~Clarine~
Es war bereits eine Woche her seit der letzten Begegnung mit Shawn, zumindest wo wir alleine waren, und ich bin ihm seither auch eigentlich nur aus dem Weg gegangen.
Ich hatte selber sogar das Gefühl, dass er mir ebenfalls aus dem Weg ging und immer wenn wir uns sahen, zeigte er mir die kalte Schulter.
Aber das war auch gut so. Er war ein arrogantes Arschloch und hatte nur einen Auftrag: Mich zu beschützen.
Obwohl ich das eigentlich auch gut selber konnte.
Ach echt, du kannst dich gegen große Gorillas mit Waffen wehren?
Ey, ich dachte du bist immer auf meiner Seite!
Oh kleines, da hast du dich aber getäuscht.
Nett.
Komm mir hier jetzt nicht mit Sarkasmus und steh einfach dazu, dass es Vorteile hat, Shawn als Bodyguard zuhaben.
Ich ignorierte meine innere Stimme einfach und setzte meinen Weg zu den Duschen fort.
Das kalte Wasser war ein Geschenk für meine erhitzte Haut und war auch immer gut dafür, den Kopf frei zu kriegen.
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,,Ich hoffe euch hat die bisherige Woche gefallen und ihr hattet Spaß. Wie ihr euch wahrscheinlich schon ausrechnen konntet, werden wir am Samstag Abend schon wieder nach Hause fahren.", teilte uns unsere Englischlehrerin mit. Ein Gemurmel von freudigen Kichern und traurigen ,,Schade.", geht durch die Menge.
,,Deshalb haben ich und meine Kollegen uns überlegt, euch eine kleine Wald-Party zum Abschluss an die Klassenfahrt feiern zu lassen." Nun gingen mehrere Jubelrufe und freudiges Geschrei durch die Menge.Mrs. Lorses erklärte uns noch weitere Details über diese Party, aber ich hörte gar nicht mehr richtig zu.
Meine Gedanken schweiften nun zu meinem Vater, seinem Geschäft, der Feindlichen Mafia die womöglich noch weitere unschuldige Menschen getötet hatten, zu dem toten Mädchen am See und an alles andere, wo ich womöglich dran Schuld war.
Ich machte auf dem Absatz kehrt und rannte schnell in mein Zimmer.
Meine Tränen hatten mir schon längst die Sicht verschwommen und tiefe Schluchzer erschütterten meine Brust.
Ich wollte gerade die Tür aufmachen, als mich jemand am Handgelenk packte und umdrehte.
Shawn stand vor mir und betrachtete mein Gesicht ganz genau. In seinen wunderschönen grünen Augen funkelte etwas, was ich schon seit einer Woche nicht mehr gesehen hatte: Sorge.
,,Was ist los?" Seine Stimme klingt ebenfalls besorgt und warm.
Ich schniefte und wandte den Blick ab und richtete ihn auf den Boden. Allerdings legte Shawn mir zwei Finger unters Kinn und hob es an.
,,Clarine." Bei meinem Namen aus seinem Mund verteilte sich ein angenehmes Kribbeln in meiner Brust. ,,Clarine, schau mir in die Augen und sag, was passiert ist?"
Ich kam seiner Aufforderung nach und sah ihm wieder in seine besorgten Augen.
Ich wusste nicht was es war, aber irgendwas an Shawn's Besorgnis ließ den Damm in mir brechen und ich brach zusammen.
Shawn fing mich auf und hielt mich. Er drückte mich ganz fest an sich und streichelte mir beruhigend übers Haar. Dann hob er mich plötzlich hoch und trug mich in sein Zimmer. Er legte mich auf sein Bett und kuschelte sich dann ebenfalls zu mir. Ich lag nun auf seiner Brust und krallte mich in sein T-shirt, während mir tiefe Schluchzer entwichen. Shawn hielt mich die ganze Zeit fest und streichelte meinen Rücken.
