Kapitel 13

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~Shawn~

Clarine und ich sprangen bei Drei und landeten im kalten Wasser.

Als wir auftauchten, quietschte Clarine kurz auf. »Oh mein Gott, ist das kalt!«, sagte sie nach Atem ringend.

»Ich schwöre dir, wenn noch mal so ne Aufgabe kommt, machen wir sie! Verstanden? Ich hab nämlich keine Lust mir nochmal den Arsch komplett abzufrieren.«, sagte sie und machte ein ernstes Gesicht.

Ich musste unwillkürlich schmunzeln bei dem bestimmenden Ton in ihrer Stimme.

Schnell gingen wir ans Ufer, und da bemerkten wir erst, dass wir die ganze Zeit noch Händchen hielten.

Wir lösten unsere Finger und Clarine schlang augenblicklich ihre Arme um ihren Oberkörper.

Wieder am Platz klatschten entweder alle oder lachten uns alle aus. Mein Blick huschte zu Clarine, und ich sah, wie sie am ganzen Körper zitterte. Sogar ihre Zähne klapperten.

Ich wühlte in meinem Rucksack und fand was ich suchte.

Ich ging zu ihr und befahl: »Arme hoch.«

Sie runzelte die Stirn, tat aber was ich sagte. Sofort stülpte ich ihr meinen Pullover über, holte ihre nassen Haare raus und setzte ihr noch die Kapuze auf.

»Danke.«, murmelte sie und lächelte leicht. Dann setzte sie sich wieder neben Phoebe und Kimberly. Gott sei Dank nicht wieder neben Adam!

Hätte der Kerl sie noch einmal so schleimig angegrinst, hätte ich ihm eine reingehauen.

Auch wenn er keine schlimmen Hintergrundgedanken hatte, sollte er sie nicht so angrinsen.

Mein Pulli war Clarine viel zu groß und ging ihr deswegen auch schon fast bis zu den Knien. Sie sah mit den nassen Haaren und meinem Pulli schon echt süß aus.

Ich setzte mich wieder zwischen Zac und Colin und schlang mir ein Handtuch um die Schultern.

Das Spiel ging weiter und die Leute wurden auch immer betrunkener. Ich war nüchtern, immerhin musste ich auf Clarine aufpassen und dabei brauchte ich auf jeden Fall einen klaren Kopf.

Ich war froh, dass die anderen Clarine und mich erst mal mit den einzelnen Aufgaben verschonten.

Während des ganzen Spiel starrte ich Clarine an, zwischen durch guckte sie mich ebenfalls an, wendete dann aber immer wieder den Blick ab.

Inzwischen war es bestimmt schon nach Mitternacht und langsam löste sich unsere Gruppe dann auch auf und die Musik wurde sogar auch langsam leiser.

Ich ging zu Clarine und Phoebe, die Brünette war inzwischen so dicht wie Adam und musste von Clarine gestützt werden.

»Ich fahre euch nach Hause, ihr habt beide was getrunken. Ich nehme dein Auto, Phoebe.«, sagte ich und nahm den Autoschlüssel aus ihrer Tasche und hing mir dann erst meinen Rucksack um und schnappte mir dann noch den der Mädels.

»Zac! Ich fahre die Mädels hier nach Hause.«, rief ich ihm nach, der inzwischen einen völlig besoffenen Adam über der Schulter trug. Zac war meistens derjenige von uns drei, der nüchtern blieb, vor allem auf Partys wo er seine Schwester mitnahm, da passte er dann immer besonders auf sie auf. Er ist ein sehr guter Kerl.

Zac zeigte mal wieder einen Daumen nach oben, bevor er mit Kimberly und Adam abzog.

»Wiedersn mern Schnulkimaus!«, lallte Adam mir noch zu, bevor Zac mit ihm in seinem Auto verschwand.

Ich schüttelte schmunzelnd den Kopf und scheuchte die Mädels vor mir her.

»Abmarsch, Mädels.«

Die Taschen packte ich in den Kofferraum und Phoebe verfrachteten Clarine und ich auf dem Rücksitz. Sie schlief sofort ein.

