Kapitel 19

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~Shawn~

Ich lag wach in meinem Bett und versuchte, trotz des Schnarchkonzert um mich herum, einzuschlafen. Doch das war nicht so einach wie gedacht, denn meine Gedanken schweiften immer wieder zu dem verdammten Kuss! Verdammt, wieso hatte ich sie nur geküsst?! Das war der größte Fehler den ich machen konnte.

Aber auch der beste Fehler.

Sei still! Ich kann dich jetzt echt nicht gebrauchen!

Oh doch, jemand muss dir doch den Kopf gerade rücken.

Also akzeptier endlich: der Kuss war heiß!

Eigentlich stimmte es, der Kuss war gut. Sogar verdammt gut! Und auch heiß.

Sagte ich doch.

Aber dennoch war es ein Fehler. Ich hätte sie nicht küssen dürfen. Wie soll ich mich ihr nun gegenüber verhalten? Sollte ich sie darauf ansprechen? Oder sollte ich einfach so tun, als wäre nichts passiert?

Ach verdammt! Was war bitte los mit mir? Ich machte mir doch sonst auch nie Gedanken über meine Taten mit Mädchen, wieso bitte zerbrach ich mir dann immernoch den Kopf über diesen Kuss?

Weil du ein Weichei bist.

Das beste ist einfach so zu tun, als wäre nichts passiert. Der Kuss war nicht passiert. Mein Verlangen nach einem zweiten Kuss gab es nicht. Und insgesamt hatte ich mir auch keine Gedanken über Clarine gemacht.

Und mit diesen Vorsätzen schlief ich dann auch endlich ein.

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Am nächsten Morgen schlürfte ich mein verschlafenes Ich zur Cafeteria und setzte mich an den Tisch der anderen Jungs aus meiner Gruppe. Adam und Zac schliefen noch, und ich hatte mir nicht die Mühe gemacht, sie zu wecken. Sollten sie doch das Frühstück verschlafen. Das hätten sie nach den ständigen Kommentaren über den Ku-, den gestrigen Abend ganz klar verdient.

,,Nicht gut geschlafen, Shawn?", fragte Chris amüsiert, und deutete auf meine dunklen Augenringe. Ich zeigte ihm nur meinen großartigen Mittelfinger und machte mich auf den Weg zum Buffet.

Ich nahm mir ein Tablet und befüllte es mit Essen. Danach setzte ich mich wieder an den Tisch der Jungs und aß mein Frühstück. Chris erzählte irgendeinen Scheiß, worauf die anderen lachen mussten, ich aber nicht. Dann brach er plötzlich ab und sah zur Eingangstür der Cafeteria, wo gerade Clarine reinkam. In meinem Pulli. Sie trug meinen verdammten Pulli!

Ich versuchte vergeblich das Kribbeln, was sich in meiner Brust versuchte breit zu machen, zu ignorieren.

Wieso trug sie ihn? Wieso hatte sie ihn überhaupt mit auf die Klassenfahrt mitgenommen?

Aber das war egal. Ich wandte meine Aufmerksamkeit wieder meinem Essen zu.

Als ich gerade aus der Cafeteria rausgehen wollte, kamen mir meine beiden übermüdeten Zimmergenossen entgegen, und zeigten mir, als ich die beiden breit angrinste, beleidigt ihre Mittelfinger. Viel Spaß mit den Resten, Jungs!

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Zum Glück waren die Duschen gerade frei. Eine kalte Dusche konnte ich jetzt gut gebrauchen. Ich machte den Stral an und ließ mich wach machen, als plötzlich die Trennwand zwischen Männer- und Frauenduschen geöffnet wurde und Josy rein stolziert kam.

Ich schnappte mir mein Handtuch und band es mir um die Hüften. ,,Hast du dich in der Tür geirrt.", knurrte ich und sah sie genervt an.

,,Ach komm schon, Shawn. Da gibts nichts, was ich nicht schon gesehen habe.", sagte sie verführerisch, doch ich verdrehte nur die Augen.

,,Was willst du?", brummte ich kalt.

Sie kam näher und zeichnete mit den Zeigefinger mein linkes Brusttattoo nach. Ich nahm ihr Handgelenk von meiner Brust und ließ es an ihrer Seite fallen. ,,Das wird nichts, Josy. Lass mich endlich in Frieden.", sagte ich kalt und drehte mich um.

,,Ach nur weil du diese Schlampe gestern geküsst hast?! Gibs doch zu!", schrie sie hysterisch. Bei ihren Worten spannte sich mein ganzer Körper an.

,,Verpiss dich,Josy. Oder ich werf dich persönlich aus den Duschräumen.", knurrte ich und ging bedrohlich auf sie zu.

Sie holte zischend Luft und fasste sich mal wieder dramatisch an die Brust. ,,Seit diese Bitch hier ist, bist du total anders! Wenn du jetzt nur wegen der, Schluss machst dan-"

,,Wir waren nie zusammen, Josy. Du warst nicht mehr als ein Zeitvertreib." Und schon landete ihre Hand auf meiner Wange, und ein lautes Klatsch-Geräusch hallte durch den Raum.

Der Schlag tat nicht weh, daher verzog ich auch keine Miene. Sie wollte mich wieder schlagen, doch ich hielt ihr Handgelenk fest, bevor es wieder auf meine Wange traf. ,,Komm damit klar. Für dich war ich doch auch nur ein Statussimbol, also krieg dich wieder ein.", sagte ich und ging wieder unter meinen Duschkopf. Ich hörte noch Josy's schnelle Schritt, und dann war sie endlich wieder verschwunden.

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Wieder in meinem Zimmer zog ich mir meine Klamotten an und schmiss mich aufs Bett. ,,Komm, Mann. Mrs. Thomson wollte uns alle unten treffen.", sagte Adam und ich stöhnte gequält auf.

,,Also Schüler, um heute ein bisschen die Umgebung zu erkunden, und daher das so schönes Wetter ist, bildet ihr jetzt sechser und siebener Gruppen. Jede Gruppe bekommt zwei Walkie-Talkies und zwei Karten, wo rote Kreuze ein paar Stellen makieren. Da sind Fahnen angebracht, die ihr finden und mitbringen müsst. Es gibt jeweils zehn Fahnen an jedem markierten Platz, sodas jedes Team eine mithierher bringen kann. Um achtzehn Uhr seit ihr spätestens bitte wieder zurück. Also dann, viel Spaß!", beendete unsere Englischlehrerin ihre Rede, und alle Gruppen vermischten sich.

,,Lasst uns mit den Mädels zusammenarbeiten, dann können wir sie besser im Auge behalten.", sagte Adam.
,,Bin ich auch für.", stimmte Zac ihm zu. Ich nickte nur und wir ging dann zu ihnen.

Phoebe holte dann alles bei den Lehrern ab und kam dann wieder zu uns. ,,Sie sagte, wir sollten uns vorsichtshalber auch Badeklamotten drunterziehen.", sagte sie, und jeder ging nochmal ins Zimmer um sich umzuziehen.

Wieder unten angekommen machten wir uns alle, mit Essen was die Cafeteria uns zum Proviant mitgegeben hatte, auf den Weg in den Wald.

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