Nachdem ich mich ein wenig beruhigt hatte, hob ich meinen Kopf und sah in Shawn's Augen, die mich die ganze Zeit angestarrt hatten.
Er wischte mir mit dem Daumen die Tränen weg, seine Hand blieb dann auf meiner Wange liegen. Mit einem Finger malte er kleine Kreise auf meine nasse Wange.
,,Möchtest du darüber reden?", flüsterte er mir sanft zu.
Augenblicklich fing meine Unterlippe wieder an zu zittern und ich spürte, wie mir wieder die Tränen kamen, also schüttelte ich kaum merklich den Kopf und verfrachtete ihn wieder auf Shawn's starker Brust.
Er akzeptiert meinen Wunsch und strich mir weiter beruhigend übers Haar.
Irgendwann wurden meine verquollenen Augenlider schwer, und ich schlief mit Shawn's perfekten Geruch und dem Rhythmus seines Herzens ein.
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~Shawn~
Als ich Clarine gesehen hatte, wie sie urplötzlich den großen Saal verlassen hatte, bin ich ihr sofort nachgesprintet.
Eigentlich wollte ich Abstand von ihr halten, doch als ich ihren traurigen Gesichtsausdruck gesehen hatte, brach etwas in meiner harten Schale und ich war ihr nachgelaufen.
Und als sie dann in meinen Armen zusammengebrochen war, war meine Mauer ganz in sich zusammengebrochen.
Nun lag ich in meinem Bett und streichelte der schlafenden Clarine über den Kopf und lauschte ihren leisen Atemzügen.
Seit sie auf meiner Brust lag, kribbelte mein ganzer Körper, und ich war versucht es zu ignorieren, doch wie sollte das gehen, wenn es sich so gut anfühlte.
Wir hatten uns seit der Sache im Abstellraum gemieden und die kalte Schulter gezeigt, und ich hatte mich die ganze Zeit gefragt, warum?
Warum hatte sie mich zum wiederholten Mal abgewiesen?
Warum hatte sie mich nicht geküsst, obwohl sie es wollte?
Warum wollte ich sie so gerne küssen?
Warum machte ich mir immer wieder Gedanken über Clarine?
Warum? Warum? Warum?...
Irgendwann gewöhnt mein kribbelnder Körper sich an Clarine's atemberaubender Nähe, und ich schlief ebenfalls ein.
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~Clarine~
Die Sonne ließ von sich wissen und weckte mich so aus meinem friedlichen Schlaf.
Ich versuchte mich aufzurichten, doch es ging nicht. Ich wurde von irgendetwas festgehalten und an etwas Hartes gedrückt.
Ich hob meinen Kopf und sah in das schlafende Gesicht von Shawn.
Warte! Shawn?! Scheiße, ich hatte bei Shawn geschlafen!
Jetzt merkte ich auch, dass es seine Arme waren, die mich festhielten und ich auf seiner Brust lag.
Ich versuchte mich schnellstmöglich aus seinen Armen zu befreien, doch das gefiel ihm anscheinend gar nicht gut, denn er zog seine dunklen Augenbrauen zusammen und verstärkte seinen Griff um mich noch fester.
Sofort machten sich überall Schmetterlinge in meinem Bauch bemerkbar.
Ich gab es also auf, mich aus seinem Griff zu befreien und genoss seine Wärme. Ich legte den Kopf wieder auf seine bequeme Brust und lauschte seinen gleichmäßigen Atemzügen.
Irgendwann bemerkte ich, wie etwas über meinen Rücken strich. Ich hob langsam den Kopf und sah in zwei verschlafene grüne Augen, die mich ganz genau beobachteten.
Langsam schlich sich ein kleines schiefes Lächeln auf seine Lippen.
,,Morgen, Prinzessin."
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Fight For Love
Teen FictionSie will einfach nur ein normales Teenager Leben leben, doch ihr Vater macht es ihr nicht gerade einfach. Oder wohl eher sein Geschäft. Sie will nicht ständig beschützt werden und behandelt, wie ein kleines Mädchen. Sie ist tough und stark, und läss...