Kapitel 29

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~Shawn~

Es musste sein.

Es. Musste. Sein.

Seid wir losgefahren waren, sprach ich mir diese drei Worte zu.
Aber glauben tat ich sie nicht.
Verdammt!

Der einzige Grund warum ich nun wieder den Arsch raus hängen ließ, war der, dass es einfach nicht sein durfte.
Ich darf meine Gefühle nicht zulassen. Es ging einfach nicht. Es würde nicht funktionieren. Es könnte dabei gefährlich riskant werden. Und außerdem hatte ich so etwas noch nie gefühlt.

Ja, ich sprach es nun offiziell aus (oder dachte es zumindest offiziell), ich hatte Gefühle für Clarine.
Ich hatte mich in Clarine Ferror verliebt.

Scheiße!

Es durfte einfach nicht sein.
Clarine ist Buford Ferror's Tochter, ich muss sie beschützen und für ihre Sicherheit sorgen. Bei allem, was in letzter Zeit um uns herum passierte, würde es Clarine, und auch mich gefährden. Und das würde ich nicht zulassen.

Ich musste sie auf Abstand halten.
Das wäre die einzig vernünftige Lösung.

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Wir waren nun schon eine ganze Weile unterwegs, und Clarine hatte sich in der ganzen Zeit von mir abgewandt und aus dem Fenster gestarrt.

Mittlerweile war sie eingeschlafen und murmelte immerwieder leise etwas unverständliches. Während ich sie betrachtete schlich sich ein Grinsen auf meine Lippen. Ich hob langsam meine Hand und strich ihr vorsichtig eine Strähne hinters Ohr, die sich aus ihrem Zopf gelöst hatte. Ich genehmigte mir für einen kurzen Moment meine Hand an ihrer Wange zu lassen, ihr sanft mit dem Daumen einmal drüber zu streicheln.

Wenn ich sie schon nicht haben konnte, konnte ich mir wenigstens ihren schönen, friedlichen Anblick erlauben. Sie war so schön, wie konnte man sich denn da bitte nicht in sie verlieben?!

Ich wurde aus meiner verträumten Starre gerissen, als der Bus plötzlich über einen größeren Hügel fuhr und Clarine's Kopf auf meine Schulter fiel. Augenblicklich kribbelte meine Schulter und ein angenehmer Schauer lief mir über den Rücken.

Ich lehnte nun ebenfalls meine Wange an ihren Kopf und schloss die Augen.

,,Was machst du nur mit mir, Clarine?", seufzte ich und meine Mundwinkel hoben sich zu einem friedlichen Lächeln.

Es würde eine Herausforderung sein.
Aber ich musste es tun, für Clarine.
Es musste einfach sein.

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,,Shawn...Shawn..." Eine leise Stimme drang in mein Ohr und ich spürte einen leichten Druck an meiner linken Schulter.

Widerstrebend öffnete ich erst ein Auge und sah in das belustigte Gesicht von Zac.

,,Hey Mann, wir sind da. Vielleicht solltet ihr beiden euren Kuschelmarathon auf später verschieben.", sagte er belustigt und deutete auf mich und Clarine.

Bei seinen Worten weiteten sich meine Augen und mein Blick schoss zu Clarine.

Während des schlafens hatte ich wohl meine Arme um sie geschlungen und sie dichter an mich gezogen. Und sie hatte es auch noch zugelassen und sich in meine enge Umarmung geschmiegt.
Wir hatten gekuschelt, und es hatte sich auch noch unfassbar gut angefühlt!

Nein! Reiß dich zusammen, du Idiot! Du tust das für sie.

Ein paar Sekunden hielt ich mich noch an ihre Seite geschiegt und genoss ihre Wärme, bis ich mich dann doch langsam zurückzog und aufstand.

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