Runde. ,,Das war alles nicht echt. Eure Mitschüler wollten euch alle nur einen bösartigen Streich spielen. Es ist also alles wieder gut und ihr könnt euch alle auf die Abschlussparty freuen." Mrs. Lorses lächelte uns nochmals alles beruhigend an und verließ dann mit den anderen Lehrern den Raum.
Ich sah zu Shawn, dessen Blick schon auf mir lag. Wir verständigten uns stumm.
Das war kein dummer Streich.
Das war der Anfang von etwas grausamen.
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Hello! :))
Tut mir leid das es so lange gedauert hat, bis endlich wieder ein neues Kapitel kam, aber ich versuche jetzt noch ein wenig vorzuschreiben, damit ich nun öfter Kapitel veröffentlichen kann.
Noch ein schönen Abend euch allen!😊
LG Ella❤
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Fight For Love
Teen FictionSie will einfach nur ein normales Teenager Leben leben, doch ihr Vater macht es ihr nicht gerade einfach. Oder wohl eher sein Geschäft. Sie will nicht ständig beschützt werden und behandelt, wie ein kleines Mädchen. Sie ist tough und stark, und läss...