Als ich den Wagen startete, drückte Clarine auf irgendwelche Knöpfe, das sich Musik abspielte.

Als das Lied erklang, wusste ich nicht ob mir eher zum Lachen oder eher zum heulen war. Ich entschied mich definitiv gegen das heulen!

Clarine sang die einzelnen Strophen mit. Bei dem Klang ihrer Stimme die dieses Lied sang, spürte ich einen stechenden Schmerz in meiner Brust.

»Was ist mit dir? Magst du Katy Perry etwa nicht?«, schmollte sie als ich nicht mitsang.

»Nicht so mein Geschmack.«, krächzte ich.

Zum Glück hatte sie meine brechende Stimme nicht bemerkt und sang Part Of Me von Katy Perry einfach weiter.

Als wir dann bei ihrer Villa ankamen, war Clarine schon in ihrem Sitz eingeschlafen. Ich schnallte mich ab, ging zu der Beifahrertür und hob sie in meine Arme.

Ich wollte gerade zur Tür, als mir was einfiel: Ich habe keinen Schlüssel.

Fuck!

Behutsam legte ich sie wieder auf den Sitz zurück und machte den Kofferraum auf. Zu meinem Glück waren die Schlüssel im Rucksack. Ich schnallte mir den Rucksack um und hob Clarine dann wieder in meine Arme.

Leise schloss ich auf und betete, dass Buford Ferror schon schlief und mich nicht mit seiner betrunkenen Tochter erwischte.

Auch wenn mich nicht viele Sorgen wegen anderen plagten, hatte ich trotzdem großen Respeckt vor Buford Ferror. Immerhin war er ein sehr erfahrener und gefährlicher Mann, und außerdem war er ein Vater, vor Vätern sollte man den größten Respeckt haben, vor allem wenn es um deren Töchter ging. Da werden sie zu FBI Angenten, die dich ganz unauffällig verschwinden lassen, wenn sie dich in irgendeiner Situation mit deren Töchter erwischen, die ihnen nicht gefällt.

Ich schlich hoch in den zweiten Stock und stand nun vor einem Flur mit mehreren Türen.

Verdammt!

Bei meinem Glück würde ich wahrscheinlich die Schlafzimmertür von Buford und Jenna aufmachen ...

Ach scheiß drauf!

Ich machte die erste Tür rechts auf und ...
Es war Clarines Zimmer.
Gott sei Dank!

Ich steuerte auf das riesen Himmelbett zu, schlug die Decke zur Seite und legte sie ganz behutsam aufs Bett. Dann deckte ich sie zu und stellte ihren Rucksack auf dem Schreibtischstuhl ab.

Bevor ich mich jedoch wieder nach unten schlich, sah ich mich noch einmal im Zimmer um. Es war sehr geräumig, rechts vom Bett war ein begehbarer Kleiderschrank, daneben ein Schminktisch mit passenden Stuhl und einem riesen Spiegel. Auf der anderen Seite des Bettes war ihr Schreibtisch mit Stuhl. Überall um den riesen Spiegel hingen Fotos von Clarine und einem anderen Mädchen, sie wirkten sehr vertraut.

Plötzlich hörte ich Schritte im Flur spazieren. Fuck! Ich bin am Arsch!

Ich stürmte zum Schrank, machte ihn auf und versteckte mich dort drinnen. Mein Ohr legte ich an die Schranktür, um zu hören, ob die Person ins Zimmer kam oder einfach vorbei ging.

Nach zehn Minuten war ich sicher das niemand mehr zu hören war und machte die Schranktür auf.

Schnellst möglich schlich ich die Treppe runter und machte hinter mir die Haustür zu.

Jetzt wurde mir erst klar, dass ich noch Clarines Schlüssel hatte.

Egal, würde ich ihr dann eben am Montag geben. Schnell stieg ich in Phoebes Wagen und fuhr weiter. Zu mir nach Hause würde ich dann einfach laufen.

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